Orion Engineered Carbons forscht an der klimafreundlichen Herstellung von Industrieruß, sogenanntem Carbon Black, aus Altreifen. Das KEI begleitet das Projekt, das mit rund 6,4 Millionen Euro durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird.
Orion forscht als einer der Weltmarktführer in der Produktion von hochwertigen Carbon Blacks in einer neuen Forschungsanlage in Köln an der ganzheitlichen Veränderung des emissionsintensiven Herstellungsprozesses. Ziel ist es, bis zu 90 Prozent der bislang anfallenden Treibhausgasemissionen zu vermeiden und den verbleibenden Anteil auszugleichen. Die Förderung des klimafreundlichen Verfahrens erfolgt im Rahmen des BMWK-Programms „Dekarbonisierung in der Industrie", das vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) in Cottbus betreut wird.
Carbon-Black-Herstellung: Forschungsanlage zur praktischen Erprobung für einen breiten Industrieeinsatz
Im geförderten Projekt „Clean Carbon Black – Research and Development (CCB-R&D)“ arbeitet Orion bis Anfang 2027 in einer neu zu errichtenden Versuchsanlage an der Entwicklung eines klimaneutralen Prozesses zur Carbon-Black-Herstellung aus alternativen Kohlenstoffquellen. Über ein neuartiges Furnace-Ruß-Verfahren wird der gesamte Kohlenstoff in neue Wertstoffe gewandelt. Zudem wird die Aufbereitung von recyceltem Altreifenmaterial erforscht und in den Gesamtablauf eingeflochten – um zusätzlich Treibhausgasemissionen einzusparen. Insgesamt investiert das Unternehmen rund 12,8 Millionen Euro in die Erforschung und den Versuchsbetrieb. Im Vordergrund steht die praktische Erprobung der Anlagentechnik für einen breiten Industrieeinsatz.
Verringerung der anfallenden Treibhausgasemissionen um bis zu 90 Prozent
Die Nachfrage am charakteristisch schwarzgefärbten Industrieruß ist global wachsend. Unternehmensangaben zufolge beträgt das zu erwartende Gesamtvolumen der Carbon Black-Produktion für 2025 weltweit etwa 15 Millionen Tonnen pro Jahr. Durch das Forschungsvorhaben soll der CO2-Ausstoß pro Tonne Industrieruß um bis zu 90 Prozent verringert werden. Bislang werden bei der konventionellen Produktion durch das Verbrennen von Erdgas oder Öl große Mengen an CO2 freigesetzt.
Mit der Förderung unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die energieintensive Industrie dabei, prozessbedingte Treibhausgasemissionen dauerhaft zu reduzieren. Zudem wird das Vorhaben durch die Europäische Union über den Fonds „NextGenerationEU“ finanziert. Hauptansprechpartner für das Programm „Dekarbonisierung in der Industrie“ ist das in Cottbus (Brandenburg) ansässige Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien.