Das Artensterben und der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt (Biodiversität) haben sich in den letzten Jahrzehnten rapide beschleunigt: Jede achte Tier- und Pflanzenart ist akut vom Aussterben bedroht.
Die Gründe sind vielfältig: steigender Flächenverbrauch, nicht-nachhaltige, Lebensräume zerstörende Landnutzung, Überfischung, Umweltverschmutzung und die menschengemachte Klimakrise. Die negativen Folgen des Biodiversitätsverlusts treffen Menschen überall auf der Welt und bedrohen Lebensgrundlagen, Wirtschaft und menschliche Gesundheit gleichermaßen.
Staatsziel Umweltschutz
Seit 1994 ist der Schutz der Umwelt in der Bundesrepublik ein Staatsziel, das im Grundgesetz verankert ist. Angesichts der Klimakrise ist diese Verpflichtung noch wichtiger geworden: Das deutsche Klimaschutzgesetz hebt die Bedeutung natürlicher Ökosysteme für den Klimaschutz hervor, etwa zur Bindung von Treibhausgasen (natürliche Senken).
Im Zentrum des Naturschutzes steht die Bewahrung der Biodiversität. Denn Eingriffe des Menschen, vor allem durch wirtschaftliche Aktivitäten, können gravierende Auswirkungen auf Ökosysteme haben. Die Renaturierung bereits kultivierter Flächen ist deshalb ein wichtiger Bestandteil des Naturschutzes.
Die Bundesregierung unterstützt Umwelt- und Naturschutz mit vielfältigen nationalen und internationalen Initiativen: von der Einrichtung von Naturschutzgebieten und Nationalparks bis zu Müllvermeidung und Abfallgesetzgebung, von der Luftreinhaltung bis zum Gewässerschutz; von der Stärkung nachhaltiger Landwirtschaft bis zum Insektenschutz und vielen anderen Bereichen.
Förderung als wichtiges Instrument
Die Förderung von Projekten Dritter ist ein wichtiges Instrument staatlicher Umwelt- und Naturschutzpolitik: Die ZUG stellt die Verbindung zwischen Fördergebenden und Aktiven vor Ort her. Sie regt Projekte an, informiert über Fördermöglichkeiten, prüft Anträge, sorgt für eine zweckmäßige Verwendung der Mittel und begleitet Projekte, vernetzt Akteurinnen und Akteure und entwickelt neue Ideen für den Umwelt- und Naturschutz.
Aktuelle Programme und Initiativen
In Deutschland sollen wieder mehr Wildnisgebiete entstehen, in denen sich die Natur ungestört entwickeln kann: Der Wildnisfonds der Bundesregierung unterstützt die Schaffung und Sicherung solcher Gebiete.
Moore sind wichtige Langzeitspeicher für Kohlenstoff, aber durch Entwässerung für die landwirtschaftliche Nutzung wird CO2 freigesetzt: Im Rahmen der Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz fördert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) Projekte, die demonstrieren, wie sich trockengelegte, intensiv genutzte Moorböden in eine nasse Bewirtschaftung überführen lassen.
Meeresmüll ist ein weltweites Problem: Das BMUV unterstützt mit dem Förderprogramm gegen Meeresmüll das internationale Engagement zum Schutz der Meeresökosysteme. Oberstes Ziel ist, Plastikabfälle zu vermeiden, so dass Meeresmüll gar nicht erst entsteht.
Seit 2021 fördert das BMUV mit der Europäischen Umweltschutzinitiative EURENI (EURopean ENvironment Initiative) den zivilgesellschaftlichen Dialog und den Austausch über Umweltthemen unter staatlichen und nicht-staatlichen Akteurinnen und Akteuren in Europa. Auf diese Weise soll die innereuropäische Zusammenarbeit im Bereich Umweltschutz intensiviert und damit auch die europäische Integration insgesamt gestärkt werden.