Meeresmüll ist eine der weltweit größten umweltpolitischen Herausforderungen. Vor allem Plastikmüll verursacht erhebliche Umweltschäden. Zum Schutz der Meere startet das BMUerstmals einen Förderaufruf zu seinem Programm gegen Meeesmüll.
Ab sofort können sich Projekte bewerben, die entweder aktiv zu nachhaltiger Produktion, Vertrieb und Nutzung und damit zur Abfallvermeidung beitragen. Oder sie stellen eine geordnete Abfallbewirtschaftung mit umweltgerechten Entsorgungs- und Recyclingstrukturen in Schwellen- und Entwicklungsländern sicher.
Jedes Jahr werden mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere eingetragen. Sie gefährden nicht nur die Meeresbewohner unmittelbar. Auch die weiteren Wirkungen auf Mensch und Umwelt sind deutlich zu spüren: In die Meere eingetragenes Plastik gelangt in die Nahrungskette und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der marinen Ökosysteme als Ganzes. Diesem Schaden an der Natur will das Programm „Marine Debris Framework – Regional hubs around the globe“ (Marine:DeFRAG) entgegenwirken.
Die geförderten Projekte sollen die Entstehung von Abfällen an Land möglichst schon direkt an der Quelle vermeiden helfen. Plastikmüll soll gar nicht erst in Flüsse und Meere gelangen. Gefördert werden daher Kooperationen, die mit erprobten Lösungen mittelfristig die Menge an Plastikmüll reduzieren oder Abfall- und Kreislaufmanagementsysteme aufbauen. Zentrale Aspekte der Förderung sind Multiplizierbarkeit, Anschlussfähigkeit und der Fortbestand der gewählten Ansätze. Das Förderprogramm unterstützt Projekte zu Politikberatung, Kapazitätsaufbau, Technologiekooperation und Investitionen sowie zur Implementierung des jeweiligen institutionellen Rahmens. Neben Anrainerstaaten belasteter Flüsse liegt der Fokus auf küstennahen Regionen und Inselstaaten.
Im ersten Schritt des Auswahlverfahrens werden die eingereichten Projektskizzen begutachtet. Anschließend durchlaufen die ausgewählten Vorhaben ein ausführliches Antragsverfahren. Die Projektskizzen können bis spätestens 30. Juni 2020 eingereicht werden. Die „Zukunft – Umwelt – Gesellschaft“ (ZUG) wurde vom BMU als Projektträger beauftragt.
Das Programm richtet sich an Durchführungsorganisationen des Bundes, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, deutsche Ableger internationaler und multilateraler Organisationen und Einrichtungen, die einen Sitz in Deutschland haben.