Viel Engagement für nachhaltige KI: Die drei von der ZUG betreuten KI-Initiativen des BMUV blicken auf ein erfolgreiches 2024 zurück. Spannende Projekte, besondere Events und neue Aktionen bestimmten das Jahr.
Event-Highlights am Jahresende
Highlights waren unsere KI-Events im Herbst. Rund 170 Personen kamen Anfang November zur ersten AI Conference des BMUV in der ZUG zusammen. Die international besetzte Konferenz zeigte, wie KI für den Umwelt- und Klimaschutz wirken und zugleich selbst nachhaltiger gestaltet werden kann. Fachleute aus KI-Entwicklung, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten aktuelle Fragen aus den Bereichen KI für Nachhaltigkeit und nachhaltige KI. Die KI-Initiativen des BMUV präsentierten ausgewählte Projekte. Constanze Haug, Geschäftsführerin der ZUG, erklärte dazu: „Wichtig ist es, dass KI verantwortungsbewusst eingesetzt und dass die Zivilgesellschaft an ihrem Einsatz beteiligt wird. Dies leisten die von uns betreuten KI-Initiativen auf vorbildliche Weise: Die KI-Ideenwerkstatt unterstützt Umweltschutzorganisationen beim KI-Einsatz. Der Green-AI Hub Mittelstand treibt KI-Lösungen für mehr Ressourceneffizienz in Unternehmen voran. Und die KI-Leuchttürme fördern KI-Lösungen für Klima- und Naturschutz. Bisher haben wir über 60 einzelne Projekte auf den Weg gebracht, die für Nachhaltigkeit in dieser wichtigen Technologiesparte sorgen.“
Rückblick auf die AI Conference
Wenige Tage später folgte das Festival der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz. Unter dem Motto „künstlich. grün. natürlich intelligent“ feierte die Initiative gemeinsam mit 150 Teilnehmenden ihr zweijähriges Bestehen. Expert*innen und engagierte Bürger*innen diskutierten aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der KI im Umweltschutz. Es präsentierten sich KI-Pilotprojekte, Community-Initiativen stellten sich vor und Festivalbesucher*innen tauschten sich über die Chancen und Grenzen von KI aus.
Neue Projekte bei der KI-Ideenwerkstatt
In der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz wurden auch in diesem Jahr zahlreiche Projekte und Ideen weiterentwickelt und umgesetzt. Sie zeigen, wie Künstliche Intelligenz gemeinwohlorientiert für den Umweltschutz eingesetzt werden kann. Bei mehr als zwanzig Veranstaltungen – darunter Themenabende, Workshops und offene Nachmittage, aber auch beim Digital Social Summit, auf der re:publica, auf dem Umweltfestival und auf der Maker Faire – wurde der Einsatz von KI im Umweltschutz für die Teilnehmenden ganz praktisch erfahrbar.
Impressionenvideo zum Festival der KI-Ideenwerkstatt
Anfang 2024 fiel der Startschuss für die KI-Pilotprojekte im Umweltschutz. Die KI-Ideenwerkstatt hatte nicht-wirtschaftlich tätige Initiativen dazu aufgerufen, ihre Projekte und Projektideen einzureichen. Die ausgewählten Pilotprojekte zeigen, wie vielfältig KI für den Umweltschutz eingesetzt werden kann. Sie spannen thematisch einen großen Bogen von der Erfassung historischer Biodiversitätsdaten, der Beobachtung von Seegraswiesen bis hin zum smarten Schadstoff-Check in Alltagsprodukten und Kosmetika. Für bis zu ein Jahr stellt die KI-IW Datenwissenschaftler*innen und KI-Expert*innen zur Seite, um die Projekte voranzutreiben. Die Ergebnisse sollen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden und nachnutzbar sein. Eine Auswahlrunde für weitere KI-Pilotprojekte läuft bereits.
Neben der Weiterentwicklung der eigenen Webseite informierte die KI-Ideenwerkstatt regelmäßig die Community per Newsletter. Mit ihm erhalten interessierte Leser*innen Informationen zu den Angeboten der KI-Ideenwerkstatt wie Veranstaltungen, Workshops und Themenabende. In Fachbeiträgen berichten wir über die neuesten Einsatzmöglichkeiten von KI für den Umweltschutz.
Große Bandbreite bei den KI-Leuchttürmen
Auch 2024 konnten die Förderprojekte der KI-Leuchttürme zeigen, wie groß die Bandbreite von KI für den Schutz von Umwelt, Klima, Ressourcen und den Erhalt der Artenvielfalt ist. KI-basierte Innovationen können beim Waldumbau oder bei der Bekämpfung von Plastikmüll in Meeren helfen, die Abwärme in Rechenzentren als Energiequelle klimafreundlich nutzen, den Umstieg auf nachhaltige Mobilität erleichtern oder Extremwetterereignisse vorhersagen und vor allem selbst ressourceneffizient sein. Mit der Initiative fördert das BMUV Projekte, die KI nutzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen und beispielgebend sind für eine umwelt-, klima- und naturgerechte Digitalisierung. Sie erhalten insgesamt eine Zuwendungssumme in Höhe von rund 71 Millionen Euro für jeweils einen Zeitraum von bis zu drei Jahren.
Dreizehn Leuchtturmprojekte konnten dieses Jahr erfolgreich abschließen. Sie haben die Potenziale KI in verschiedenen Bereichen erkannt und umgesetzt. In Interviews berichten die Menschen hinter den Projekten, was sie motiviert hat und was ihre Ziele waren. Der Abschluss dieser Projekte stand auch im Mittelpunkt des diesjährigen Vernetzungstreffens, das die ZUG organisierte. Im Impact Hub in Berlin-Neukölln kamen 80 Teilnehmende aus den Leuchtturmprojekten zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Synergien für die künftige Projektarbeit auszuloten.
Zudem konnte die ZUG dieses Jahr erfolgreich den dritten Förderaufruf des BMUV für Projekte mit Leuchtturmcharakter durchführen, die KI-Anwendungen für den Natürlichen Klimaschutz vorantreiben. Die Mittel des diesjährigen Förderaufrufs in Höhe von rund 24 Millionen Euro werden über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des BMUV bereitgestellt.
Wolf Schneider, Director Artificial Intelligence (AI) & Sustainable Digitalization bei der ZUG: „Künstliche Intelligenz kann nachhaltige Lösungen für komplexe ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen leisten – vom ressourcenschonenden Energiemanagement über die Optimierung von Materialkreisläufen bis hin zur Förderung der Biodiversität. Unser Ziel ist es, Innovationen der Künstlichen Intelligenz verantwortungsvoll zu gestalten und ihre transformative Kraft zum Wohl unseres Planeten zu nutzen.“
Der Green AI Hub Mittelstand sparte Ressourcen ein
Die dritte der von der ZUG betreuten KI-Initiativen des BMUV ist der Green-AI Hub Mittelstand. Er richtet sich speziell an mittelständische Unternehmen. Für sie setzt der Hub innerhalb von jeweils sechs Monaten speziell für die betriebliche Praxis entwickelte KI-Anwendungen um. Die KI soll helfen, direkt vor Ort Ressourcen effizienter zu nutzen und Materialien einzusparen. Dieses Jahr starteten 13 neue KI-Pilotprojekte. Die beteiligten Firmen stammen unter anderem aus dem Maschinenbau, der Metallverarbeitung, der Elektroindustrie, der Lebensmittelverarbeitung und der Baubranche. 2024 schlossen auch einige Projekte erfolgreich ab. So verringerte unter anderem die Firma SWMS aus Oldenburg den Verbrauch des Druckmaterials für 3-D-Druck und sparte rund ein Drittel des benötigten Materials ein. Diese und weitere Ergebnisse und Erkenntnisse stellte im Mai das Green-AI Hub Forum vor. Rund 120 Teilnehmende und bis zu 250 Personen im Onlinestream diskutierten, wie Green AI in der betrieblichen Praxis für mehr Nachhaltigkeit wirken kann. Das nächste Green-AI Hub Forum findet übrigens am 10. April 2025. Merken Sie sich jetzt den Termin vor.
Im März startete Bundesumweltministerin Steffi Lemke das Green-AI Hub Mobil. Seitdem hat der Hub mit dem Mobil bundesweit über 20 Events besucht oder gemeinsam mit örtlichen Institutionen veranstaltet. Vor Ort werden aktuelle KI-Anwendungen für Green AI präsentiert und Unternehmen zum Einsatz von KI im Sinne des Umweltschutzes vor Ort beraten.
Hintergrund
Die KI-Ideenwerkstatt, der Green-AI Hub Mittelstand und die KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen sind KI-Initiativen des BMUV, alle umgesetzt und koordiniert durch die ZUG. Die vierte dieser Initiative ist das KI-Lab am Umweltbundesamt. Das BMUV fördert mit ihnen eine nachhaltige KI-Gestaltung und der Nutzung ihrer Chancen für Klima und Umwelt.