Transferlabor der KoMoNa-Nachhaltigkeitsmanager*innen im Rheinischen Revier
Copyright: ZUG / Christof Rosenau
Beim Transferlabor 2025 in Düren tauschen sich die Nachhaltigkeitsmanager*innen auf Einladung des Bundesumweltministeriums zu neuen Ansätzen für einen ökologisch nachhaltigen Strukturwandel aus.
Am 17. und 18. Juni 2025 kamen Nachhaltigkeitsmanager*innen aus den drei Kohleausstiegsregionen – Lausitzer, Mitteldeutsches und Rheinisches Revier – zum praxisnahen Lernen und Vernetzen im nordrhein-westfälischen Düren zusammen. Ziel war der kollegiale Austausch über den ökologisch nachhaltigen Strukturwandel im Rheinischen Revier. Die Personalstellen der Nachhaltigkeitsmanager*innen werden durch das Förderprogramm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa)“ des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) für bis zu fünf Jahre finanziert. Sie erarbeiten in ihren Kommunen gemeinsam mit den Menschen vor Ort kommunale Nachhaltigkeitskonzepte und setzen diese mit ausgewählten Maßnahmen um.
Nachhaltiger Strukturwandel in der Praxis

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Nach einem ersten Austausch im Forum „Seen & Entdecken“ in Düren wurden die Nachhaltigkeitsmanager*innen von Christian Rast, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH, begrüßt. Die Entwicklungsgesellschaft ist ein Zusammenschluss aus Städten und Gemeinden rund um den Tagebau Inden sowie dem Kreis Düren und verfolgt das Ziel, den Wandel in der Region aktiv nachhaltig zu gestalten. Hier fördert das Bundesumweltministerium über das KoMoNa-Programm eine Personalstelle für eine Nachhaltigkeitsmanagerin und Umsetzungsmaßnahmen des Nachhaltigkeitskonzepts.
Es folgte ein Besuch des Indemanns – ein weithin sichtbarer Aussichtsturm am Rand des Tagebaus: Die Aussicht zeigt eindrucksvoll die gravierenden Veränderungen der Landschaft während und nach dem Ende des Kohleabbaus.
Herausforderungen meistern und gemeinsam gestalten

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Im Anschluss besuchte die Gruppe die renaturierte Inde. Anna Merk von der Forschungsstelle Rekultivierung zeigte, wie aus der industriell geprägten Landschaft ein artenreicher Naturraum werden kann – und welche Zielkonflikte zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Infrastrukturentwicklung dabei auftreten. In Kleingruppen entwickelten die Nachhaltigkeitsmanager*innen erste Lösungsansätze für einen ausgewogenen Umgang mit konkurrierenden Interessen.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen erfolgreicher Praxisbeispiele. Nach einem Kurzimpuls von Dr. Sabine Stuart-Hill vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) besuchten die Teilnehmenden das KoMoNa-Projekt „AcKo“ in Weilerswist. Dort betreibt der Verein Acker e. V. einen der Gemeinschaftssäcker, auf dem Bürger*innen aller Altersgruppen gemeinsam gärtnern und erleben können, wie Nachhaltigkeit und eine gesunde Ernährung zusammenhängen.
Neben dem Acker in Weilerswist entstehen durch das KoMoNa-Projekt auch in Neuss und Mönchengladbach weitere Ackerflächen mit Bildungsangeboten. Nach einem Input zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im kommunalen Kontext, begleitet von Tim Genders von Acker e. V. sowie Sinaida Kisser und Elke Ariëns von der Stadt Mönchengladbach, legten die Teilnehmer*innen selbst Hand an – und bepflanzten ein Hochbeet.
Ausblick: Zusammenarbeit stärken, Wissen teilen
Die KoMoNa-Transferlabore finden regelmäßig virtuell oder in Präsenz statt und ermöglichen nicht nur die fachliche Vertiefung zu Themen wie Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kommunikation oder grüne Infrastrukturen, sondern auch den gemeinschaftlichen offenen Austausch. Gerade der persönliche Kontakt zwischen den Nachhaltigkeitsmanager*innen aus anderen Regionen gibt oft den nötigen Rückenwind für die tägliche Arbeit in den Kommunen. Mit Formaten wie dem Transferlabor leistet das KoMoNa-Förderprogramm einen wichtigen Beitrag, um den ökologischen Strukturwandel in den Kohleausstiegsregionen mit den Nachhaltigkeitsmanager*innen vor Ort gemeinsam und wirkungsvoll zu gestalten. Das nächste Transferlabor wird voraussichtlich im Mitteldeutschen Revier in Sachsen-Anhalt organisiert.