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PROCEP – Mexiko

geschlossen
Plastikflaschen und Plastikmüll schwimmen im Meer

Schutz der mexikanischen Küstenregionen und deren mariner Ökosysteme durch die Reduzierung von Plastikmüll

Zuwendungsempfängerin

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Maßnahmen

  • Systematische Verbesserung des Abfallmanagements zum Schutz mariner Ökosysteme wie Küstenlagunen, Mangroven, Korallenriffe und Schutzgebieten von Meeressäugern
  • Reduzierung und Vermeidung von Plastikabfällen, insbesondere Einwegplastik, und damit Meeresmüll aus Tourismus und Fischerei in der Pilotregion
  • Verbesserung der nationalen Umweltpolitik und aktive Wissensteilung der Projektergebnisse mit anderen Küstengebietenitoring; Nutzung der Materialströme nach der 3R-Regel (Reduce, Reuse, Recycle) auf lokaler Ebene

Laufzeit

laufend

01.11.2021 bis 31.10.2024

Verortung

Mexiko

Fördervolumen

4.000.000,00 €

Reduzierung von Meeresmüll: Was sind die konkreten Herausforderungen in Mexiko?

Kartenausschnitt von Mexico

In Mexiko werden pro Tag 120.000 Tonnen Haushaltsabfall erzeugt, davon sind 13 Prozent Plastikabfälle. Insgesamt fallen pro Jahr sechs Millionen Tonnen Plastikabfälle an, von den 16 Prozent nicht eingesammelt werden. Laut Schätzungen gelangen allein in Mexiko über 100.000 Tonnen Plastik pro Jahr ins Meer.

Mit seiner 600 Kilometer langen Pazifikküste ist der mexikanische Bundesstaat Oaxaca besonders von Plastikverschmutzung und Meeresmüll betroffen. Oaxaca generiert mit seinen circa 4 Millionen Einwohnern über 1,3 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle pro Jahr. Davon wird knapp die Hälfte nicht sachgerecht gesammelt und verwertet. Die Küstenregion und Landenge mit mehr als einer Million Einwohner*innen verursachen etwa 30 Prozent der Abfälle Oaxacas.
 
(Einweg-)Plastikprodukte und Mikroplastik verschmutzen damit den Strand und das Meer des biodiversitätsreichsten mexikanischen Bundesstaates. Betroffen sind Küstenlagunen, Mangroven, Salzmarschen, Strände, darunter auch Nistgebiete für Meeresschildkröten im angrenzenden Nationalpark, sowie die für verschiedene Walarten wichtigen Meeresgebiete. Bevölkerungswachstum sowie vor allem der Tourismus, Fischerei und Mülldeponien in Flussnähe verschärfen das Problem zusätzlich.

Um die fortschreitende Vermüllung des Meeres aufzuhalten, sind in Oaxaca unterschiedliche Ansätze wichtig. Ein zentrales Ziel ist die grundsätzliche Minderung und Vermeidung von Plastikabfällen. Zu den wesentlichen Lösungshebeln gehört der weitreichende Ausbau des Abfallmanagements, der auch die Stärkung der zuständigen Kommunen umfasst – beispielsweise in Form nachhaltiger Finanzierung und Wissensvermittlung zur Abfallwirtschaft. Ebenso ist eine verbesserte Koordination der Abfallwirtschaft zwischen Regierung, Bundesstaaten und Kommunen wichtig – genau wie eine engere Zusammenarbeit mit Privatsektor und Zivilgesellschaft.

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Welchen Beitrag leistet das Projekt zur Reduzierung von Meeresmüll?

PROCEP ermittelt an ausgewählten Punkten der Küste Oaxacas den Plastikeintrag in die Meere. So identifiziert PROCEP Hotspots für Meeresmülleinträge sowie genaue Abfallmengen, und kann darauf basierend lokale Umwelt- und Abfallmanagementsysteme aufbauen und verbessern.

Plastikabfallströme aus Tourismus und Fischerei werden mithilfe einer neu entwickelten Monitoring-App erfasst. In Zusammenarbeit mit der lokalen Naturschutzbehörde werden Tourismus und Fischerei von Anfang an ins Abfallmanagement einbezogen und durch Kampagnen und Beratung zu Ersatzprodukten und Maßnahmen zur Minderung des Plastikverbrauchs sensibilisiert. Auch über die Folgen von Plastikmüll auf die Ökosysteme, Biodiversität und menschliche Gesundheit wird aufgeklärt und zu Verhaltensänderungen motiviert.

Lernerfahrungen zur Reduktion und zum Recycling unvermeidbarer Abfälle aus der Pilotregion werden für relevante Strategien und Programme der nationalen Umweltpolitik vorgeschlagen. Best Practices werden außerdem über regionale und digitale Plattformen verbreitet. Das soll zusätzliche Anreize für Politik und Wirtschaft in Mexiko schaffen, weitere Maßnahmen zur Plastikvermeidung umzusetzen. Um die Reichweite und Wirkung des Projekts zu sichern, bezieht PROCEP vielfältige Stakeholder mit ein – neben der Wirtschaft und kommunalen Vertreter*innen auch Universitäten und die Zivilgesellschaft. Das Projekt strebt an, mit dem Aufbau einer funktionierenden Abfallwirtschaft auch die Lebensbedingungen in den Küstenstädten und indigenen Gemeinschaften vor Ort zu verbessern.