Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat bei ihrer Indienreise am 26. Juli ein Projekt des Förderprogramms gegen Meeresmüll besucht.
Die Ministerin informierte sich in Chennai, der Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu, über das Projekt einer Fischer*innengemeinde, das durch das Programm gegen Meeresmüll gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, in Zusammenarbeit mit der indischen Zivilgesellschaft sowie öffentlichen und privaten Partner*innen ressourcenschonende Stoffkreisläufe zu etablieren. Das Vorhaben unterstützt die Gemeinschaft sowie Frauenselbsthilfegruppen bei der Entwicklung einer Wertschöpfungskette für ausrangierte Fischernetze am Strand von Pattinampakkam: Aussortierte Fischernetze werden gesammelt und bei Frauenselbsthilfegruppen deponiert. Diese können die Netze dann an ausgewählte Recycler weiterverkaufen. Das Modell vermeidet Plastikmüll und schafft wirtschaftliche Perspektiven für die Menschen vor Ort.
Indien gilt als einer der größten Plastikproduzenten und Verursacher von Meeresmüll. Insbesondere für Städte mit hoher Bevölkerungsdichte ist ein effektives Abfallmanagement eine Herausforderung. Ein großer Teil der Abfälle gelangt in den Indischen Ozean. Das Programm gegen Meeresmüll fördert Projekte, die den Eintrag von Abfällen in Meere aktiv vermeiden. Dazu gehört seit 2020 das Projekt „Circular Economy Solutions Preventing Marine Litter in Ecosystems (CES)“.
Über das Förderprogramm gegen Meeresmüll
Meeresmüll ist eine der weltweit größten umweltpolitischen Herausforderungen. Allein rund dreizehn Millionen Tonnen Plastikmüll werden jährlich in die Meere gespült. Um den Schutz der Meere zu verbessern, hat das Bundesumweltministerium 2019 das Förderprogramm gegen Meeresmüll „Marine Debris Framework- Regional hubs around the globe“ (Marine:DeFRAG)" ins Leben gerufen. Die geförderten Projekte sollen dazu beitragen, umweltgerechte Entsorgungs- und Recyclingstrukturen in Ländern des globalen Südens aufzubauen und Abfall aktiv zu vermeiden. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH unterstützt das BMUV als Projektträgerin bei der Durchführung von Marine:DeFRAG.