Copyright: Verbraucherzentrale NRW
Drei Projekte zeigen, wie sie mithilfe der KoMoNa-Förderung des BMUV wichtige Beteiligungsprozesse vor Ort erfolgreich gestalten und gemeinsam mit Bürger*innen kreative Lösungen entwickeln.
Ein nachhaltiger Strukturwandel gelingt am besten, wenn die Menschen vor Ort aktiv eingebunden werden. Beteiligungsprozesse auf Augenhöhe bieten die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven und kreative Ideen einzubringen, rechtzeitig Fehlplanungen zu vermeiden und sie können Akzeptanz schaffen für Veränderungen. Wenn Bürger*innen gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten, identifizieren sie sich mit ihrer Kommune und entwickeln ein stärkeres Verantwortungsgefühl für den eigenen Lebensraum. Davon können Städte und Gemeinden langfristig profitieren und es entstehen oft tragfähige, zukunftsorientierte Strukturen für mehr Lebensqualität in den Regionen. Das Förderprogramm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ des Bundesumweltministeriums (BMUV) setzt genau hier an und fördert partizipative Ansätze, ehrenamtliches Engagement und den sozialen Zusammenhalt.
Alte Dörfer und neue Wege im Rheinischen Revier in Nordrhein-Westfalen
Der Citizen-Science-Ansatz „Alte Dörfer, Neue Wege – Unterwegs in Richtung Zukunft" im KoMoNa-Projekt „MehrWertRevier“ der Verbraucherzentrale NRW zeigt, wie partizipative Forschung konkrete Probleme der Bürger*innen adressieren kann. Gemeinsam mit Forscher*innen des Instituts für Verbraucherwissenschaften erarbeiteten engagierte Anwohner*innen aus der Umgebung des Tagebaus Garzweiler II Lösungen für eine bessere Anbindung der Dörfer an den öffentlichen Nahverkehr. Durch Workshops, Interviews und Abstimmungen entwickelte die Gruppe die Idee einer Ringbuslinie, die die Dörfer untereinander und mit Bahnhöfen vernetzt. Die Ergebnisse wurden abschließend politischen Entscheidungsträgern präsentiert, um eine Umsetzung voranzutreiben.
Niesky entwickelt nachhaltige Zukunft im Lausitzer Revier in Sachsen

Copyright: Franziska Stölzel
Das KoMoNa-Projekt „Ein integriertes Nachhaltigkeitskonzept für Niesky“ setzt auf bürgerschaftliche Mitsprache, um eine nachhaltige Stadtentwicklung voranzutreiben. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Umnutzung einer alten Scheune: Statt des geplanten Abrisses stimmten die Teilnehmenden eines Beteiligungsworkshops für den Erhalt der Scheune. In einem folgenden Projekt sollen Anwohner*innen konkrete Vorschläge zur zukünftigen Nutzung erarbeiten. Weitere Initiativen, wie ein Jugend-Nachhaltigkeitskongress und der Kommunale Entwicklungsbeirat in Niesky, bieten Raum für die aktive Beteiligung der Bürger*innen. Der Entwicklungsbeirat mit Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft diskutiert zukunftsweisende Ideen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Aktuell beschäftigt er sich mit dem Thema Holzbaukompetenz, die in Niesky lange ein wichtiger Wirtschaftsfaktor war und auch heute wieder viel Potential bietet.
Vetschau gestaltet naturnahe Begegnungsorte im Lausitzer Revier in Brandenburg

Copyright: Spreeakademie
Das KoMoNa-Projekt „PartizipNatur" der Spreeakademie zeigt, wie Bürgerbeteiligung zu greifbaren Veränderungen führt. In Vetschau und seinen ländlich geprägten Ortsteilen gestalten Anwohner*innen aktiv ihr Umfeld mit. Durch Bildungsangebote und Mitmach-Workshops entstehen naturnahe Begegnungsorte: insektenfreundliche Beete, Spielplätze mit Naschobst oder Rastplätze an Seen. In Ogrosen ist eine Projekt-AG mit einem Workshop zum Bau von Nisthilfen gestartet ist, die nun auch langfristig Initiativen zur ökologischen Aufwertung vor Ort betreut. In Raddusch machten sich engagierte Bürger*innen an die Pflege der örtlichen Streuobstwiese. In einem dreiteiligen Intensivkurs lernten sie, wie Obstbäume beschnitten werden und wie sie einen Kronenaufbauschnitt fachgerecht durchführen. So bleiben die Bäume gesund, liefern auch künftig gutes Obst und bieten gleichzeitig Lebensraum für viele Tiere.
Diese Beispiele der KoMoNa-Förderung verdeutlichen, dass ein nachhaltiger Strukturwandel am besten gelingt, wenn die Bürger*innen von Anfang an und gemeinsam mitgestalten können, um die Lebensqualität und Attraktivität ihrer Kommune und Region zu sichern und weiterzuentwickeln.