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Wildnisgebiet Grünhaus

Aktueller Förderaufruf
Stehendes Gewässer und Laubbäume in Moorlandschaft

Neues Wildnisgebiet der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in der Brandenburger Bergbaufolgelandschaft

Zuwendungsempfängerin

NABU-Stiftung Nationales Naturerbe

Maßnahme

Ankauf von 253 Hektar Privatwaldflächen

Laufzeit

laufend

23.02.2023 bis

Verortung

Niederlausitz – Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz

Fördervolumen

3.861.500,00 €

Welchen Beitrag für mehr Wildnis in Deutschland leistet das Projekt?

Als Beitrag zur Umsetzung des Zwei-Prozent-Wildnisziels der Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) hat die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe angrenzend an das in der Niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft gelegene Naturparadies Grünhaus 253 Hektar Privatwaldflächen gekauft. Das Fördervolumen aus dem Wildnisfonds ermöglichte den Ankauf von 14 Flurstücken in den Gemarkungen Finsterwalde, Lauchhammer und Kostebrau in den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz.

Wo jetzt das Wildnisgebiet Grünhaus-Ost entsteht, wurde lange Braunkohle gefördert. Der Name Grünhaus leitet sich von einem Dorf ab, das innerhalb des Gebiets lag und 1975 durch den Braunkohleabbau zerstört wurde. Nach der Wiedervereinigung ging das Tagebaugelände an den bundeseigenen Bergbausanierer LMBV über, der die Rekultivierung der Flächen einleitete. Bereits im Jahr 2003 erwarb die NABU-Stiftung ehemalige Tagebauflächen – das heutige Naturparadies Grünhaus – das sich in einen Ost- und einen Westteil gliedert. Mit dem aktuellen Erwerb der Privatwaldflächen erreicht der Teil Grünhaus-Ost nun 1.195 Hektar kompakter Wildnisfläche und leistet damit als Wildnisgebiet einen effektiven Beitrag zur Umsetzung des Wildnisziels der NBS. Das Wildnisgebiet gehört überdies zur Flächenkulisse des Vogelschutzgebietes Lausitzer Bergbaufolgelandschaft.

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Was zeichnet die Fläche aus?

Bergbaufolgelandschaften stellen ein wichtiges Flächenpotenzial für Wildnisgebiete dar, das sich voll entfalten kann, wenn die geotechnische Sanierung beendet ist. Abgesichert durch den Flächenerwerb der NABU-Stiftung hat sich die Natur in Grünhaus 30 Jahre nach der Einstellung des Tagebaus bereits großflächig eigendynamisch entwickelt. Offene Sandflächen, halboffene Ginsterheiden und Grasfluren, Kiefern-Birken-Aspen-Sukzessionswälder und Tagebauseen bilden derzeit das typische Landschaftsmosaik und bieten einer Vielzahl an seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum.

Die neu erworbenen Privatwaldflächen sind dagegen noch stark forstwirtschaftlich geprägt und wurden intensiv jagdlich genutzt. Es handelt sich zumeist um 20 bis 25 Jahre alte Aufforstungen aus Gemeiner Kiefer (43 Prozent) sowie Stiel-, Trauben- und Roteiche (37 Prozent). Wo bis vor kurzem geotechnische Sanierungsarbeiten stattgefunden haben, sind auch Rohböden und junge Pflanzungen zu finden. Mit dem Kauf wird die NABU-Stiftung die forstliche Nutzung einstellen und die Jagd innerhalb von drei Jahren an die Kriterien für Wildnisgebiete anpassen. Dies ist zugleich der Startschuss für die freie Wildnisentwicklung.

Ein Waldstück

Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe kauft wertvolle Naturschutzflächen in Deutschland, um diese als Lebensraum für seltene und bedrohte Arten zu schützen und zu entwickeln. Ende 2022 bewahrte sie in rund 360 Schutzgebieten rund 22.000 Hektar Naturschutzland in ihrer Obhut.