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Förderprogramm gegen Meeresmüll

Plastikflaschen und Plastikmüll schwimmen im Meer

SCIP Plastics – Bangladesch

Sustainable Capacity against Irreversible Pollution by Plastics (SCIP Plastics) – Nachhaltiger Kapazitätsaufbau gegen nicht umkehrbare Verschmutzung durch Plastik

Zuwendungsempfängerin

Bauhaus-Universität Weimar

Partnerorganisationen

Institute for Social-Ecological Research (ISOE), Khulna University of Engineering & Technology (KUET), Chittagong University of Engineering & Technology (CUET) und Khulna City Corporation (KCC)

Maßnahmen

  • Aufbau eines Wissens- und Transferhubs auf dem Campus der Khulna University of Engineering & Technology mit dem Fokus auf Abfallwirtschaft und Meeresmüllvermeidung im Golf von Bengalen
  • Verbesserung der kommunalen Abfallwirtschaft einschließlich Abfallsammlung, Recycling-Strukturen und Deponieertüchtigung zum Schutz mariner Ökosysteme in der Region
  • Untersuchung nationaler Häfen als Eintragsquelle von Meeresmüll und Entwicklung von Gegenmaßnahmen; Analyse von lokal produzierter Jute als Ersatzmaterial für ausgewählte Kunststoffprodukte

Laufzeit

laufend

07.12.2021 bis 31.05.2025

Verortung

Bangladesch

Fördervolumen

3.896.800,00 €

Reduzierung von Meeresmüll: Was sind die konkreten Herausforderungen in Bangladesh?

Bangladesch verfügt über eine reiche Biodiversität: Der Staat mit seinen 164 Millionen Einwohner*innen liegt am Golf von Bengalen und ist von Bächen, Kanälen, Feuchtgebieten und ständig wechselnden Flussläufen im Ganges-Delta – dem größten Flussdelta der Welt – sowie im Brahmaputra-Meghna-Delta durchzogen. Die Sundarbans beherbergen als UNESCO-Welterbe den größten zusammenhängenden Mangrovenwald.

Kunststoffeinträge gefährden diese einzigartige Artenvielfalt. Obwohl Bangladeschs Plastikabfallaufkommen hinter dem anderer Länder zurückliegt, ist der Anteil seiner Meeresmülleinträge hoch: Mit einem Meeresmüllaufkommen von jährlich 120.000 bis 310.000 Tonnen liegt Bangladesch im weltweiten Ranking der marinen Plastikverschmutzung auf dem zehnten Platz.

Bangladesch ist zugleich eines der einkommensschwächsten Länder der Welt. 47 Prozent der Bevölkerung leben in Slums, insgesamt ca. 70,9 Millionen Menschen (44 Prozent) im unmittelbaren Küstenbereich. Formale Abfallsammelsysteme und Recycling-Strukturen bestehen kaum; Abfallentsorgung am Straßenrand, über offene städtische Kanäle, ungesicherte Deponien und in der Natur stellen für den größten Teil der Bevölkerung die alltägliche Praxis dar.

Auch die SCIP-Projektregion Khulna steht diesen Herausforderungen gegenüber. Als größtes städtisches Gebiet des Delta-Gebiets weist Khulna, wie andere Regionen in Bangladesch auch, eklatante Mängel in der abfallwirtschaftlichen Struktur auf: So werden in Khulna beispielsweise nur etwa 25 Prozent der anfallenden Siedlungsabfälle erfasst. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, verfolgt SCIP einen systemischen Ansatz und entwickelt nachhaltige Lösungen.

Symbolbild für die Kartenansicht eines Projektes

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Welchen Beitrag leistet das Projekt zur Reduzierung von Meeresmüll?

„SCIP-Plastics“ strebt in der Khulna-Region eine Weiterentwicklung der gesamten Abfall-Prozesskette an: Verbesserte Abfallsammlung, Recycling und die Sanierung von Deponien sollen dazu beitragen, Meeresmülleinträge im Golf von Bengalen zu mindern.

Um vor Ort eine langfristige Expertise aufzubauen, etabliert das Projekt einen multi-disziplinären Knowledge-Transfer-Hub zur Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Neben seiner Funktion als nationales Kompetenz- und Forschungszentrum sowie Think Tank soll der Hub dazu dienen, unterschiedliche abfallwirtschaftliche Stakeholder zu vernetzen – darunter kommunale und politische Entscheidungsträger*innen, Industrie, Universitäten, Beteiligte der informellen Abfallsammlung und der Recycling-Sektor – und Barrieren abzubauen.

Daneben adressiert SCIP auch die Häfen des Landes als Eintragsquelle für Meeresmüll. Dazu erarbeitet SCIP mit dem Mongla Port eine Fallstudie und entwickelt Gegenmaßnahmen, die auch auf Bangladeschs größten Hafen Chattogram übertragbar sein sollen.

Als weitere Projektmaßnahme analysiert SCIP, inwieweit lokale Jute als Ersatzmaterial für Plastik verwendet werden kann.

SCIP betont besonders sozioökonomische Aspekte – z.B. die Inklusion informeller Abfallarbeiter*innen –, die hohe Relevanz der Zusammenarbeit unterschiedlicher Stakeholder und setzt einen besonderen Schwerpunkt darauf, die Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft an den regionalen Kontext anzupassen.