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13.09.2023

Wildnisgebiet „Laubacher Wald – Westlicher Vogelsberg“ verbindet Landes-, Kommunal- und Privatwald

Im Wildnisgebiet Laubacher Wald - Westlicher Vogelsberg wachsen bis zu 40 Meter hohe, teils mehr als 160 Jahre alte Buchen.

Parlamentarische Staatssekretärin Hoffmann (BMUV) und Hessischer Staatssekretär Conz (HMUKLV) besuchen das mit Mitteln des Wildnisfonds geförderte Wildnisgebiet Laubacher Wald - Westlicher Vogelsberg in Mittelhessen.

In dem rund 1.200 Hektar großen, zusammenhängenden Waldwildnisgebiet "Laubacher Wald - Westlicher Vogelsberg" dürfen sich die dort vorhandenen, für Deutschland einmaligen Buchenwaldflächen wieder frei entwickeln. Das Gebiet weist bis zu 40 Meter hohe, teils mehr als 160 Jahre alte Buchen und auch Eichen auf und bietet vielen in Europa geschützten Tier- und Pflanzenarten einen idealen Lebensraum. Davon konnten sich Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Dr. Bettina Hoffmann, und Staatssekretär des Hessischen Umweltministeriums, Oliver Conz, am 12. September bei einer Exkursion unter der fachlichen Anleitung von Dr. Markus Dietz, Waldökologe und Betreuer des Gebiets, selbst überzeugen.

Für die biologische Vielfalt und den natürlichen Klimaschutz ist es enorm wichtig, dass die Natur im Laubacher Wald auf einer so großen Fläche erhalten wird und die Möglichkeit hat, sich wieder ungestört zu entfalten. Dank der Bereitschaft privater und kommunaler Waldbesitzer sowie des Landes und durch das Engagement der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe kann dort nun mit Förderung des Bundes großflächig Wildnis entstehen. Das Projekt ist damit ein herausragendes Beispiel für gemeinschaftlichen Natur- und Klimaschutz in Deutschland und das erste im Rahmen des Wildnisfonds, bei dem die Nutzungsrechten an einem kommunalen Wald gekauft wurden. Auch kommt Deutschland hier seiner besonderen Verantwortung für die Buchenwälder als Weltnaturerbe nach. Mit dem Schutz dieses wertvollen Ökosystems wird auch der Lebensraum vieler verschiedener Tier- und Pflanzenarten gewahrt, so zum Beispiel von mehreren Specht- und Fledermausarten, der Wildkatze und dem Grünen Besenmoos – und nicht zuletzt kann so auch der Lebensraum und die Zukunft des Menschen geschützt werden.

Die Gesamtfläche des Wildnisgebiets „Laubacher Wald – Westlicher Vogelsberg“ setzt sich aus drei Teilflächen zusammen. Der größte Teil besteht aus rund 800 Hektar Staatswald des Landes Hessen. Im Jahr 2020 war es der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe mit einer Förderung des Wildnisfonds bereits gelungen, die Nutzungsrechte an einem angrenzenden, 224,5 Hektar großen Stück Privatwald von der Gräflichen Forstverwaltung Solms-Laubach zu erstehen. Anfang 2023 konnte die vorhandene, bereits über 1.000 Hektar große Wildnisfläche dann um zusätzliche 176 Hektar des Hungener Stadtwaldes auf insgesamt rund 1.200 Hektar erweitert werden. Der Erwerb der Nutzungsrechte am kommunalen Waldgebiet wurde ebenfalls durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe realisiert und mit 4,4 Millionen Euro aus dem Wildnisfonds gefördert. Mit dem Ankauf der Nutzungsrechte sorgt die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe dafür, dass diese nicht mehr ausgeübt werden und damit künftig die forstliche Nutzung der Wälder unterbleibt.

Mit der Betreuung des Wildnisfonds hat das BMUV die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH beauftragt. Das Förderprogramm richtet sich an Besitzer*innen von Wald-, Moor- oder Auenflächen, darunter Kommunen, Kirchen oder Privatleute, die ihre Flächen zur Wiederherstellung der Wildnis in Deutschland bereitstellen wollen. Mit Hilfe des Wildnisfonds können Naturschutzorganisationen oder Stiftungen diesen Grund oder das Nutzungsrecht daran erwerben und so einen Raum sicherstellen, in dem sich die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln kann.

Kontakt

Förderung der Wildnisentwicklung in Deutschland (Wildnisfonds) +49 30 72618 0400 E-Mail schreiben

Wildnisfonds

Stehendes Gewässer und Laubbäume in Moorlandschaft

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