IKI-Förderprogramm unterstützt Schwellen- und Entwicklungsländer bei der Bewältigung der Corona-Pandemie.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) eine weitere Runde des thematischen Auswahlverfahrens eröffnet. Die erste Phase des zweistufigen Verfahrens ist als Ideenwettbewerb konzipiert: Gesucht werden weltweit Ideen für Projekte zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität in Entwicklungs- und Schwellenländern.
„Creating Green Societies in Challenging Times“
Schwellen- und Entwicklungsländer sind besonders stark von den sozialen und ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Die neue Förderrunde steht daher unter dem Leitmotiv „Creating Green Societies in Challenging Times“ und unterstützt die Länder dabei, die Krise zu bewältigen. Gleichzeitig wird deutlich, wie Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Erhalt der Biodiversität zu einem nachhaltigen wirtschaftlichen Wiederaufbau beitragen können.
Für diesen Förderaufruf stellt das BMU Fördermittel von insgesamt 240 Millionen Euro zur Verfügung. Definiert sind 13 Förderschwerpunkte: Das Spektrum reicht von klimakompatibler Wirtschaftsentwicklung über Klimaschutz im Seeverkehr und der Ausweitung klima- und biodiversitätsfreundlicher Flächennutzung bis hin zum Aufbau von Bildungslandschaften für den Klimaschutz.
Schwerpunkte im aktuellen Themen-Call
- Developing opportunities: Klimakompatible wirtschaftspolitische Perspektiven als Treiber von NDC-Ambitionssteigerung
- Developing skills and ideas: Aufbau einer Bildungslandschaft zum Thema Klimaschutz
- Unterstützung nationaler Entwicklungsbanken als Motor für Investitionen in Klimaschutz und insbesondere nachhaltige urbane Infrastruktur
- Klimafreundliche Energiewende im Gebäudesektor mit Fokus auf Heizung und Kühlung
- Klimaschutz im Seeverkehr
- Beyond Borders: Klimafreundliche Wirtschaftsentwicklung in den Ländern der Östlichen Partnerschaft im Kontext des EU Green Deals
- Klima-Wasser-Nexus: Integriertes Wasserressourcenmanagement in West- und Zentralafrika
- Kampf gegen Wüstenbildung: Traditionelle und nachhaltige Landnutzungskonzepte in Offenland-Ökosystemen
- Bonn Challenge: Innovative Ansätze für regionale Saatgutbereitstellung
- Pandemievorsorge: Natürliche „Schutz-Barrieren“ zwischen Mensch und Tier durch Ausweitung, Vernetzung und Verbesserung von Schutzgebieten
- Vom Piloten zur Anwendung: Ausweitung klima- und biodiversitätsfreundlicher Flächennutzung und Produktion in Fischerei, Land- und Forstwirtschaft
- Biodiversitäts- und klimafreundliche Finanzsysteme als Antwort auf COVID 19 Shifting the trillions: Innovative Ansätze zur Hebelung und Umlenkung von Privatsektorkapital zur Klimafinanzierung
Die Förderhöhe kann je Projekt zwischen 5 und 30 Millionen Euro betragen. Erstmals werden zwei Themenschwerpunkte mit einem Fördervolumen von bis zu 30 Millionen Euro geöffnet, die ausschließlich über eine treuhänderische Verwaltung zweckgebunden umgesetzt werden können.
Berechtigt für eine Förderung sind unter anderem Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen, Durchführungsorganisationen des Bundes, Hochschulen und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland sowie internationale und multilaterale Organisationen, wie zum Beispiel Entwicklungsbanken oder Einrichtungen der Vereinten Nationen.
Bis zum 10. März 2021 konnten Sie Projektskizzen in englischer Sprache einreichen. Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) startet ihr nächstes thematisches Auswahlverfahren im zweiten Quartal 2022.
Die IKI ist eines der wichtigsten Instrumente des BMU zur internationalen Finanzierung von Klimaschutz und Biodiversität.
IKI-Projekte bringen innovative Lösungen voran und entwickeln neue politische, ökonomische und regulative Ansätze sowie technologische Optionen und Kooperationsmodelle. Die Lösungsansätze müssen über das Einzelprojekt hinaus Wirkung zeigen und übertragbar sein.
Ein wichtiger Aspekt bei der Bewilligung von Projekten im Rahmen der IKI ist die Einhaltung von Menschenrechten sowie hoher Umwelt- und Sozialstandards. Seit 2017 wendet die IKI daher einen systematischen, bindenden sogenannten Safeguards-Ansatz an, zu dessen Einhaltung sich die Organisationen bei der Planung und Durchführung von IKI-Projekten verpflichten.