Am 23. März 2023 kamen die Vorhaben der Förderinitiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ zum 3. Vernetzungstreffen in Berlin zusammen.
Erstmalig fand das Treffen in Präsenz stand. Ziel der Veranstaltung war der Austausch und die Vernetzung zwischen den Projektbeteiligten. Mit der Initiative fördert das Bundesumweltministerium gezielt Projekte, die mit ihren KI-Innovationen ökologische Herausforderungen bewältigen.
Insgesamt 100 Teilnehmende aus rund 40 geförderten Vorhaben sind bundesweit angereist, um im Impact Hub in Berlin Neukölln neue Perspektiven zu gewinnen und Synergien für das eigene Projekt auszuloten. In Diskussionsrunden, Poster-Sessions, der Ausstellung von Exponaten sowie fachlichen Vorträgen lernten sich die Projektbeteiligten kennen, tauschten Erfahrungen aus und diskutierten die Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz für Umwelt und Natur. Unter den Vorhaben waren Vertreter*innen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Sie alle wenden in ihren Vorhaben KI-Lösungen an, um etwa die Bereiche Kreislaufwirtschaft, Konsum und Mobilität nachhaltiger zu gestalten.
Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit gehören zusammen
Daniel Simon, Referatsleiter i.V. im BMUV begrüßte die Projektbeteiligten und dankte ihnen für ihr Engagement und ihren Innovationsgeist, erfolgreich Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden. Während global gesehen Fragen des Schutzes von Umwelt und Natur derzeit bei der Entwicklung und Umsetzung von KI-Lösungen eher eine nachgeordnete Rolle spiele, zeigen die Leuchtturmprojekte ganz konkret, welche Chancen KI für die Nachhaltigkeit bereithalten könne. Die Förderinitiative und ihre Projekte belegen, dass die Umweltperspektive auf KI als Querschnittsthema von immenser Bedeutung sei. Ziel des BMUV sei es, auch künftig weitere Potenziale der KI für den Umwelt- und Klimaschutz zu heben.
Nachhaltige KI braucht einen mentalen Wandel
Dr. Anne Mollen von Algorithm Watch und Vertreterin des Leuchtturmprojektes SustAIn plädierte in ihrer Keynote für einen mentalen Wandel hin zu nachhaltiger KI. Dieser so genannte „Mindshift“ müsse sowohl auf individueller und organisationaler Ebene stattfinden. Nachhaltigkeit müsse dabei im gesamten Planungs-und Entwicklungsprozess angewendet werden. In ihrem Projekt SustAIn wurden gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung Kriterien entwickelt, mit denen sich die Nachhaltigkeit von KI-Systemen in der Praxis bewerten lassen – in sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht. Ziel des Projektes ist ein Nachhaltigkeitsindex für KI, mit dem künftig die Nachhaltigkeitspotenziale in der Praxis ausgeschöpft werden können.
Fachliche Diskussionen und Erfahrungsaustausch
Nach einer moderierten Diskussionsrunde im Anschluss an die Keynote stellten sich die Projekte in Poster-Sessions und über Exponate vor, beantworteten Fragen und diskutierten miteinander. In weiteren Sessions gab es Impulsvorträge und fachlichen Austausch zu den Themen:
- Kreislaufwirtschaft / Recycling / Digitaler Produktpass
- Ressourceneffiziente KI, Hardware Co-Design, Hardware-Infrastrukturen
- Skalierbare Datenplattformen für intelligente Infrastrukturen
- KI & Natürlicher Klimaschutz durch Wälder, Moore und andere Ökosysteme
Durch das Programm führte die Moderatorin und KI-Expertin Dr. Heidi Seibold