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Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen

Kommune mit Bäumen und Wegbegrünung

Bonn Nachhaltiger Klimaschutz, Stärkung biologische Vielfalt und Attraktivitätssteigerung durch Baumpflanzungen und artenreiche heimische Ansaaten im Verkehrsraum

Zuwendungsempfangende

Bundesstadt Bonn

Maßnahmen

  • Entsiegelung von Verkehrsflächen
  • Pflanzung klimagerechter Bäume
  • Ansaat heimischer Kräuter
  • Anschaffung spezialisierter Fahrzeuge für eine insektenfreundliche Pflege der Grünflächen
  • Beetpatenschaften zur aktiven Bürgerbeteiligung

Laufzeit

laufend

01.01.2025 bis 31.12.2029

Verortung

Bonn – Nordrhein-Westfalen (NRW)

Fördervolumen

6.808.444,86 €

Das Vorhaben wirkt im ANK-Handlungsfeld:

  • Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen

Größe der Maßnahmenflächen

70.010 m²

Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bonns Oberbürgermeistern Katja Dörner säten am 28. April 2025 heimische Kräuter in Bonn für einen artenreichen Blühstreifen – der Startschuss für Bonns erstes Projekt im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz.

Was ist die Herausforderung in Bonn?

Bonn steht vor der Herausforderung, die negativen Auswirkungen von Versiegelung und artenarmer Begrünung im Verkehrsraum zu minimieren. Viele Flächen im gesamten Stadtgebiet werden aktuell als Parkplätze oder Verkehrsgrün genutzt und bestehen aus versiegelten, unbegrünten oder mit Intensivrasen bewachsenen Bereichen. Im Sommer tragen diese Flächen zur starken Aufheizung der Stadt bei. Der geringe Schattenwurf durch fehlende Bäume und die schnelle Ableitung von Regenwasser in die Kanalisation führen zu zusätzlichen Belastungen. Wissenschaftliche Studien, beispielsweise vom Bonner Forschungsprojekt MUTABOR, zeigen, dass ohne gezielte Klimaschutz- und Vorsorgemaßnahmen die Lebensqualität in der Stadt erheblich sinken wird.

Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?

Das Projekt soll die Biodiversität im städtischen Raum durch die Begrünung des Verkehrsaums fördern und gleichzeitig den natürlichen Klimaschutz stärken. Die Stadt Bonn setzt auf eine umfassende Entsiegelung von Verkehrsflächen und die gezielte Begrünung mit klimagerechten Bäumen sowie heimischen Kräutern. Grundlage bildet das Bonner Stadtbaumkonzept, das neben ökologischen auch soziale Aspekte berücksichtigt – insbesondere bei der Priorisierung von Maßnahmen in sozial benachteiligten Quartieren. Es werden Baumscheiben entsiegelt und mit klimaresilienten Baumarten bepflanzt, die langfristig Schatten spenden. Zusätzlich setzt die Stadt Bonn Aktivkohle im Baumsubstrat ein, um das Grundwasser zu schützen und dauerhaft CO₂ zu binden. Auf bestehenden Intensivrasenflächen werden heimische Kräuter angesät, um Trittsteinbiotope, z. B. für Bestäuberinsekten, zu schaffen. Zur Pflege der Flächen werden zwei spezialisierte Fahrzeuge angeschafft, darunter ein Straßenbau-LKW mit insektenfreundlicher Mähtechnik und ein Fahrzeug mit Balkenmäher zur schonenden Pflege der begrünten Bereiche.

Um die langfristige Wirkung der Maßnahmen zu sichern, werden die Projektinhalte durch ein Bürgerbeteiligungsmodell mit Beetpatenschaften verstetigt. Die Stadt Bonn stellt Saatgut und Pflegeanleitungen zur Verfügung und ermöglicht so eine aktive Einbindung der Bevölkerung in den Natürlichen Klimaschutz.

Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz?

Die Maßnahmen stärken die Klimaschutzleistung der Stadt Bonn und erhöhen die Biodiversität in der Stadt. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Bäume und begrünte Flächen speichern Kohlenstoff, reduzieren die städtische Aufheizung, verbessern das Mikroklima und fördern die natürliche Wasserspeicherung. Gleichzeitig stärken blühende Kräuter die innerstädtische Biotopvernetzung und bieten Lebensraum für Insekten und andere Lebewesen. Durch das Projekt wird nicht nur die CO₂-Bindung erhöht, sondern auch die Lebensqualität der Bonner Bürgerinnen und Bürger verbessert.