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Ein Workshop mit 40-Expert*innen beleuchtete Grundlagen für die Herstellung CO2-neutraler Flugkraftstoffe.
Weltweit werden großen Mengen synthetisches Kerosin als Ersatz für herkömmliche Flugkraftstoffe benötigt, wenn der CO2-Ausstoß der Luftfahrt in den kommenden Jahren und Jahrzehnten bis auf null absinken soll. Damit der dafür benötigte Markthochlauf für das CO2-neutrale E-Kerosin gelingen kann, sind vor allem auch ambitionierte Standards notwendig, mit denen die Anforderungen an das Produkt geregelt und kontrolliert werden. Diesem wichtigen Ziel hat sich das Team des PtX Lab Lausitz am 15. März in einem Expert*innen-Workshop in den Berliner Räumen der ZUG gewidmet. In der Zeit von 9:00 bis 17:00 kamen dabei rund 40 Teilnehmende aus Wirtschaft, NGOs und öffentlichen Einrichtungen zusammen.
Impulse setzen in Vorträgen und Arbeitsgruppen
Der Workshop setzte sich aus zwei wesentlichen Teilen zusammen: Am Vormittag standen zunächst Vorträge im Vordergrund, die eine gemeinsame fachliche Basis legten. Neben Redner*innen aus dem PtX Lab Lausitz kamen dabei auch Expert*innen von Lufthansa und dem Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) sowie von der TU Hamburg und dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zu Wort.
In der Folge bildeten sich zwei Arbeitsgruppen, die Fragen rund um das sogenannte Power-to-Liquid-Verfahren (PtL) zur nachhaltigen Kerosinproduktion genauer erörterten. Dabei ging es unter anderem Nachhaltigkeitskriterien und -standards, das Design von Marktplätzen und die notwendige Zertifizierung für nachhaltiges E-Kerosin. Eine zentrale Frage dabei: Wie können PtL-Treibstoffe mit ambitionierteren Nachhaltigkeitskriterien im Markt erfolgreich sein, obwohl sie teurer zu produzieren und ihre Eigenschaften schwierig zu kontrollieren sind?
Einheitlicher Rechtsrahmen und Standards dringend erforderlich
In Hinblick auf die Produktion und Nutzung von PtL-Kraftstoffen steht die Luftfahrt gerade erst am Anfang der Einführungsphase. Zahlreiche regulatorische Aspekte, Anwendungsbereiche und Fragen der tatsächlich zu verwendenden Wasserstoffderivate sowie zu Förderaspekten sind noch unklar.
Konsens bestand unter den Teilnehmenden darin, dass für den schnellen Markthochlauf von PtL-Kerosin langfristig angelegte Planungssicherheit für Investitionen und ein konsistenter Rechtsrahmen erforderlich sind. Zudem müssten einheitliche Standards am besten weltweit ausgerollt werden.
Inhaltliche Diskussionen und Vernetzung
Um den Markthochlauf von PtL-Kerosin mit den höchsten Ansprüchen an die Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, ist es zentral, dass die Sichtweisen verschiedener Akteur*innen-Gruppen zusammengebracht werden. Der Workshop hatte das Ziel, dies zu erreichen und einen möglichst breiten Überblick über die verschiedenen technischen und sozioökonomischen Elemente zu geben, die für eine erfolgreiche Einführung von PtL-Kerosin notwendig sind.
Das Präsenztreffen in den Berliner Räumen der ZUG bot Gelegenheit, sich zu vernetzen und schwierige Themen in Einzelgesprächen oder kleineren Gruppen zu vertiefen. Zu den Teilnehmenden des Workshops gehörten Vertreter*innen der Kraftstoffwirtschaft, Nichtregierungsorganisationen, staatlichen Organisationen, des Luftfahrtsektors und Wissenschaftler*innen.
Über das PtX Lab Lausitz
Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH hat das „PtX Lab Lausitz – Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff“ im März 2021 gegründet. Im August 2021 ist das Lab als neuer Geschäftsbereich der ZUG offiziell am Standort Cottbus eröffnet worden. Das weiter wachsende Team des PtX Lab Lausitz ist interdisziplinär aufgestellt. Die Mitarbeitenden kommen aus den Bereichen Ökonomie, Natur- und Ingenieurwissenschaften, Völkerrecht und Gesellschaftswissenschaften. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Nachhaltigkeitsgrundsatz bei der Etablierung von neuen PtX-Technologien und -Geschäftsmodellen.
