Der jahrzehntelange Kohleabbau hat im Lausitzer Revier Spuren hinterlassen. Wie in anderen Braunkohlerevieren veränderte und zerstörte der Tagebaubetrieb unter anderem massiv natürlich gewachsene Böden. Auch heute ist die Bodenqualität in den Bergbaufolgelandschaften noch an vielen Orten schlecht, für die landwirtschaftliche Nutzung sind die Böden meist zu wenig ertragreich.
Mithilfe der KoMoNa-Förderung des BMUV will die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) im Lausitzer Revier das Bewusstsein für eine nachhaltige Landnutzung und einen besseren Schutz der Böden schärfen. Hierfür greift die Hochschule auf Citizen Science zurück und erstellt gemeinsam mit Bürger*innen Karten zur Bodenqualität. Die Hochschule nutzt hierfür ein standardisiertes Bodenbewertungsverfahren und entwickelt eine entsprechende Webanwendung, mit deren Hilfe interessierte Bürgerinnen und Bürger selbständig Daten zur Qualität natürlich gewachsener Böden im Vergleich zu den Böden der Bergbaufolgelandschaften sammeln und weitergeben können. Expert*innen der Universität begleiten das Vorhaben wissenschaftlich. Die teilnehmenden Freiwilligen werden mit Veranstaltungen und Workshops unterstützt. Die entstehenden Karten werden der Öffentlichkeit über ein Onlineportal kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Das Vorhaben setzt auf die Kooperation zwischen Wissenschaft, Umweltverbänden, IT-Beratung und Kommunen. Ideelle Kooperationspartner sind die DigitalAgentur Brandenburg (DABB), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Zudem werden kommunale Vertreter*innen aus den Landkreisen Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz, sowie aus der kreisfreien Stadt Cottbus einbezogen.
Das Onlineportal erleichtert Akteur*innen - etwa Kommunen - den Zugang zu Daten, um rasch einen Überblick über die Qualität der Böden in ihren Zuständigkeitsbereichen zu bekommen und eine Diskussion über ihre Nutzung zu unterstützen.