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Der NDR begleitete Landwirtinnen bei ihrer Arbeit. Eine von ihnen ist Dr. Elena Zydek, Projektleiterin der Klimafarm – eines der vier Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz des Bundesumweltministeriums.
In der Reportage „Chefinnen in Gummistiefeln – Vom harten Job als Landwirtin“ porträtiert der NDR drei Landwirtinnen aus Norddeutschland. Mit dabei ist auch Elena Zydek von der Klimafarm in Schleswig-Holstein. Ziel des Projekts ist es, neue Wege für eine klimafreundliche Nutzung wiedervernässter Moorböden zu erproben – im engen Austausch mit der landwirtschaftlichen Praxis. Denn trockengelegte Moore setzen große Mengen CO2 frei. Werden sie wiedervernässt, können sie als natürliche Kohlenstoffspeicher wirken – und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Doch wie lassen sich diese nassen Flächen auch wirtschaftlich nutzen?
Zwischen Skepsis und Pioniergeist: Auf dem Weg zur nassen Landwirtschaft
Elena Zydek und ihr Team in Erfde gehen dieser Frage nach – mit Innovationsgeist, viel Praxisnähe und einem offenen Ohr für Landwirt*innen in der Region. Im NDR-Beitrag (ab Minute 16:38) begleitet ein Kamerateam eine Berufsschulklasse auf Exkursion zur Klimafarm. Dort zeigt sich: Die Herausforderungen der Branche – abnehmende Bodenleistung, steigender wirtschaftlicher Druck – machen ein Umdenken notwendig. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber nassen Bewirtschaftungsformen noch immer groß. Umso wichtiger ist Zydek der offene Dialog mit der Praxis.
Das Projekt erprobt und veranschaulicht verschiedene Methoden zur Nutzung nasser Moorflächen – vom Einsatz einer umgebauten Skipistenraupe zur Ernte (ab Minute 37:45) bis zur Verarbeitung von Moorheu zu Erosionsschutzmatten (ab Minute 47:40). Letztere könnten künftig eine nachhaltige Alternative zu Kokosplatten darstellen, etwa im Böschungsschutz.
Mut machen, Wissen teilen
Der NDR-Beitrag zeigt: Der Weg zu einer zukunftsfähigen, moorbodenerhaltenden Landwirtschaft ist ein Prozess – mit Herausforderungen, aber auch mit Vorbildern und Pionier*innen wie Elena Zydek und ihrem Team. Das Bundesumweltministerium hat die Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz ins Leben gerufen, um diesen Wandel mit Wissen, Praxisbezug und Mut voranzubringen.
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Hintergrund zu den Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz
Das Pilotvorhaben Klimafarm wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit rund 18 Millionen Euro bis 2031 gefördert. Es ist Teil eines deutschlandweiten Netzwerks von vier Pilotprojekten in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Bayern. Ziel ist es, trockengelegte und intensiv genutzte Moorböden – vor allem in Grünlandnutzung – in nasse Bewirtschaftungsformen zu überführen. Dabei sollen verschiedene Verwertungsmöglichkeiten erprobt werden. Die Pilotvorhaben liefern nicht nur innovative Ansätze für die Landwirtschaft, sondern auch wichtige Erkenntnisse für den Klimaschutz. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH betreut das Programm im Auftrag des BMUV als Projektträgerin.