KoMoNa-Projekte unterstützen die Lausitz im nachhaltigen Strukturwandel
Copyright: Wirtschaftsregion Lausitz GmbH
KoMoNa-Projekte zeigten bei der Werkstatt 4 der Wirtschaftsregion Lausitz, wie sie ökologische Nachhaltigkeit, Beteiligung und regionale Entwicklung im Lausitzer Revier voranbringen.
Am 14. Oktober 2025 fand in Großräschen die Werkstatt 4 der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) zum Thema „Daseinsvorsorge, ländliche Entwicklung & smart regions“ statt. Rund 30 Teilnehmende aus Kommunen, Landkreisen, der Industrie- und Handelskammer, der BTU Cottbus-Senftenberg sowie aus regionalen Initiativen und Fachverwaltungen kamen zusammen, um sich über Ideen und Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung der Lausitz auszutauschen.
Die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH ist die Strukturentwicklungsgesellschaft für den brandenburgischen Teil der Lausitz. Sie begleitet und moderiert den Strukturwandel in der Region mit dem Ziel, Wirtschaft, Umwelt und Soziales bestmöglich zu vereinen und die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu fördern. In fünf thematischen Werkstätten werden dazu Ideen und Projekte entwickelt, um die Lausitz langfristig als lebenswerte, innovative und nachhaltige Region zu stärken.
Das Förderprogramm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa)“ des Bundesumweltministeriums beteiligte sich mit einem eigenen Beitrag an der Werkstatt 4. Mit Unterstützung der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) stellten sich drei KoMoNa-Projekte aus der Lausitz vor, die mit kreativen Ansätzen und starkem lokalen Engagement beispielhaft zeigen, wie Nachhaltigkeit und Strukturwandel zusammengebracht werden können.
Nachhaltiger Tourismus und Umweltbildung in Falkenberg/Elster
Copyright: Verbandsgemeinde Liebenwerda
Unter dem Motto „WiLeNa – WIR erLEBEN NATUR“ gestaltet die Verbandsgemeinde Liebenwerda für die Stadt Falkenberg/Elster ein vielseitiges KoMoNa-Projekt, das Natur- und Umweltschutz erlebbar macht. Ziel ist es, das Erholungsgebiet Kiebitzsee zu einem langfristig umweltverträglichen und attraktiven Urlaubsstandort zu entwickeln.
Dazu werden Flächen entsiegelt, Nährgehölzhecken und Bäume gepflanzt, Gründächer errichtet und die Beleuchtung unter Artenschutzaspekten optimiert. Neue Angebote wie ein Mehrgenerationen-Gesundheitspark, ein geologischer Kletterpark, ein Ort der Stille und ein Barfußpfad fördern Bewegung, Achtsamkeit und Umweltbewusstsein. Ein Netzwerk aus thematischen Touren und Wissenstafeln vermittelt ökologische Zusammenhänge, während die erweiterte Falkenberg-App Besucher*innen digitale Informationen zu Routen und Angeboten bietet. So entsteht ein touristisches Konzept, das Umweltbildung und Erholung auf nachhaltige Weise verbindet.
Ökologische Wiederbelebung der Tagebaulandschaft im Lausitzer Seenland
Copyright: Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg
Der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg widmet sich in seinem KoMoNa-Projekt der „Ökologischen Wiederbelebung einer durch den Braunkohletagebau veränderten Landschaft“. Ziel ist es, Naturschutz, Tourismus und Freizeitnutzung in Einklang zu bringen und Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist ein umfassendes Pflege- und Entwicklungskonzept zur Förderung der biologischen Vielfalt und zur nachhaltigen Nutzung der Seenlandschaft. Bereits umgesetzt wurde die erste investive Maßnahme: Der neue Umweltbildungsort mit Grünem Klassenzimmer am Senftenberger See wurde im Juni 2025 eröffnet und erfreut sich großer Beliebtheit bei Schulklassen, Hortgruppen und Besucher*innen.
Im September 2025 folgte der erste Spatenstich für den Infopunkt am Sedlitzer See, der künftig als Rastplatz und Informationsort über die ökologischen Maßnahmen und das nachhaltige Pflege- und Entwicklungskonzept dienen soll. Mehrere Workshops mit Gemeinden, touristischen Akteur*innen und Naturschutzverbänden haben gezeigt, wie verschiedene Interessen gemeinsam zu einem tragfähigen Zukunftsmodell für die Region verbunden werden können.
Partizipative Naturräume und ökologische Aufwertung in Vetschau
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Mit dem Projekt „PartizipNatur“ zeigt die Spreeakademie gGmbH, wie Bürgerbeteiligung und Umweltbildung zu sichtbaren Ergebnissen führen. Gemeinsam mit Einwohner*innen aus Vetschau und seinen zehn Ortsteilen werden öffentliche Grünflächen naturnah gestaltet und ökologisch aufgewertet.
In Workshops, Pflanzaktionen und Lernreisen lernen Bürger*innen, wie sie Blühwiesen anlegen, Streuobstwiesen pflegen und Lebensräume für Insekten schaffen können. So entstanden in Missen neue Obstbaumflächen, in Koßwig eine Blühwiese, und in der Kernstadt Vetschau wird der ehemalige Skaterplatz zu einem grünen Begegnungsort für Kinder, Jugendliche und Familien umgestaltet.
Neben diesen Aktionen entwickeln Bürger*innen weitere Ideen und Konzepte, wie die ökologische Nachhaltigkeit in ihrem Ortsteil gestärkt werden kann. Diese werden in einem kommunalen Handlungskonzept zusammengeführt, das der Stadtverwaltung als Leitfaden für zukünftige Maßnahmen zur Verfügung steht und langfristig auch anderen Kommunen in der Lausitz als Vorbild dienen soll.
Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsaufgabe im Strukturwandel
Die drei KoMoNa-Projekte in der Lausitz zeigen, dass Nachhaltigkeit am besten gelingt, wenn sie gemeinsam gedacht und vor Ort gestaltet wird.
Das Förderprogramm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ (KoMoNa) richtet sich an Kommunen und andere Akteure wie etwa Hochschulen, Vereine und Unternehmen aus Regionen, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Zu den ausgewählten Gebieten gehören das Lausitzer, das Mitteldeutsche und das Rheinische Revier.