Euskirchen ist Teil des Rheinischen Braunkohlereviers. Der Stadtkern stammt aus dem Mittelalter und ist geprägt von engen Straßen und nur wenigen öffentlichen Frei- und Grünflächen. Zunehmende Bebauung und Nachverdichtung führten in den vergangenen Jahren zu einer fortschreitenden Versiegelung, noch verstärkt durch den Trend zu privaten Schottergärten. Die Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021 bewirken ein Umdenken.
Mithilfe der KoMoNa-Förderung des BMUV möchte die Stadt mit der Initiative für Biodiversität und Nachhaltigkeit in Euskirchen (BINA) auf dem Gelände des Erftparks eine grüne Bildungsinstitution etablieren, die mit einem Schulungszentrum sowie mit Muster- und Schauflächen Theorie und Praxis verknüpft. Im Mittelpunkt stehen Bildungsangebote wie Vorträge und Seminare für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Nachhaltigkeit sowie zum Umwelt- und Ressourcenschutz. Geplant ist unter anderem, Bauinteressenten zur pflegeextensiven Gartengestaltung sowie zur Dach- und Fassadenbegrünung zu beraten, um der Versiegelung entgegenzuwirken. In das Programm der grünen Bildungseinrichtung werden verschiedene lokale Akteur*innen aus dem Bereich Umweltbildung eingebunden.
Auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern entsteht eine Schaugartenanlage, die praktisches Wissen zu attraktiven, pflegeextensiven Pflanzungen für Gärten und Vorgärten vermittelt. Zusätzlich entstehen Bereiche mit insektenfreundlichen Wildblumenmischungen. Fassaden- und Dachbegrünungen bestehender Gebäude bilden weitere Musterflächen.
Auf dem Gelände werden zudem entlang des Erft-Radwegs drei neue, barrierefreie Infopunkte mit interaktiven Elementen eingerichtet: Eine Station zum Thema Flora entsteht in der Schaugartenanlage, eine zum Thema Wasser am Ufer der renaturierten Erft und eine zum Thema Fauna an einem geplanten Naturschutzgebiet an der Erft.
BINA soll mehr Grün in die Stadt bringen, die Biodiversität steigern, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen und den umweltfreundlichen Tourismus fördern.