Wie treten wir mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) dem weltweiten Insektensterben entgegen? Wie unterstützt KI die Wirtschaft bei der Einsparung von Ressourcen?
Unter anderem diese Fragen diskutierte das Bundesumweltministerium (BMUV) mit den Besucher*innen der diesjährigen re:publica. Die von der ZUG koordinierten KI-Initiativen Green-AI Hub Mittelstand und KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz führten dazu Workshops durch und stellten sich und ihre Angebote vor. Beide sind Teil des Fünf-Punkte-Programms „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima“ des BMUV. Es bündelt Initiativen, die KI gemeinwohlorientiert und umweltgerecht gestalten und in Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung einsetzen wollen. Die ZUG koordiniert drei der insgesamt vier Initiativen des Programms.
KI-Ideenwerkstatt klassifizierte Insekten
Der Workshop der KI-Ideenwerkstatt zeigte, wie KI Insekten automatisch klassifizieren kann. An drei Stationen lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Umweltdaten kennen, labelten diese und trainierten mit ihnen ein Machine-Learning-Modell. Dieses wurde anschließend genutzt, um mit smarten Kameras Insekten zu erkennen – eine Demonstration im Kleinen mit großer Wirkung: Denn das weltweite Insektensterben ist alarmierend. Um Insekten zu schützen, müssen wir so genau wie möglich wissen, in welchem Ausmaß verschiedene Arten betroffen sind. Die KI optimiert hierfür klassische, aufwändige Messmethoden wie das Zählen von Insekten in einem bestimmten Gebiet.
KI für mehr Ressourceneffizienz
Der Green-AI Hub Mittelstand ist Wegbereiter für die Nutzung von KI für Ressourceneffizienz und Materialeinsparung in Unternehmen. Die Initiative zeigt Potenziale von KI für effiziente Prozesse auf und entwickelt gemeinsam mit Unternehmen prototypische Lösungen. Die Fachleute der Initiative diskutierten mit den Besucherinnen und Besuchern, wie KI, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz zusammenpassen. Die Industrie – davon sind knapp 99 Prozent der Unternehmen dem Mittelstand zugehörig – ist eine große Stellschraube für die Bewältigung der Klimakrise. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind dabei große Herausforderungen, bieten aber gleichzeitig Chancen für den unternehmerischen Erfolgsowie für den Schutz von wertvollen Ressourcen.
Das BMUV auf der re:publica
Die re:publica bot als größte deutsche Konferenz der digitalen Gesellschaft eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten, um über Schnittpunkte von Digitalpolitik mit dem Umwelt- und Verbraucherschutz zu diskutieren. Im BMUV-Foyer sprachen Panel-Teilnehmende, unter anderem mit Beteiligung der Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder, über den Einfluss digitaler Werbung auf Umwelt und Gesellschaft, die Chancen digitalen Lernens für den natürlichen Klimaschutz sowie die nachhaltige und digitale Transformation.