Das Projekt „Oberlausitzer Zukunftswald“ startet mit spannenden Umweltbildungsangeboten in den Herbst, bei denen Schüler*innen die Vielfalt des Biotops Wald kennenlernen. Das Verbundvorhaben wird durch das KoMoNa-Programm des BMUV gefördert.
Mitmachaktion zur Biodiversitätserfassung
Unter der Leitung des Senckenberg Museums für Naturkunde in Görlitz erforschten Schüler*innen aus Dresden am 4. September 2024 die Flechten- und Moosvielfalt im Ostritzer Stadtwald. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen des Museums untersuchten sie zwei verschiedene Waldtypen, einen Laubmischwald und einen Fichtenbestand, um so wertvolle Erkenntnisse über die Biodiversität dieser Ökosysteme zu gewinnen.
Die Schüler*innen konnten nicht nur lernen, wie Flechten und Moose bestimmt und kategorisiert werden, sondern auch, dass der Laubmischwald doppelt so viele Flechten- und Moosarten beherbergt wie der Fichtenbestand. Auf diese Weise wird die ökologische Bedeutung des Waldumbaus hin zu strukturreichen Laubmischwäldern greifbar, die im Kontext des Klimawandels und für den Artenschutz eine zentrale Rolle spielen. Die gesammelten Proben werden dann in die Flechten- und Moossammlung des Senckenberg Museums integriert und tragen somit zur langfristigen Erforschung der Biodiversität im „Oberlausitzer Zukunftswald“ bei.
Umweltbildungsveranstaltung zu den Deutschen Waldtagen
Am 13. September fand eine weitere Umweltbildungsveranstaltung des Projekts im Rahmen der Deutschen Waldtage statt. Trotz Regens machten sich zwei Schulklassen der Oberschule Reichenbach auf den Weg ins internationale Begegnungszentrum St. Marienthal. Die Schüler*innen erfuhren dort von Biolog*innen, wie vielfältig die Funktionen des Waldes sind – von der Holzproduktion über den Klimaschutz bis hin zur Wasser- und Luftreinigung. Bei einer Exkursion durch das Neißetal lernten sie heimische Baumarten wie Buchen, Eichen und Fichten kennen und durch Blatt- und Rindenstrukturen zu unterscheiden.
Ausblick: Baumpflanzaktionen und Fachtagung
Das Projekt „Oberlausitzer Zukunftswald“ wird im Rahmen des Förderprogramms „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen, kurz KoMoNa durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Ziel des Projektes ist es, die Wälder der Oberlausitz durch gezielte Maßnahmen widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel zu machen. Dazu zählt die Umwandlung von Monokulturen in strukturreiche Laubmischwälder, die auch zu einer Erhöhung der Artenvielfalt in Flora und Fauna beiträgt.
Für den Herbst 2024 und das Frühjahr 2025 sind bereits erste Pflanzaktionen im Zittauer Stadtwald geplant. Dabei pflanzen Bürger*innen und insbesondere Jugendliche heimische Bäume und Sträucher und pflegen sie, um die junge Vegetation vor Wildverbiss zu schützen.
Im April 2025 findet eine Fachtagung zu den Themen Waldumbau und Biodiversitätserfassung statt, bei der sich verschiedene Akteure aus Wissenschaft und Praxis austauschen und gemeinsam Lösungen für die ökologischen Herausforderungen in der Oberlausitz erarbeiten.
Mitmachen und Zukunft gestalten
Das Projekt „Oberlausitzer Zukunftswald“ bietet vielfältige Möglichkeiten zur Mitgestaltung. Neben Umweltbildungsveranstaltungen und Pflanzaktionen sind auch Citizen Science-Aktivitäten geplant, bei denen Teilnehmende verschiedene Arten erfassen oder Bodenproben nehmen können. Durch diese vielfältigen Mitmachaktionen werden nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse gemeinsam gewonnen, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung eines nachhaltigen Waldumbaus gestärkt.