Großpösna liegt im sächsischen Teil des Mitteldeutschen Reviers an der Leipziger Stadtgrenze. Der namensgebende Pösgraben durchfließt das Gebiet der Gemeinde auf einer Länge von knapp fünf Kilometern. In der Vergangenheit wurde er in großen Teilen konventionell wasserbaulich zu einem geradlinig befestigten Graben mit wenig gewässerbegleitender Vegetation umgebaut. Die Gewässerstruktur und der ökologische Zustand des Pösgrabens sind insgesamt schlecht.
Mithilfe der KoMoNa-Förderung des BMUV wird ein Teilstück des Pösgrabens und der Uferzone ingenieurbiologisch renaturiert und ökologisch hochwertig gestaltet. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Steigerung der Biodiversität und der Schaffung neuer Kleinstlebensräume im und am Gewässer.
Die Bevölkerung wird in diesen Prozess eng einbezogen: Um mehr Akzeptanz zu schaffen, findet begleitend ein Gewässerbauseminar für die breite Öffentlichkeit statt. Entlang des Bachlaufs und darüber hinaus entsteht zudem ein Lehrpfad mit interaktiven, multimedialen Elementen, die über mehrere Stationen unter anderem Wissen zum Lebensraum Gewässer im Allgemeinen sowie zur ingenieurbiologischen Gestaltung im Speziellen vermitteln. Das Gebiet soll so zu einem Raum des Naturerlebens, der Naherholung und der Kommunikation werden. Das Projekt dient als Ausgangspunkt für die weitere ökologische Umgestaltung des Pösgrabens in der Gemeinde.