Brühl liegt im Rhein-Erft-Kreis im Rheinischen Revier. 1876 begann hier die Erschließung der rheinischen Braunkohle, das gesamte westliche Drittel des Stadtgebiets wurde einst für die Kohleförderung abgegraben. Heute stellt sich die Stadt den umwelt- und klimapolitischen Herausforderungen und strebt unter anderem eine ökologische Aufwertung von Grünflächen an.
Mithilfe der Förderung aus dem KoMoNa-Programm des BMUV wird ein knapp ein Hektar großes Gelände in Brühl-Ost in eine naturnahe öffentliche Grünfläche umgewandelt. Das zwischen einem Wohn- und einem Gewerbegebiet gelegene Areal war ehemals Standort einer Zuckerfabrik. Neben Bäumen, Rasenflächen und gepflasterten Bereichen existierten hier bisher ein asphaltierter Fuß- und Radweg, eine Spielfläche sowie ein Bewegungsparcours.
Da im Quartier ein großer Bedarf an Grünflächen besteht, soll auf dem Gelände ein nachhaltig gestalteter Bürgerpark entstehen. Anwohner*innen können sich am Planungsprozess aktiv beteiligen. Bei einem Bürger*innen-Workshop können sie beispielweise eigene Ideen entwickeln, die im weiteren Planungsprozess einbezogen und umgesetzt werden.
Im Rahmen der Neugestaltung werden zunächst Altablagerungen der Zuckerfabrik im Boden beseitigt, eine Mauer größtenteils abgerissen und Flächen entsiegelt. Auf Schotterrasen werden heimische Wildkräuter und -gräser angepflanzt, an nährstoffreichen Standorten weitere Bäume, Stauden, Obstbäume und Blühwiesen. Dies trägt zur Verbesserung der Artenvielfalt bei und leistet auch einen Beitrag zur Klimaresilienz des Stadtteils.
Den Bürger*innen bietet die Grünanlage eine zusätzliche Erholungsfläche. Der Bewegungsparcours wird durch einen inklusiven Sportparcours erweitert. Durch Öffentlichkeitsarbeit soll ein Bewusstsein entstehen für die Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Klimawandelfolgen. Geplant sind zum Beispiel fachlich begleitete Pflegeeinsätze mit Tipps zum naturnahen Gärtnern. Der Bürgerpark Brühl-Ost kann als Modellprojekt für die Gestaltung weiterer öffentlicher und privater Grünflächen dienen.