Kindergarten Merlin e. V. Umsetzung des Klimaanpassungskonzeptes für den Kindergarten Merlin e. V. in Königswinter
Zuwendungsempfangende
- Kindergarten Merlin e. V.
Maßnahmen
- Begrünungsmaßnahmen
- Aufstellen einer Zisterne
- Entsiegelung des Eingangsbereiches
Laufzeit
01.07.2024 bis 31.12.2025
Verortung
Königswinter
Fördervolumen
445.500,00 €
Copyright: iStock/Matthias Lindner
In der Elterninitiative Kindergarten Merlin e.V. werden bis zu 45 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren unabhängig von Glauben und kulturellem Hintergrund betreut. Ziel des Vereins ist es, ein offenes und tolerantes Umfeld zu fördern. Zusätzlich gibt es Angebote für Familien, welche u. a. das Umweltbewusstsein schärfen und einen bewussteren Umgang mit der Ernährung schaffen sollen.
Die Innen- und Außenräume der 2003 gebauten Einrichtung sind von hohen Temperaturen betroffen, was eine Überhitzung der Kinder zur Folge hat. Da ein Mittagsschlaf aufgrund der Hitze oft nicht möglich ist, sind vor allem die jüngeren Kinder übermüdet und gestresst. Dies führt dazu, dass sie unvorsichtiger werden und sich schneller beim Spielen verletzen. Einige Spielgeräte im Außengelände heizen sich zudem so stark auf, dass Sie im Sommer gesperrt werden müssen, damit sich die Kinder nicht daran verbrennen. Unter den Sonnensegeln der „Piazza“, einem zentralen Raum mit großem Oberlicht, der von Funktionsräumen umschlossen wird, entsteht Stauhitze, was den Aufenthalt unangenehm macht. Zusammengefasst ist ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für die Kinder deutlich erkennbar.
Basierend auf einem im ersten Förderfenster der Anpaso geförderten Konzept zur Klimaanpassung sollen zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden. Für den Außenbereich sind Verschattungsmaßnahmen wie eine „grüne Hülle“ in Form einer begrünten Pergola und eine Außenbegrünung mit sommergrünen Großgehölzen und Bäumen geplant. Vier Bäume werden zudem ein bisheriges Sonnensegel ersetzen. Geplant ist auch das Anlegen von Hochbeeten. Zusätzlich wird ein Gründach mit der Funktion eines Retentionsdaches installiert. Dabei wird Regenwasser zurückgehalten und zeitverzögert in kleineren Mengen wieder abgeleitet. Des Weiteren werden im Außenbereich eine Teilentsiegelung des Eingangsbereiches vor der Einrichtung und das Aufstellen einer Zisterne zur Wasserspeicherung gefördert. Im Innenbereich werden „grüne Wände“ mit ungiftigen Pflanzen angelegt. Ein Oberlicht des Gebäudes soll zurückgebaut und durch eine mit Lüftungsfunktion versehene Alternative ersetzt werden.
Die Verschattungsmaßnahmen erzielen eine deutliche Kühlung im Innen- und Außenbereich der Einrichtung und schützen die Betroffenen vor intensiver Sonnenstrahlung sowie möglichen Auswirkungen wie Verbrennungen oder Überhitzung. Das neue Oberlicht soll zusammen mit der Bepflanzung im Innenraum zu einer natürlichen Belüftung, Kühlung und erhöhten Luftqualität beitragen. Das verbessert nicht nur das Mikroklima, sondern ermöglicht auch einen Verzicht auf eine Klimaanlage. Die Bepflanzungsmaßnahmen sollen außerdem aktiv in das pädagogische Konzept einbezogen werden. Lern- und Bastelprojekte, ein eigener Garten und damit verbundene Angebote wie Umwelt- und Ernährungsbildung sind vorgesehen. Bei der Auswahl der Pflanzen wird auf Klimatoleranz und die Förderung von Artenschutz und Biodiversität geachtet. Ein neu angelegtes Gründach und die Entsiegelung im Eingangsbereich fördern die erhöhte Aufnahme von Regenwasser und ermöglichen durch die Verdunstung einen weiteren Kühlungseffekt. Regenwasser wird außerdem über die Zisterne gespeichert und steht für Bewässerung der Pflanzen zur Verfügung.