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Die Elbe lebt!

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Zwei Jugendliche vor einem Bergpanorama halten eine Europa-Flagge

Die Elbe lebt – Mobilisierung, Austausch und Perspektiven deutsch-tschechischer Interessengruppen

Zuwendungsempfänger

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Landesverband Sachsen e.V.

Projektbeteiligte

Arnika - CEPO

Laufzeit

laufend

01.04.2023 bis 31.03.2024

Verortung

Deutschland, Tschechien

Fördervolumen

54.350,00 €

Hintergrund des Projekts

Fließende Gewässer wie die Elbe enden nicht an Ländergrenzen. Strömung, Sedimenttransport und -ablagerung, Uferbewuchs, Verschmutzung oder Artenreichtum erzählen gewissermaßen, was es auf dem Weg stromabwärts erlebt hat. Erhalt und Nutzung von Fließgewässern sind also gemeinsame Herausforderungen nationaler und internationaler Beteiligter. EU-Richtlinien wie die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) haben die Koordinierung und gemeinsame Zielsetzung innerhalb der EU zur Aufgabe. Der WRRL kommt daher in Bezug auf die Gesunderhaltung und Renaturierung unserer Flüsse besondere Bedeutung zu. Ihre geringe Bekanntheit steht hierbei im starken Widerspruch zu ihrer Wichtigkeit. 

Die Elbe ist innerhalb der EU nur in wenigen Abschnitten als „naturnah“ zu bezeichnen. Der Lebensraum Elbe zeichnet sich hier durch besonderen Artenreichtum aus. Er unterliegt vielfältigen Schutzbestimmungen. Die europäischen Umweltrichtlinien weisen die Elbe als besonders schützenswert und ökologisch verbesserungswürdig aus. Die WRRL setzt für die Elbe einen guten bis sehr guten ökologischen Zustand fest und fordert damit die Regierungen der entlang der Elbe liegenden Länder auf, diesen zu erreichen.

Durch das Zusammenspiel von sich intensivierenden Landnutzungen, menschengemachtem Klimawandel und sich verändernden Bedingungen für die Land- und Forstwirtschaft ist eine zusätzliche Verschlechterung des ökologischen Zustandes der Elbe wahrscheinlich. Die Summe der Belastungen durch Einleitung diverser Substanzen, steigende Temperaturen und sinkende Wasserspiegel könnte zu einer ökologischen Katastrophe ähnlich jener an der Oder 2022 führen. Zudem ist die Elbe eine internationale Wasserstraße; in Deutschland und Tschechien ist geplant, die Befahrbarkeit noch auszubauen. Dies könnte weitere negative Auswirkungen haben.

Wie mit der Elbe als Wasserstraße in Deutschland und Tschechien umgegangen wird, ist jedoch unterschiedlich. Zu klären ist, wie verschiedene Nutzungsansprüche mit dem Erreichen eines guten ökologischen Zustandes der Elbe in Einklang gebracht werden können. Hierzu ist eine Vernetzung von Interessengruppen, der Ausbau gegenseitigen Verständnisses, das Verbreiten der WRRL, sowie das Sensibilisieren und Schärfen der persönlichen Wahrnehmung für den ökologischen Zustand der Elbe entscheidend.

Projektziele und -maßnahmen

Um grenzübergreifende, gemeinsame Maßnahmen und gegenseitiges Lernen zu fördern, konzentriert sich das Projekt auf das Gebiet zwischen Dresden (Deutschland), Děčín und Ústí nad Labem (Tschechien). Unterschiedliche Interessengruppen (Politik, Tourismus, Umweltschutz, Radfahrer*innen, Angler*innen, interessierte Anwohner*innen etc.) werden miteinander vernetzt. Aufmerksamkeit für die Elbe, Verständnis füreinander, nachhaltige Perspektiven zur Schaffung eines guten ökologischen Zustandes der Elbe und integrative gemeinsame Nutzungen werden gefördert durch:

  • Umweltbildung

Das Projekt sensibilisiert Lernende an Oberschulen und Universitäten für die sich auch durch den menschengemachten Klimawandel zuspitzenden Herausforderungen der Versorgung mit Wasser in ausreichender Menge und Qualität. Durch das aktive Erleben der Elbe oder ihr zufließender Gewässer wird ein breites Verständnis für die Chancen und Herausforderungen eines nachhaltigen Wassermanagements geschaffen. 

  • Internationale Konferenz

Interaktiv und integrativ wird die WRRL einer breiten Öffentlichkeit besser zugänglich gemacht und offene Fragen geklärt. Das Bewusstsein für die komplexen Herausforderungen einer EU-weiten Koordinierung von Gewässerschutz, Qualitätsverbesserung und Erhaltung wird geschärft. Handlungsoptionen und Hürden in der Umsetzung werden gemeinsam identifiziert und Lösungsansätze definiert. Hierzu werden alle an der Elbe beteiligten Interessengruppen ermutigt, die Konferenz aktiv mitzugestalten.

  • Internationale Exkursion

Durch direktes Erleben und eigenes Wahrnehmen bekommen Teilnehmende ein vertieftes Verständnis für den gemeinsamen Lebensraum Elbe und ihn betreffende Bedrohungen. Die Grundlage für einen intensiveren persönlichen Einsatz und eine erhöhte Akzeptanz für die Umsetzung notwendiger Maßnahmen wird geschaffen. Ein informeller Austausch und ein Ausbau der Kontakte zueinander wird ermöglicht.

 

Über soziale Medien und Printmedien wird der Austausch zwischen Beteiligten erleichtert und vertieft. “Die Elbe lebt!” erreicht gleichzeitig auch nicht aktiv Teilnehmende mit den Projektinhalten. Alle Teilnehmenden sollen als Multiplikator*innen agieren, die Vorteile einer naturnahen Elbregion verbreiten, sich weiter vernetzen, in Kontakt bleiben, kleine und große Initiativen für das Erreichen eines guten Umweltzustandes der Elbe ergreifen und sich ggf. in Umweltorganisationen engagieren. Die allgemeine Akzeptanz für entsprechende Maßnahmen und Richtlinien wie die WRRL soll erhöht werden.