Nachhaltigkeit, die bleibt: Drei vielfältige KoMoNa-Projekte ziehen Bilanz
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Mithilfe der KoMoNa-Förderung des Bundesumweltministeriums zeigen drei Projekte, wie engagierte Akteur*innen die Natur schützen, Menschen zusammenbringen und nachhaltige Ideen für mehr Lebensqualität in ihrer Region umsetzen.
Zum Jahresende beenden mehrere Vorhaben aus dem ersten KoMoNa-Förderaufruf erfolgreich ihre Arbeit. Mit dem Förderprogramm KoMoNa unterstützt das Bundesumweltministerium kommunale Modellvorhaben, die ökologische Nachhaltigkeitsziele in ausgewählten Strukturwandelregionen umsetzen. Drei Vorhaben zeigen beispielhaft, wie vielseitig Kommunen gemeinsam mit regionalen Akteur*innen die sozial-ökologische Transformation gestalten: von einer artenreichen Kulturlandschaft im Kreis Euskirchen über ein starkes Streuobstwiesen-Netzwerk im Landkreis Görlitz bis hin zu einer grünen Sport- und Begegnungsfläche in Bedburg-Lipp.
Kreis Euskirchen: Gemeinsam für mehr biologische Vielfalt
Der Kreis Euskirchen und die Biologische Station haben zentrale Bausteine der neuen Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt. Ein mehr als 5.000 Quadratmeter großes Feuchtgebiet wurde naturnah umgestaltet. Viele Grünflächen sind dadurch heute artenreiche Wiesen, die Insekten, Vögeln und anderen Tieren Lebensraum und Nahrung geben. Auch an Schulen und öffentlichen Einrichtungen entstanden zahlreiche Flächen, die Biodiversität fördern, das Umfeld sichtbar aufwerten und zur Erholung beitragen.
Ein besonderer Höhepunkt war der „Tag der Nachhaltigkeit“ beim Euskirchener Knollenfest: Mit einem Umwelttheater, Blüten-Memory und weiteren Mitmachaktionen erreichte das Vorhaben zahlreiche Menschen vor Ort. Bürger*innen beteiligten sich auch an der Entstehung neuer Grünflächen und Schüler*innen begleiteten deren Entwicklung mit Citizen-Science-Aktionen. Der enge Austausch mit Schulen, Bauhöfen und regionalen Partnern hat das Netzwerk und den sozialen Zusammenhalt zusätzlich im gesamten Kreis gestärkt.
Aus den Projekterfolgen wird ein nachhaltiges Pflegekonzept entwickelt. Bildungsangebote und Kurzfilme, darunter eine Anleitung zum Anlegen eigener Blühflächen, tragen die gewonnenen Erfahrungen auch nach Projektende weiter.
Landkreis Görlitz: Streuobstwiesen als lebendige Lernorte
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Der Landkreis Görlitz beherbergt eine der größten Streuobstwiesenlandschaften in Sachsen. Das „Modellvorhaben Kompetenzzentrum Oberlausitzer Streuobstwiesen“ rückt dieses artenreiche Biotop in den Mittelpunkt und schafft eine Plattform, auf der sich engagierte Menschen aus der Region informieren und austauschen können.
In den vergangenen drei Jahren haben die Oberlausitzstiftung und die Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) gemeinsam ein öffentlich zugängliches Streuobstwiesenkataster für den Landkreis aufgebaut und ein umfangreiches Streuobstportal mit einer strukturierten Wissensbasis entwickelt. Über Vernetzungsveranstaltungen, Konferenzen und viele Bildungsangebote wie Seminare wurde das gesammelte Wissen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in Kursen zu Baumpflege, Trockenmauerbau oder Sensenführung praktisch erprobt. Ergänzend gab es Aktionstage, Newsletter und eine Podcast-Reihe, die das Thema weiterverbreiteten. Ein wichtiger Schwerpunkt war die Zusammenarbeit mit Schulen: Kinder lernen verschiedene Obstsorten kennen, pressen Apfelsaft und erkunden spielerisch den Lebensraum Streuobstwiese.
Auch nach Projektende bleibt ein stabiles Netzwerk erhalten, das die Themen Streuobst, Biodiversität und Klimaanpassung dauerhaft in die Region trägt. Das IBZ St. Marienthal führt zudem die Bildungsarbeit fort und stärkt damit die Wirkung des Vorhabens über seine Laufzeit hinaus.
Bedburg-Lipp: Ein Sportpark, der Klima und Gemeinschaft stärkt
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In Bedburg-Lipp entsteht auf einem lange brachliegenden Sportplatz ein naturnaher Raum für Bewegung, Begegnung und Naturerlebnis. Die Stadt setzt dabei auf ökologische Materialien und praktische, zukunftsorientierte Lösungen.
In einem Beteiligungsverfahren wurde gemeinsam die Umsetzung einer speziellen, künstlich angelegten Mountainbikestrecke – eines sogenannten Pumptracks – beschlossen. Er wurde mit einem Bio-Bitumen aus Cashewschalen gebaut. Dieses neuartige Material ersetzt herkömmlichen Asphalt und zeigt modellhaft, wie sich Sportflächen ressourceneffizient und klimafreundlich gestalten lassen. Die modellierte Geländestruktur hat eine weitere wichtige und bereits bewährte Funktion in Bedburg: Sie unterstützt den Hochwasserschutz, da sie bei Starkregen Wasser aus dem angrenzenden Pützbach aufnehmen kann.
Rund um die neue Sportfläche wachsen Blühstreifen. Außerdem wird ein Uferrandstreifen mit heimischen Bäumen ökologisch weiterentwickelt. Ein Trimm-dich-Pfad, ein Kleinspielfeld und verschiedene Spielangebote richten sich an Menschen aller Altersgruppen. Das Vorhaben wurde bereits im Wettbewerb um den Bodenschutzpreis NRW 2025 besonders gewürdigt. Die Eröffnung des Sportparks ist für Anfang 2026 geplant und wird dem Stadtteil einen neuen, gemeinschaftlichen Treffpunkt geben.
Neue Chancen im kommenden Förderaufruf
Die drei Projekte zeigen, wie vielfältig die KoMoNa-Förderung die Menschen in den Kohleausstiegsregionen bei der Bewältigung eines nachhaltigen Strukturwandels unterstützt. Im Jahr 2026 öffnet das Bundesumweltministerium das vierte KoMoNa-Förderfenster. Aktuelle Informationen erhalten Sie rechtzeitig auf der KoMoNa-Webseite oder über unseren Mailverteiler.