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Förderprogramm gegen Meeresmüll

Plastikflaschen und Plastikmüll schwimmen im Meer

Nachhaltige Abfallwirtschaft in Dar Es Salaam „Dar Safi, Bahari Safi“ entwickelt die kommunale Abfallwirtschaft weiter

Zuwendungsempfangende

  • HafenCity Universität Hamburg

Maßnahmen

  • Verbesserung der Abfallsammlung und -verwertung in Tansanias größter Stadt Dar Es Salaam
  • Stärkung der abfallwirtschaftlichen Gesetzgebung sowie von Finanzierungssystemen für das Abfallmanagement
  • Technische Unterstützung und Aufbau von Kapazitäten
  • Stärkung der akademischen Ausbildung für künftige Fachleute der Abfallwirtschaft

Laufzeit

laufend

01.10.2024 bis 30.09.2027

Verortung

Tansania

Fördervolumen

5.783.140,99 €

Projektbeteiligte

  • United Nations Human Settlements Programme (UN Habitat)
  • Bremen Overseas Research and Development Association e.V. (BORDA)
  • Ardhi University
  • SweepSmart B.V.

Reduzierung von Meeresmüll: Was sind die Herausforderungen in Tansania?

Dar es Salaam ist die größte Stadt und ehemalige Hauptstadt der Vereinigten Republik Tansania. Mit über sechs Millionen Einwohner*innen im Jahr 2021 ist sie die größte Stadt in Ostafrika, die fünftgrößte in Afrika und eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Dar es Salaam liegt an einem der reichhaltigsten und vielfältigsten marinen Lebensräume im Indischen Ozean. In der Küstenregion des tropischen Zentralostafrikas leben bis zu 1.300 Arten pro 100 Quadratmeter, von denen 15 Prozent in diesen Gewässern endemisch sind, also nur dort vorkommen. Dieser Hotspot der biologischen Vielfalt ermöglicht Küstenbewohner*innen den Lebensunterhalt durch Fischerei und Tourismus und stellt für sie zudem eine wertvolle Nahrungsquelle dar.

Der Westliche Indische Ozean beherbergt jedoch auch eine große Anzahl (zwischen 7 und 24 Prozent) bedrohter Arten. Eine große Gefahr für Arten und Habitate ist die zunehmende Menge an Plastikmüll, der aus Quellen wie dem Msimbazi-Flussbecken in diese Lebensräume fließt. Plastikabfälle sammeln sich in vielen verschiedenen Senken in den Küstenlebensräumen an, darunter den schwindenden Mangrovenwäldern, Algen und Seegräsern, Korallenriffen und entlang der Küstenlinien. All diese sind von entscheidender Bedeutung sowohl für die Ökosystem-Gesundheit als auch für die Ökosystem-Leistungen.

Aufgrund der unzureichenden Abfallbewirtschaftung – und der Nähe zum Indischen Ozean – trägt Dar es Salaam erheblich zur Meeresvermüllung bei. Schätzungen zufolge gelangen jährlich etwa 22.500 Tonnen Kunststoffabfälle aus der Stadt über die Gewässer in den Ozean. Die Abfallwirtschaft in Dar es Salaam steht dabei vor verschiedenen Herausforderungen: Neben der unzureichenden Infrastruktur für Abfallsammlung und -behandlung ist auch die abfallwirtschaftliche Gesetzgebung und politische Rahmensetzung eingeschränkt, und die dringend benötigte abfallwirtschaftliche Fachexpertise reicht nicht aus.

Grafische Darstellung einer Landkarte als Symbolbild für die Open Street Map, die sich nach Klick auf das Bild öffnet

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Welchen Beitrag leistet das Projekt zur Reduzierung von Meeresmüll?

Das Projekt zielt darauf ab, den Eintrag von Plastikmüll in die Küstengewässer von Dar Es Salaam zu verringern und die Biodiversität im Indischen Ozean durch einen vielschichtigen Ansatz zu verbessern. Zentrale Hebel sind dabei (a) die Verbesserung und der Ausbau der städtischen abfallwirtschaftlichen Infrastruktur, (b) die Stärkung der nationalen abfallwirtschaftlichen Gesetzgebung und (c) die Kapazitätsstärkung verschiedener Akteur*innen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft.

Um die Weiterentwicklung der nationalen abfallwirtschaftlichen Governance zu ermöglichen, stärkt das Projekt den nationalen politischen Austausch und das Wissen der politischen Entscheidungsträger*innen über Abfallwirtschaft und Meeresmüll. Darauf aufbauend wird ein gemeinsamer Strategieplan für die kommunale Abfallwirtschaft mit den zuständigen Behörden in Dar es Salaam entwickelt. Gleichzeitig werden Maßnahmen zum abfallwirtschaftlichen Kapazitätsaufbau durchgeführt, einschließlich der lokalen Behörden und formeller wie informeller Abfallarbeiter*innen. Parallel dazu werden die Kapazitäten von akademischen Akteur*innen wie Student*innen und Wissenschaftler*innen ausgebaut, um das Fachwissen über die Abfallwirtschaft in Tansania zu stärken. Eine zentrale Maßnahme ist ein Pilotprojekt zum Ausbau der städtischen Abfallwirtschaftsinfrastruktur, insbesondere der Abfallsammlung und des Recyclings.

Die kommunale Abfallwirtschaft ist kostenintensiv und stellt eine finanzielle Herausforderung für Kommunen dar. Daher wird ein starker Fokus auf den Aufbau eines nachhaltigen Finanzierungssystems gelegt. Gleichzeitig strebt das Projekt auch die Stärkung sozialer Nachhaltigkeit im Abfallsektor an – insbesondere ein inklusives Abfallwirtschaftssystem, das auch benachteiligte Stadtteile einbezieht –, und berücksichtigt die Inklusion informeller Abfallarbeiter*innen wie auch Geschlechtergerechtigkeit.