Die Ausgangssituation: Was ist die ökologische Herausforderung?
Um die deutschen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, muss auch der private Konsum nachhaltiger werden. Dazu gehört die Entscheidung für Produkte, die umweltfreundlich und fair hergestellt wurden, energieeffizient sind, sich reparieren lassen, weiterverwendet oder gut recycelt werden können.
Für die Förderung eines nachhaltigen Konsums kommt dem Internet in zweifacher Hinsicht eine bedeutende Rolle zu: Zum einen nutzen fast 90 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland das Internet, um sich über Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Zum anderen kaufen immer mehr von ihnen Produkte online.
Suchmaschinenanbieter, Preisvergleichsportale und Online-Shops spielen als „Informationsbroker“ und „Gate-Keeper“ zwischen Produzenten und Konsumenten somit eine zentrale Rolle. Bislang nutzen Online-Shops ihre Schlüsselrolle jedoch kaum, um Nachhaltigkeitsinformationen anschaulich für Verbraucherinnen und Verbraucher darzustellen.
Die Idee: Welchen Beitrag kann KI konkret leisten?
Das Projekt „ZuSiNa“ entwickelt ein Konzept, wie durch Verfahren der künstlichen Intelligenz nachhaltiger Konsum bei diesen Gatekeepern vereinfacht werden kann. Beispiele reichen von veränderten Vorschlagsalgorithmen über Filter und nachhaltige Empfehlungssysteme bis zu persönlichen digitalen Assistenten. Das Vorhaben fokussiert sich auf den Textilsektor und bindet reichweitenstarke Suchmaschinenbetreiber (Google Germany), Anbieter von Online-Vergleichsportalen (Idealo) sowie Online-Händler (Otto Group, Avocado-Store, Tchibo) und deren Dachverband (bevh) ein. Darüber hinaus beteiligen sich etablierte Standardorganisationen wie Blauer Engel, GOTS und Oeko-Tex.
Der Ausblick: Welchen Leuchtturmcharakter hat das Projekt?
Der Weg von der Bedürfnisgenese nach einem Produkt oder einer Dienstleistung bis zur endgültigen Kaufentscheidung der Kundinnen und Kunden und deren Nutzung, Reparatur, Weiternutzung und Entsorgung ist länger als gedacht. Auf dieser sogenannten „Customer Journey“, wie es im Marketing heißt, gibt es viele Ansatzpunkte zur Förderung eines nachhaltigen Konsums – und Künstliche Intelligenz spielt dabei eine wichtige Rolle.