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25.06.2021

Wildnisprojekt im Thüringer Schiefergebirge eingeweiht

Der Staatssekretär im BMU, Jochen Flasbarth, weiht heute mit dem Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, Olaf Möller, offiziell das Projekt Waldwildnis Thüringer Schiefergebirge ein.

Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, weiht heute gemeinsam mit dem Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, Olaf Möller, offiziell das Projekt der Stiftung Naturschutz Thüringen "Waldwildnis Thüringer Schiefergebirge" ein, das im vergangenen Jahr gestartet ist. Auf einer rund 320 Hektar großen Waldfläche, die die Stiftung mit Unterstützung des Bundes, des Landes Thüringen und der Heinz-Sielmann-Stiftung erworben hat, kann sich nun im Naturschutzgebiet "Jägersruh – Gemäßgrund – Mulschwitzen" Natur ungestört entwickeln. Die Wildnisfläche im südlichen Saale-Orla-Kreis liegt innerhalb einer größeren unzerschnittenen und vom Menschen wenig beeinflussten Waldlandschaft. Das Projekt ist das erste des Förderprogramms "Wildnisfonds", mit dem das BMU die Schaffung und Erweiterung von großflächigen Wildnisgebieten in Deutschland unterstützt. Die Einweihung war aufgrund der Pandemiebeschränkungen verschoben worden.

Das Vorhaben "Waldwildnis Thüringer Schiefergebirge" wird mit etwa 3,1 Millionen Euro durch das Bundesumweltministerium, mit rund einer Million Euro durch das Thüringer Umweltministerium und 200.000 Euro durch die Heinz-Sielmann-Stiftung gefördert. Das Bundesumweltministerium unterstützt mit den Mitteln des Wildnisfonds das Erreichen des Zwei-Prozent-Wildnisziels der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS).

Die ausgewählte Fläche im Thüringer Schiefergebirge ist durch die Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze relativ unzerschnitten und beinhaltet Bergmischwald mit Fichten, Buchen und Weiß-Tannen sowie Fichten-Forst. Sie bietet Lebensraum beispielsweise für Rauhfuß- und Sperlingskauze, Schwarzspechte, Schwarzstörche und Wildkatzen. Der Erwerb der Fläche ermöglicht die Entwicklung einer Waldwildnis innerhalb des Naturschutzgebietes "Jägersruh – Gemäßgrund – Mulschwitzen".

Hintergrund

Der finanzielle Anteil des Bundes erfolgt über das Förderprogramm "Förderung der Wildnisentwicklung in Deutschland" (Wildnisfonds). Mit diesem unterstützt das Bundesumweltministerium gezielt Maßnahmen, um das Zwei-Prozent-Wildnisziels der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) zu erreichen. Das Ziel sieht vor, dass sich die Natur auf mindestens zwei Prozent der Fläche Deutschlands wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickelt. Das betrifft beispielsweise Wälder, Bergbaufolgelandschaften, ehemalige Truppenübungsplätze, Gebiete an Fließgewässern oder an Meeresküsten, in Mooren und im Hochgebirge. Wildnisgebiete im Sinne des Zwei-Prozent-Ziels der NBS sind ausreichend große, (weitgehend) unzerschnittene, nutzungsfreie Gebiete, in denen ein vom Menschen unbeeinflusster Ablauf natürlicher Prozesse dauerhaft gewährleistet ist. Im aktuellen Bundeshaushalt stehen für den Wildnisfonds 20 Millionen Euro bereit. Der Wildnisfonds ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Mit der Betreuung des Wildnisfonds ist die bundeseigene Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH beauftragt.

Kontakt

Förderung der Wildnisentwicklung in Deutschland (Wildnisfonds) +49 30 72618 0400 E-Mail schreiben

Wildnisfonds

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