Spremberg (niedersorbisch Grodk) liegt im Lausitzer Revier im südöstlichen Brandenburg. Durch die Stadt fließt die so genannte braune Spree. Aufgrund bergbaubedingter Einträge trägt der Fluss eisenhaltiges Grundwasser mit sich. Der nordöstlich gelegene Cantdorfer Wiesenteich – in Karten offiziell als Binnensee Cantdorf vermerkt – ist daher ein wichtiger Rückzugsort für Tiere und Pflanzen, deren Lebensraum durch die unmittelbare Nähe zur braunen Spree bedroht wird.
Der etwa sechs Hektar große See befindet sich im Naturschutzgebiet Talsperre Spremberg mit seinem ausgedehnten Wanderwegesystem. Aufgrund zunehmender Verschlammung ist der Wasserpegel in den letzten Jahren merklich gesunken. Dies führte wiederum zu einer verstärkten Erwärmung in den Sommermonaten und einer großflächigen Algenblüte. Bei erhöhter Wasserführung strömt zudem Spreewasser mit zusätzlichen Nähr- und Schadstoffen in den Teich ein.
Mithilfe der KoMoNa-Förderung des BMUV wird der Teich entschlammt und zu einem ökologisch wertvollen Kleinstgewässer aufgewertet. Aufgrund der Kontamination des Sediments geht die Stadt Spremberg davon aus, dass eine gesonderte Entsorgung und Aufbereitung in einer Deponie erforderlich ist. Nach der Entschlammung werden Wassertiefenzonen hergestellt und das Auslaufbauwerk zur Spree saniert, um die Wasserstände besser regulieren zu können und den See vor eindringendem Hochwasser zu schützen. Die Wasserqualität wird verbessert, um die Artenvielfalt zu steigern. Der Cantdorfer Wiesenteich soll sich so wieder zum Trittbrett für das Ökosystem Spree entwickeln
Durch die Aufwertung soll der Teich künftig zudem als Naherholungsort für die Stadtbewohner*innen dienen. Das Vorhaben ist eine abgeleitete Maßnahme aus der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Spremberg, die seit 2017 schrittweise umgesetzt wird.