Im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament schult das European Environmental Bureau (EEB) Bürger*innen darin, Falschinformationen besser zu erkennen und einzuordnen.
Vom 6. bis 9. Juni 2024 finden in den Mitgliedsstaaten der EU die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Rund 400 Millionen Europäer*innen sind stimmberechtigt. Und jeder Wahlzettel zählt! Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürger*innen. Die Menschen in der EU sind daher wichtige Adressat*innen des Wahlkampfes.
Leider ist in den letzten Jahren weltweit zu beobachten, dass im Umfeld von demokratischen Wahlkämpfen immer häufiger Desinformationen in Umlauf geraten. Dabei handelt es sich um irreführende oder falsche Informationen, die absichtlich und gezielt verbreitet werden, um die Abstimmung der Bürger*innen zu beeinflussen. Auch die EU ist davor nicht gefeit. Die Quellen solcher Desinformationen sind meist nicht-staatliche Akteur*innen aus dem In- und Ausland sowie ausländische staatliche Akteur*innen, die aus verschiedenen Motivationen heraus handeln. Ziel ist dabei nicht unbedingt nur, die Wahlchancen für eine bestimmte politische Partei zu erhöhen. Sondern auch, die Bürger*innen durch falsche Informationen über die EU und die Wahlen zu verunsichern und so das grundsätzliche Vertrauen in die Demokratie zu untergraben.
Umweltthemen besonders häufig von Desinformationskampagnen betroffen
Der Klimawandel und weitere Umweltaspekte gehören zu den Themen, die häufig von Desinformationskampagnen betroffen sind. Vor diesem Hintergrund hat sich das European Environmental Bureau (EEB) gemeinsam mit anderen europäischen Umweltorganisationen im Rahmen des EURENI-Projekts „EU-Wahlen 2024 im Zeitalter der Desinformation“ zum Ziel gesetzt, insbesondere junge Europäer*innen dabei zu unterstützen, Fakten besser von Desinformationen unterscheiden zu können.
Dazu organisiert das EEB mehrere Workshops für Vertreter*innen von verschiedenen Nichtregierungs- und Jugendorganisationen aus den sechs EU-Ländern Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Polen und Spanien. Dabei lernen die Teilnehmenden über aktuelle Narrative, die im Vorlauf zur EU-Wahl die tatsächlichen Begebenheiten bewusst falsch oder verzerrt darstellen. Außerdem schult die Allianz darin, wie Informationen hinterfragt und richtig eingeordnet werden können. So sollten beispielsweise die Absender eines Beitrags stets recherchiert und Geschichten sowie Bilder auf Plausibilität geprüft werden.
Darüber hinaus stellt das Projekt Informations- und Schulungsmaterialien bereit. Diese können die Organisationen nutzen, um das Wissen über Desinformationen bei ihrer Arbeit z.B. in sozialen Netzwerken zu teilen.
Das Projekt möchte durch die gezielte Aufklärung über und Sensibilisierung für Desinformationskampagnen zweierlei erreichen: Zum einen motiviert es insbesondere junge EU-Bürger*innen, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen und damit die Demokratie zu schützen. Zum anderen befähigt es sie, falsche oder verzerrte Informationen besser zu erkennen, damit sie ihre Wahl – wie auch immer diese ausfallen mag – auf Basis von wahren Begebenheiten treffen können.
Zuständige Projektträgerin für die EURENI ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH.