Die große Kreisstadt Niesky im Lausitzer Revier in Sachsen ist durch den voranschreitenden Strukturwandel geprägt, insbesondere durch den Rückgang der Schwerindustrie und die Folgen einer rigorosen Flurbereinigung in den 80er Jahren. Der zum reinen Funktionsgewässer begradigte Seegraben ist dem häufigen Wechsel von trockenen und niederschlagsreichen Perioden nicht mehr gewachsen. Die mangelnde Regulierung führt regelmäßig zu Überflutungen der anliegenden landwirtschaftlichen Flächen und Hochwassern in der Ortschaft.
Mithilfe der KoMoNa-Förderung des BMUV wird der Seegraben entsiegelt, verschwenkt und standorttypisch bepflanzt, um die Selbstregulation des Gewässers und damit das Hochwassermanagement zu verbessern. So entsteht nicht nur ein neuer Lebensraum für die heimische Flora und Fauna, sondern auch ein attraktiver Erholungsraum für die Bevölkerung. Ein Lehrpfad entlang des Gewässers stärkt zudem den nachhaltigen Tourismus.
Das Vorhaben verbessert die Lebensqualität in der Region und wird an bereits vorhandene touristische Angebote wie das Vogelschutzgebiet „Stausee Quitzdorf“ und das Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ angebunden. Durch Umweltbildungsangebote werden Bürger*innen, Jugendliche und Kinder sensibilisiert und in die Umgestaltung einbezogen. Ein naturnahes Pflegemanagement sichert zudem die langfristige Erhaltung der Gewässerlandschaft.
Zusätzlich zur KoMoNa-Förderung des BMUV unterstützt der Freistaat Sachsen das Vorhaben mit 111.070 Euro.