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Europäische Umweltschutzinitiative (EURENI)

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Zwei Jugendliche vor einem Bergpanorama halten eine Europa-Flagge

Stärkere Zivilgesellschaft in der Bioökonomie

Stärkung der Rolle der Zivilgesellschaft in der Bioökonomie in Europa

Zuwendungsempfänger

denkhausbremen e.V.

Projektbeteiligte

FERN
Estonian Fund for Nature (ELF)

Laufzeit

laufend

01.08.2022 bis 31.08.2025

Verortung

Estland, Finnland, Schweden, Deutschland; EU-Ebene/Brüssel

Fördervolumen

329.700,00 €

Hintergrund des Projekts

Unter Bioökonomie ist eine auf erneuerbaren Rohstoffen basierende Wirtschaft jenseits fossiler Rohstoffe zu verstehen. Neben den traditionellen Sektoren wie Nahrungs- und Futtermittel, Papier, Textilien, Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft wird die wissensbasierte Bioökonomie als eine tragfähige Alternative zu einer fossilbasierten Wirtschaft mit potenziellen Bereichen für Innovation und Wachstum postuliert.

Die Ökosysteme stehen jedoch aufgrund einer intensiven Landnutzung unter starkem Druck, und Biomasse ist eine knappe Ressource. Zusätzliche Material- und Energienutzungen innerhalb einer Bioökonomie verschärfen die vorherrschenden Krisen – die Biodiversitäts-, Klima- und Nahrungsmittelkrise. Daher liegt der Schwerpunkt dieses Projekts auf einer wissensbasierten Bioökonomie als angestrebtes Wirtschaftssystem, in dem man sich traditioneller Anwendungen sehr wohl bewusst ist.

In vielen EU-Mitgliedstaaten spielt die Umsetzung nationaler Strategien für eine Bioökonomie eine wichtige Rolle, wenn es um die Festlegung der Agenda für die wirtschaftliche Entwicklung geht.

Obwohl in allen Richtliniendokumenten zur Bioökonomie die „Teilhabe von Stakeholdern“ erwähnt wird, findet eine Beteiligung von Nichtregierungsorganisationen (NROs) in den meisten Fällen lediglich sporadisch statt. NROs können eine wichtige Rolle spielen, damit diese umweltverträglich und gerecht gestaltet wird und einen echten Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Projektziele und -maßnahmen

Die Umsetzung der EU-Strategie für eine Bioökonomie in das nationale Recht bestimmt in vielen EU-Mitgliedstaaten den politischen Diskurs. Ziel des Projekts ist es, in einer Reihe von Treffen die NROs aus mindestens vier EU-Mitgliedstaaten zusammenzubringen, um die Teilhabe zivilgesellschaftlicher Organisationen an diesen Prozessen zu stärken. Bei diesen Treffen wird auch die europäische Perspektive berücksichtigt, und es werden mögliche erste Maßnahmen vereinbart.

Das Projekt startet mit einer gemeinsamen Analyse des aktuellen Bedarfs an Ressourcen für nationale Bioökonomie-Strategien. Im Anschluss daran sollen in einem internationalen NRO-Treffen weitere Partner*innen eingebunden werden. Dies soll dazu beitragen, gemeinsame Positionen zu den für die Bioökonomie relevanten Prozessen zu formulieren. Dazu gehören unter anderem die Überarbeitung der EU-Verpackungsrichtlinie oder der EU-Einwegkunststoffrichtlinie. Beide sind eng mit dem Verbrauch an biogenen Ressourcen wie Zellstoff und Papier oder Biokunststoffen verbunden. 

Eine europäische Bioökonomie-Konferenz, die von den Projektverantwortlichen 2024 organisiert wird, soll Vertreter*innen von Regierungen, NROs sowie Teilnehmende aus der Industrie Optionen für Verbesserungen in der Durchführung nationaler Bioökonomie-Strategien in Deutschland, Finnland und Estland zusammenbringen. Darüber hinaus werden nationale politische Interessen im Hinblick auf die geplante Änderung der EU-Verpackungsrichtlinie oder der EU-Einwegkunststoffrichtlinie thematisiert. Die dokumentierten Ergebnisse aus der Konferenz werden für die weiteren Projektschritte genutzt.

Schließlich soll im Rahmen des Projekts eine hochrangige Bioökonomie-Veranstaltung in Brüssel organisiert werden, die NROs mit Vertreter*innen der EU-Kommission, des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten zusammenbringt. Dies wird für zivilgesellschaftliche Organisationen von entscheidender Bedeutung sein, um bei der Durchführung europäischer Bioökonomie-Strategien eine stärkere Rolle einzunehmen.