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PlantEurope

geschlossen
Zwei Jugendliche vor einem Bergpanorama halten eine Europa-Flagge

Europäisches Netzwerk für eine pflanzenbasierte Ernährung

Zuwendungsempfänger

NAHhaft e.V. 

Durchführungsbeteiligte

ProVeg International, European Alliance for Plant-based Foods (EAPF), European Vegetarian Union (EVU)

Laufzeit

laufend

01.12.2021 bis 31.05.2024

Verortung

europaweit

Fördervolumen

360.800,00 €

Für eine Ernährungsumstellung ist ein besserer Zugang zu gesunden, insbesondere pflanzlichen Lebensmitteln und alternativen Eiweißquellen erforderlich.

Hintergrund des Projekts

Angesichts der zunehmenden Bedrohung des Klimas, der Umwelt, der menschlichen Gesundheit und des Tierschutzes besteht die dringende Notwendigkeit, das globale, nicht nachhaltige Ernährungssystem zu verändern. Wie der EAT-Lancet-Bericht beweist, ist es von entscheidender Bedeutung, die vorherrschende globale Ernährung auf eine Ernährung umzustellen, die auf einem höheren Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln basiert, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung und das Pariser Klimaschutzabkommen zu erreichen.

Für eine Änderung der Verzehrgewohnheiten (Ernährungsumstellung) breiter Bevölkerungsschichten ist ein besserer, flächendeckender Zugang zu gesunden, insbesondere pflanzlichen Lebensmitteln erforderlich. Dies umfasst auch alternative Eiweißquellen: Leguminosen, Mikroalgen, aber auch Mykoproteine oder tierische Produkte wie essbare Insekten und biotechnologische Innovationen wie In-vitro-Fleisch sind denkbare Optionen. Notwendig sind die Erarbeitung und Bereitstellung von Informationen sowie Bildungsangebote, die alle Bevölkerungsschichten erreichen. Gefragt sind außerdem Innovationen und die Entwicklung nachhaltiger und gesunder pflanzlicher Produkte sowie alternativer Eiweißquellen, die gut vermarktet werden und leicht verfügbar sind.

In Europa gibt es bereits bedeutende und erfolgreiche Initiativen in der Zivilgesellschaft und im privaten Sektor, die pflanzliche Ernährung in die Praxis umsetzen. Diese Initiativen reichen von der Entwicklung neuer Produkte über Kampagnen und Informationsarbeit bis hin zu nachhaltigeren Angeboten in der Gemeinschaftsverpflegung. Erste Gesetze, die mehr vegane Angebote in öffentlichen Kantinen fördern, werden nun verabschiedet. Allerdings sind die Pionier*innen mit ihren Erfolgsgeschichten in verschiedenen europäischen Ländern kaum miteinander vernetzt, sodass Synergiepotenziale zur Förderung der pflanzlichen Ernährung ungenutzt bleiben. Diesem fehlenden erfolgreichen Austausch und der fehlenden paneuropäischen Zusammenarbeit soll mit diesem Projekt aktiv und gezielt entgegengewirkt werden.

Projektziele und -maßnahmen

Das unmittelbare Ziel des PlantEurope-Projekts ist es, Pionier*innen der nachhaltigen Ernährung, Vorzeigeprojekte, Start-ups, Organisationen, Verbände, Wissenschaftler*innen, politische Entscheidungsträger*innen und Interessenvertreter*innen aus der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung in ganz Europa miteinander zu vernetzen. Durch den Auf- und Ausbau dieses europäischen Netzwerks soll das übergeordnete Ziel der Umstellung des Ernährungssystems auf eine pflanzenbasierte Ernährung beschleunigt werden.

Das Projekt startet mit einer Einladung an potenzielle Mitglieder, sich einem europaweiten Netzwerk für pflanzliche Ernährung und alternative Proteinquellen anzuschließen. Sie werden über eine Netzwerk-Webseite  miteinander verbunden, die Ressourcen wie digitale Toolkits, Präsentationen erfolgreicher Initiativen, einen Überblick über relevante Netzwerke und Akteur*innen in Europa sowie eine Liste wichtiger Studien und Berichte zu diesem Thema bereitstellt, um die Mitglieder zu informieren und ihnen bei ihren eigenen Bemühungen zu helfen. Zusätzlich zur Webseite selbst wird eine Online-Community den Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, direkt miteinander in Kontakt zu treten und so dazu beizutragen, Erfolgsgeschichten bei der Unterstützung einer pflanzenbasierten Ernährung zu fördern, zu verbreiten und zu vervielfältigen.

Zu den Aktivitäten des Netzwerks gehören auch zahlreiche kleinere Veranstaltungen wie „Speed-Dating“ und bilaterale Treffen zwischen den Mitgliedern. Außerdem werden drei Online-Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Aspekten der Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung stattfinden. Um Entscheidungsträger*innen sowie die breite Öffentlichkeit zu informieren und den Akteur*innen des Netzwerks zusätzliches Wissen zu vermitteln, werden zwei Berichte über die Vorteile einer pflanzlichen Ernährung veröffentlicht. Der erste Bericht wird als Leitfaden für „Politische Strategien zur Förderung einer pflanzlichen Ernährung in Europa“ dienen und einen Überblick über die Ansätze zur Unterstützung einer pflanzlichen Ernährung in Europa geben. Dieser Bericht soll in erster Linie politische Entscheidungsträger*innen informieren und wird sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache verfügbar sein. Ein zweiter Bericht wird sich mit bewährten Verfahren und Ansätzen in europäischen Ländern befassen und beispielhafte Projekte, Handlungsoptionen sowie Hindernisse und Lücken bei der Umsetzung einer pflanzenbasierten Ernährung aufzeigen. Dieser zweite Bericht richtet sich an alle Zielgruppen des PlantEurope-Projekts und dient der weiteren Verbreitung und Bekanntmachung der Kernthemen des Projekts.