Was ist die Herausforderung?
Mobilität ist nach wie vor häufig durch Individualität und Motorisierung geprägt. Gerade jenseits der großen Städte sind die Möglichkeiten beschränkt, Strecken zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr zurückzulegen. Burgwedel ist eine Stadt in Niedersachsen mit rund 20.000 Einwohner*innen und Beispiel für eine typische Stadt im suburbanen Raum. Ein Großteil der Pendelstrecken zwischen der Kernstadt Großburgwedel und den umliegenden Ortschaften wird mit dem Auto zurückgelegt – mitsamt aller negativen Konsequenzen. Zukünftig könnte sich diese Situation möglicherweise noch verstärken: Eine Erweiterung der Gewerbeflächen ist geplant und ohne Mobilitätskonzept wird dies zu noch mehr Verkehr führen. Bereits jetzt beschreiben die Unternehmen der Region, dass die Mobilitätssituation die Anwerbung von Fachkräften negativ beeinflusst.
Was ist die Idee?
Das Projekt mobil ans #werk hat sich zum Ziel gesetzt, die Abhängigkeit vom Individualverkehr zu lösen und Burgwedel zum Prototyp der Mobilitätswende im suburbanen Raum zu entwickeln. In Förderphase I gelang es dem Projektkonsortium aus Stadt Burgwedel, universitärer Forschung und Planungsbüro, die Mobilität in Burgwedel mit zahlreichen unterschiedlichen Akteuren zu diskutieren und ein Zielbild zu entwickeln. Besonderer Fokus lag in der Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Unternehmen. Denn Mobilität spielt nicht nur für die Anwohner*innen, sondern auch für die Arbeitnehmer*innen, die jeden Tag nach Burgwedel kommen, eine wichtige Rolle.
Im Mittelpunkt des Zielbildes steht der Bahnhof Burgwedel. Künftig sollen von hier regelmäßig Züge in Richtung Hannover und Celle fahren. Ein breites Mobilitätsangebot, bestehend aus Car-Sharing, Lastenrädern und Fahrrädern sowie Rollern soll am Bahnhof zur Verfügung stehen. Ein Co-Working Space soll direkt am Ort nutzbar sein. Gebündelt werden die Angebote in einer App, die zum Bezahlen dient und in der alle Verkehrsmittel aufzufinden sind.
Was sind die Ziele des Projektes?
Das Projekt plant ein breit angelegtes Beteiligungsverfahren zur Entwicklung von Narrativen einer zukünftigen Mobilität. Insgesamt sind sieben Arbeitspakete geplant. Dazu gehören Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Begleitforschung. Im Zentrum stehen Infrastrukturmaßnahmen und ein Reallabor.
Im Bereich der Infrastruktur sind ein Radwegekonzept, die Umgestaltung des Bahnhofareals und eine Mobilitätsstation am Rathaus geplant. Weitere Mobilitätspunkte sollen partizipativ entwickelt und vor der Realisierung bereits digital erlebbar werden. Die Einrichtung öffentlicher Fahrradabstellanlagen und von Park-and-ride Bereichen auf dem Gelände des Burgwedeler Rathauses und des südlichen Bahnhofarreals ermöglichen sowohl den Besucher*innen als auch den Beschäftigten der Stadt hochwertige, komfortable sowie sichere Fahrradabstellmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Der Ankauf von zehn E-Bikes ermöglicht außerdem Wege mit dem Umweltverbund anstatt des Pkws zurückzulegen.
Der #Summer of Mobility wird als dreimonatiges Festival im Sommer 2024 konzipiert. Ziel der Veranstaltung ist das Erproben klimafreundlicher Mobilität als Reallabor. Die Akteur*innen erleben nachhaltige Mobilität der Zukunft realitätsnah und lokal.