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24.10.2023

Erste Ernte auf der Klimafarm

Die Mahd mit dem Balkenmäher wird beim Feldtag demonstriert.

Im Moor-Pilotvorhaben Schleswig-Holstein fand die erste Mahd auf wiedervernässten Moorflächen statt.

Anfang des Jahres startete im etwa zwei Kilometer von der Klimafarm in Erfde (Kreis Schleswig-Flensburg) gelegenen Ellerortsmoor die Wiedervernässung von Grünlandflächen. In den vergangenen Wochen wurde nun die erste Ernte eingefahren: Das Klimafarm-Team mähte den natürlichen Aufwuchs, vor allem Hochgräser und Binsen. Dabei kam erstmals moorbodenschonende Erntetechnik zum Einsatz: Mithilfe von Spezialgeräten wie einem Stachelwalzenmäher, der sich für die Ernte auf nassen Böden eignet, sowie Balkenmäher, Bandschwader und Presse stellte das Team aus dem Mahdgut Ballen her. Die neuen Erntemethoden für die nasse Bewirtschaftung wurden Anfang Oktober im Rahmen eines Feldtags auch Fachgästen und Landwirt*innen aus der Region präsentiert.

Die Klimafarm will Naturschutz, Klimaschutz und Landwirtschaft zusammenbringen. Bis 2031 wird die Bewirtschaftung von nassem Moorgrünland (Paludikultur) in der Praxis erprobt. Unter anderem werden verschiedene Ernteverfahren auf Praxistauglichkeit getestet. Neben der Ernte stehen auch die weitere Verwertung der Mahd als Rohstoff sowie mögliche Wertschöpfungs- und Logistikketten im Fokus. Erste Gespräche mit potentiellen Hersteller*innen wurden bereits geführt. Auf dem Feldtag konnten Produktmuster präsentiert werden, zum Beispiel Leichtbauplatten, die ein Kieler Start-Up aus der Mahd hergestellt hat. Expert*innen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Fachhochschule Kiel bewerten die Abläufe und Verfahren sowohl betriebswirtschaftlich als auch hinsichtlich ihrer Biodiversitäts- und Klimawirksamkeit. Das Ziel ist, praxistaugliche, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Bewirtschaftungskonzepte für nasses Moorgrünland zu entwickeln.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) fördert das Pilotvorhaben in Schleswig-Holstein mit rund 12,4 Millionen Euro bis 2031. Insgesamt unterstützt das BMUV bundesweit vier Pilotvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Bayern, die neue Bewirtschaftungsformen auf landwirtschaftlich genutzten, wiedervernässten Moorböden erproben und Erkenntnisse für den Klimaschutz gewinnen sollen. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH betreut die Pilotvorhaben als Projektträgerin im Auftrag des BMUV.

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