Ab sofort können sich Projekte bewerben, die aktiv zu nachhaltiger Produktion, Vertrieb und Nutzung von Plastikprodukten und damit zur Vermeidung des Eintrags von Abfällen in Meere beitragen.
Zum Schutz der Meere startet das Bundesumweltministerium heute den dritten Förderaufruf zu seinem Programm gegen Meeresmüll. Ab sofort können sich Projekte bewerben, die aktiv zu nachhaltiger Produktion, Vertrieb und Nutzung von Plastikprodukten und damit zur Vermeidung des Eintrags von Abfällen in Meere beitragen. Ebenfalls förderfähig sind Projekte, die eine geordnete Abfallbewirtschaftung mit umweltgerechten Entsorgungs- und Recyclingstrukturen in Ländern des globalen Südens sicherstellen. Das BMUV stellt für die dritte Förderrunde des Programms insgesamt rund 25 Millionen Euro pro Jahr bereit. Meeresmüll ist eine der weltweit größten umweltpolitischen Herausforderungen. Vor allem Plastikmüll verursacht erhebliche Umweltschäden.
Jedes Jahr gelangen etwa 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere. Die Auswirkungen sind erheblich: Das Plastik in den Meeren gefährdet nicht nur die Meeresbewohner, sondern gelangt auch in die Nahrungskette und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der marinen Ökosysteme als Ganzes. Schätzungen gehen davon aus, dass sich der jährliche Plastikeintrag in die Meere bis 2040 mehr als verdoppeln wird. Diesem Schaden an der Natur und den Grundlagen des menschlichen Lebens und Wirtschaftens will das Programm "Marine Debris Framework – Regional hubs around the globe" (Marine:DeFRAG) entgegenwirken.
Gefördert werden Maßnahmen, die Abfall von vornherein vermeiden und möglichst zu Beginn der Wertschöpfungskette, zum Beispiel beim Produktdesign ansetzen. Hinzu kommt der kurzfristige Aufbau funktionierender Abfall- und Kreislaufmanagementsysteme für Abfälle, die sich nicht vermeiden lassen. Zentrale Aspekte der Förderung sind Multiplizierbarkeit, Anschlussfähigkeit und der Fortbestand der gewählten Ansätze. Das Förderprogramm unterstützt Projekte zu Politikberatung, Kapazitätsaufbau, Technologiekooperation und Investitionen sowie zur Implementierung des jeweiligen institutionellen Rahmens. Neben Anrainerstaaten belasteter Flüsse liegt der Fokus auf küstennahen Regionen und Inselstaaten.
Ein besonderes Förderinteresse für den Call 2022 besteht an Projekten mit den folgenden Schwerpunkten:
- Nachhaltige Materialalternativen, innovatives Produktdesign und Digitalisierung im Lebenszyklus
- Aufbau und Weiterentwicklung von Reuse-Systemen
- Bewusstseins- und Verhaltenswandel zur Meeresmüllvermeidung
- Circular Economy und (dezentrales) Abfallmanagement in ländlichen Regionen und Small Island Developing States
- Vermeidung von Mikroplastikeintrag in die Meere über verschiedene Vektoren, inklusive Wasser- und Abwassermanagement
An wen richtet sich das Förderprogramm?
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Das Programm richtet sich an Durchführungsorganisationen des Bundes, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, deutsche Ableger internationaler und multilateraler Organisationen und Einrichtungen, die einen Sitz in Deutschland haben. Deutsche Antragsteller können für die Durchführung mit internationalen Partnern zusammenarbeiten.
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Im ersten Schritt des zweistufigen Auswahlverfahrens werden die eingereichten Projektskizzen begutachtet. Anschließend durchlaufen die ausgewählten Vorhaben ein ausführliches Antragsverfahren. Die Projektskizzen können online bis spätestens 7. Januar 2023 bei der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH als zuständige Projektträgerin eingereicht werden.