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Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen

Kinder spielen auf einem Spielplatz

St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. Umsetzung des Klimaanpassungskonzeptes für das Elisabeth Quartier der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. in Emsbüren

Zuwendungsempfangende

  • St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V.

Maßnahmen

  • Einführung eines Mulden-Rigolen-Systems
  • Installation einer Zisterne
  • Bepflanzung der Außenbereiche
  • Errichtung von Hochbeeten
  • Begrünung der Fassaden
  • Anbringung eines Sonnensegels
  • Kühlinsel mit Nebelduschen
  • Aufstellen eines Trinkbrunnens

Laufzeit

laufend

01.08.2024 bis 31.12.2025

Verortung

Emsbüren

Fördervolumen

381.375,57 €

Mehrere Hochbeete spenden die Schatten, kühlen das Gebäude, fördern die Artenvielfalt und verbessern die Luftqualität. Patient*innen kommen gerne zum Gärtnern dorthin, stärken durch die Bewegung ihre Mobilität und pflegen soziale Kontakte in die Nachbarschaft.

Das Elisabeth Haus der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. ist eine Senior*inneneinrichtung mit 76 Pflegeplätzen und 31 Wohneinheiten in Emsbüren. Selbstständigkeit und eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben werden besonders gefördert. So gibt es Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Einrichtungen im Quartier, zum Beispiel mit der räumlich angeschlossenen Kita.

Die Patient*innen nutzen gerne die Außenanlage der Einrichtung zum sozialen Austausch oder zur aktiven Bewegung. Allerdings ist die Infrastruktur der Anlage angesichts der vermehrt auftretenden Hitzeperioden und Starkregenereignisse nicht geeignet, um für die Bewohner*innen gesundheitlich unbedenkliche Aufenthaltsmöglichkeiten zu bieten. Überlastung und Dehydrierung stellen im Sommer eine besonders starke Belastung dar. Auf dem großzügigen Gelände fehlen verschattete Plätze, da es weder ausreichend Bäume noch andere schattenspendende Schutzmöglichkeiten gibt. Das Gelände ist stark abschüssig. Bei Starkregenereignissen kommt es zu Überflutungen im unteren gelegenen Bereich, wodurch das Gelände nicht mehr nutzbar ist.   

Das im Jahr 2023 erstellte Klimaanpassungskonzept für das Elisabeth Quartier sieht eine Minderung der Risiken von Hitze und Starkregen vor. Dafür werden die bereits bestehenden Grünanlagen um klimabeständigere Bäume und Obstbaumwiesen ergänzt. Auch eine Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen und Hochbeete mit trockenheitsresistenten Pflanzen sollen Platz finden. Um die Aufenthaltsqualität zu verbessern wird eine „Kühlinsel“ mit Nebeltechnik geschaffen. Damit kann eine lokale Temperatursenkung von bis zu 10 Grad erreicht werden. Ein Sonnensegel wird zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen aufgestellt. Um den Betroffenen die schnelle Versorgung mit Trinkwasser im Außenbereich zu ermöglichen, wird ein Trinkbrunnen auf dem Gelände installiert. Ein Mulden-Rigolen-System soll mit oberirdischen Versickerungs- und Verdunstungsmulden und unterirdischen Rigolen Wasser speichern und so eine gedrosselte Versickerung des Wassers gewährleisten.

Die Begrünungsmaßnahmen werden durch natürliche Verschattung den Außenbereich sowie das Gebäude kühlen, die Biodiversität fördern und die Luftqualität verbessern. Mit Patenschaften für die Hochbeete durch die Patient*innen wird die Mobilität und Beschäftigung der Betroffenen erhöht. In Zusammenarbeit mit dem Kindergarten wird außerdem ein Ort für generationsübergreifenden Austausch und Umweltbildung geschaffen. Die „Kühlinsel“ und das Sonnensegel schützen die Betroffenen vor starker Sonneneinstrahlung und Überhitzung im Außenbereich. Der Trinkbrunnen stellt eine wichtige Maßnahme in der Versorgung der Patient*innen mit Trinkwasser dar und kann so helfen, Dehydrierung vorzubeugen. Die Mulden werden durch Speicherung und Ableitung des Niederschlagwassers die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen reduzieren.