Die Vielfalt und Häufigkeit von Insekten schwindet auch in der Lausitz. Um dem Rückgang von Bestäuberinsekten entgegenzuwirken, setzt das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB) mithilfe der Förderung aus dem KoMoNa-Programm des BMUV ein Citizen-Science-Projekt zum Schutz von Wildbienen in der Region um und bindet hierbei Bürgerinnen und Bürger aktiv ein. Interessierte lernen bei verschiedenen Veranstaltungen, die wichtigsten regionalen Wildbienenarten zu erkennen und erwerben Grundkenntnisse über deren Ökologie, Lebensraumansprüche und Gefährdungsursachen. Über eine App können Bürgerinnen und Bürger Wildbienen bestimmen sowie deren Vorkommen und potentielle Habitate melden und werden so in das wissenschaftliche Monitoring der Populationen eingebunden.
Gemeinsam mit dem Förderverein Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, dem Kerngehäuse e.V. und der Heinz Sielmann Stiftung wird das FIB unter anderem skalierbare Bienenburgen als Anschauungsbeispiele und Lehrobjekte realisieren. Sie sollen Bürger und Bürgerinnen dazu anregen, selbst kleinräumige Schutzmaßnahmen umzusetzen, zum Beispiel durch das Anlegen eigener Bienenburgen oder Blühflächen. Entsprechend umgestaltete Flächen in Dörfern und Gärten sollen Wildbienen und anderen Tierarten das Überleben sichern.
Das Ziel ist, ein Netzwerk von „Rettungsinseln” für Insekten im Projektgebiet zu etablieren, das den Naturpark Niederlausitzer Landrücken, den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft und deren Verbindungskorridor umfasst. Die Renaturierungsflächen des Braunkohlebergbaus bieten einen guten Ausgangspunkt, neue Rückzugsräume für Wildbienen zu erschließen. Bürgerinnen und Bürger werden in die Lage versetzt, sich selbständig für den Schutz der Wildbienen in der Region einzusetzen und einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität zu leisten.