Erste Projekte im Förderprogramm „1.000 Moore“ gestartet
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Königsmoor in Hamburg und Moor am Roten Fluss in Sachsen werden dauerhaft wiedervernässt
Mit der Bewilligung von zwei Projekten im Rahmen der Förderrichtlinie für die Wiedervernässung und Renaturierung naturschutzbedeutsamer Moore (1.000 Moore) des Bundesumweltministeriums ist ein wichtiger Meilenstein für den Moorschutz in Hamburg und Sachsen erreicht. Ziel der Projekte ist es, die Freisetzung von Treibhausgasen aus den Mooren zu senken und den Lebensraum für moortypische Tier- und Pflanzenarten – wie etwa den Moorfrosch und verschiedene Torfmoosarten – langfristig zu sichern.
So wird in Hamburg im Naturschutzgebiet Moorgürtel eine Fläche von rund 13 Hektar dauerhaft wiedervernässt. Das Gebiet befindet sich im öffentlichen Besitz und umfasst einen Hochmoorkern im Königsmoor mit einer fünf bis sechs Meter dicken Torfschicht. Eine besondere Herausforderung liegt in den unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen der angrenzenden Flächen. Damit diese nicht von der Wasserstandsanhebung beeinflusst werden, ist der Einbau von unterirdischen wasserstauenden Spundwänden in Kombination mit einzelnen Stauwehren vorgesehen. Die Förderung erhält die Stadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA).
In Sachsen wird das zehn Hektar große Moor am Roten Fluss im Vogtlandkreis durch Wiedervernässung wieder in einen naturnahen Zustand versetzt. Auch hierbei handelt es sich um ein Hochmoor. Kennzeichnend für dieses Gebiet sind ein leichtes Gefälle und ein feinmaschiges Netz aus Entwässerungsgräben mit einer Gesamtlänge von knapp fünf Kilometern. Insgesamt 100 Staubauwerke aus Torf, Holz, Lehm und teilweise auch Stahl werden künftig für den Wasserrückhalt sorgen. Zusätzlich werden die Gräben auf einer Strecke von rund einem Kilometer mit einem Sägemehl-Hackschnitzel-Gemisch gefüllt. Zuwendungsempfänger ist der Staatsbetrieb Sachsenforst in Vertretung für den Freistaat Sachsen.
Über das Förderprogramm 1.000 Moore
Das BMUKN fördert im Rahmen des Förderprogramms 1.000 Moore Maßnahmen zur dauerhaften und weitgehenden Wiedervernässung von hydrologisch geschädigten, naturschutzbedeutsamen Mooren mit einer Größe zwischen 5 und 200 Hektar. Im Fokus steht die Renaturierung des Wasserhaushalts für den Natürlichen Klimaschutz. Zugleich sollen moortypische Lebensräume erhalten und entwickelt werden.
Förderfähig sind Orientierungsberatungen zu Fragen der Wiedervernässbarkeit von Mooren, vorbereitende Maßnahmen (z.B. Planung) sowie die Umsetzung von baulichen Maßnahmen zur Wiedervernässung.
Kontakt
Wiedervernässung und Renaturierung naturschutzbedeutsamer Moore (Förderrichtlinie 1.000 Moore) +49 30 72618 0798 E-Mail schreiben
Sprechzeiten für die Beratung zur Antragstellung:
Mo, Mi & Fr: 9-12 Uhr
Di & Do: 9-12 Uhr & 13-15 Uhr