InAWi: Klimamoorschutz – Vorbereitung der Wiedervernässung in den Moorregionen

Förderschwerpunkt 1: Information und Aktivierung in den Moorregionen

Förderschwerpunkt 1.1: Informationsmaßnahmen
Gefördert werden zielgruppenspezifische, auf die jeweiligen Moorregionen zugeschnittene Informationsangebote zur Akzeptanzsteigerung für die betroffenen Akteure. Zielgruppen der Maßnahmen sind insbesondere Flächeneigentümer*innen und -nutzer*innen, Anwohner*innen, lokale Bevölkerung sowie Akteur*innen aus der Wasser-, Land- und Forstwirtschaft, dem Naturschutz, den Verbänden und der Verwaltung.

Förderschwerpunkt 1.2: Qualifizierungsmaßnahmen
Gefördert werden die Entwicklung und Durchführung von zielgruppenspezifischen und bedarfsgerechten Qualifizierungsmaßnahmen zum Moorbodenschutz in den jeweiligen Moorregionen (Fort- und Weiterbildungsangebote) für Verwaltungen, Behörden und Verbände (Wasser- und Bodenverbände oder Strukturen mit einem vergleichbaren Aufgabenprofil). Darüber hinaus wird auch die Inanspruchnahme von Qualifizierungsmaßnahmen durch Verwaltungen, Behörden und Verbände (Wasser- und Bodenverbände oder Strukturen mit einem vergleichbaren Aufgabenprofil) gefördert.

Förderschwerpunkt 2: Moorbodenschutz-Konzepte

Gefördert wird die Erstellung eines Konzeptes, das räumliche und sachliche Wiedervernässungspotenziale in einer Moorregion identifiziert und Wege für die Erschließung dieser Potenziale aufzeigt. Das Konzept soll die Entscheidungsgrundlage für eine sinnvolle Wiedervernässung vor Ort darstellen und ist in Zusammenarbeit mit den Betroffenen zu erarbeiten. Für die Entwicklung des Konzeptes sind grundsätzlich Beteiligungsprozesse durchzuführen.

Förderschwerpunkt 3: Moorbodenschutzmanagement

Gefördert wird der Einsatz von „Moorbodenschutzmanager*innen“. Sie sollen den Weg für die koordinierte und organisierte Umsetzung eines nachhaltigen klimaverträglichen Moorbodenschutzmanagements vor Ort bereiten. Die Moorbodenschutzmanager*innen sollen vielfältige Aufgaben übernehmen und eine zentrale Rolle bei der strukturierten Umsetzung der Wiedervernässungsmaßnahmen spielen.

Förderschwerpunkt 4: Länderübergreifende Strategien zum Moorbodenschutz in Deutschland (Antragsfenster seit 01.05.2025 geschlossen)

Gefördert wird die Erstellung (inklusive Beteiligungsprozess und Veröffentlichung) von länderübergreifenden Strategien zum Moorbodenschutz in Deutschland, die zentrale Aspekte einer dauerhaften und weitgehenden Wiedervernässung von Moorböden beinhalten. Diese Strategien können sowohl Ziele zu naturschutzfachlichen Aspekten oder Klimaschutzwirkungen des Moorbodenschutzes in den Fokus stellen, als auch wirtschaftliche Ziele definieren. Letztere gelten insbesondere für die betroffenen Akteure aus Land- und Forstwirtschaft. Die Strategien sollen aufzeigen, wie man sich den bestehenden Herausforderungen stellen, aber auch neue wirtschaftliche Chancen nutzen möchte.

Förderschwerpunkt 1

Antragsberechtigt sind alle juristischen Personen des öffentlichen und des privaten Rechts.

Förderschwerpunkt 2 und 3

Antragsberechtigt sind Gebietskörperschaften und ihre Einrichtungen (unter anderem Landesverwaltungen und Kommunen wie Landkreise, Gemeinden, Bezirke der Stadtstaaten), Verwaltungsgemeinschaften, Ämter, Zweckverbände und Wasser- und Bodenverbände als Körperschaften des öffentlichen Rechts, Anstalten und Stiftungen der Länder.

Für Vorhaben von Antragstellenden, die keine Gebietskörperschaften sind, kann eine Zuwendung in FSP 2 und 3 nur gewährt werden, wenn mit der Antragstellung eine Einverständniserklärung der für den räumlichen Bezug zuständigen Gebietskörperschaft(en) vorgelegt wird.

Eine Zuwendung kann zudem in FSP 3 nur gewährt werden, wenn mit der Antragstellung eine Einverständniserklärung des/der für den räumlichen Bezug zuständigen Landes/Länder vorgelegt wird.

Förderschwerpunkt 4 (Antragsfenster seit 01.05.2025 geschlossen)

Antragsberechtigt sind Vereine, Verbände, Initiativen und Organisationen, die im Natur- oder Umweltschutz bzw. in der Land- und Forstwirtschaft nachweislich in Deutschland länderübergreifend tätig sind.

Für alle Förderschwerpunkte gilt: Nicht antragsberechtigt sind natürliche Personen.

Die Zuwendungen werden als nicht rückzahlbarer Zuschuss bewilligt. Sie werden als Teilfinanzierung im Wege der Anteilfinanzierung gewährt. Eigenmittel sind in Abhängigkeit des finanziellen Leistungsvermögens und als Ausdruck des Eigeninteresses in angemessener Höhe einzubringen.

Für die Förderschwerpunkte 1, 2 und 3 beträgt die Obergrenze der Förderquote 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Für den Förderschwerpunkt 4 beträgt die Obergrenze der Förderquote 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben.

Die Mindestfördersumme pro Vorhaben beträgt für alle Förderschwerpunkte 10.000 Euro. Die Mindestlaufzeit der Vorhaben beträgt neun Monate.

Maximale Fördersummen und Bewilligungszeiträume:

• Die maximale Fördersumme für Vorhaben in Förderschwerpunkt 1 beträgt 250.000 Euro. Der Bewilligungszeitraum beträgt in der Regel bis zu drei Jahre.
• Die maximale Fördersumme für Vorhaben in Förderschwerpunkt 2 beträgt 200.000 Euro. Der Bewilligungszeitraum beträgt in der Regel bis zu fünf Jahre.
• Der Bewilligungszeitraum für Vorhaben in Förderschwerpunkt 3 beträgt in der Regel bis zu sieben Jahre.
• Die maximale Fördersumme für Vorhaben in Förderschwerpunkt 4 beträgt 200.000 Euro. Der Bewilligungszeitraum beträgt in der Regel bis zu drei Jahre.

Moorböden im Sinne dieser Richtlinie sind Moorböden gemäß der Definition der Nationalen Moorschutzstrategie. Demnach zählen dazu Moorböden nach deutscher bodenkundlicher Definition, mit einer Torfmächtigkeit von größer gleich 30 cm und mit einem Kohlenstoffgehalt von mindestens 15 Prozent, sowie weitere kohlenstoffreiche Böden, die in ihrem Emissionsverhalten mit Moorböden vergleichbar sind (insbesondere Anmoorgleye, Moorfolgeböden und überdeckte Moorböden). Die geförderten Projekte können Moorböden in den verschiedenen Ausgangslagen adressieren, wie z. B.:

• land- oder forstwirtschaftlich genutzte Moorböden;
• Moorböden, die nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden;
• unter Naturschutz stehende Moorböden;
• Moorböden, die keinen naturschutzrechtlichen Status aufweisen.

Moorregionen im Sinne dieser Förderrichtlinie sind hydrologisch oder räumlich zusammenhängende Moorkomplexe und -gebiete. Die räumliche Größe von Moorregionen kann je nach Konstellation sehr stark variieren und ist daher bewusst nicht abgrenzungsscharf in der Förderrichtlinie definiert. Im Zweifel ist eine Einzelfallbetrachtung notwendig. Ländergrenzen sind für die Festlegung von Moorregionen irrelevant, das heißt, einzelne Moorregionen können sich auf mehrere Länder erstrecken. Ein einziges hydrologisch oder räumlich abgegrenztes Moorgebiet ist keine Moorregion im Sinne dieser Förderrichtlinie. Zwei bis drei hydrologisch oder räumlich zusammenhängende Moore bzw. Moorgürtel können eine Moorregion im Sinne dieser Förderrichtlinie bilden. 

Gefördert werden ausschließlich Projekte, die auf eine dauerhafte und weitgehende Wiedervernässung von Moorböden abzielen. Nicht förderfähig sind daher Vorhaben, die lediglich eine zeitweise oder teilweise Wiedervernässung verfolgen. Ziel einer dauerhaften und weitgehenden Wiedervernässung ist die Wiederherstellung der Wasserstände, wie sie vor der Entwässerung bestanden – unter Berücksichtigung der aktuell verfügbaren Wasserressourcen und bestehender bedeutender Infrastrukturen. Die Förderrichtlinie InAWi verlangt nicht, dass im Rahmen der geförderten Projekte bereits bis zum Ende der Projektlaufzeit konkrete Wiedervernässungsmaßnahmen umgesetzt werden. Vielmehr sollen die Projekte mittelbar zur Wiedervernässung beitragen: Sie dienen dazu, Maßnahmen vorzubereiten oder anzustoßen, die entweder im weiteren Verlauf durch eigene Folgeprojekte oder durch Dritte umgesetzt werden können.

Moorbodenschutzmanager*innen sollen vielfältige Aufgaben übernehmen. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der strukturierten Umsetzung von Wiedervernässungsmaßnahmen. Dabei sollen sie den Weg für die koordinierte und organisierte Umsetzung eines nachhaltig klimaverträglichen Moorbodenschutzmanagements vor Ort bereiten und einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und alle Aspekte im Zusammenhang mit der Moorbodenwiedervernässung adressieren. Der Einsatz von Moorbodenschutzmanager*innen ausschließlich zu den Themen angepasste, nasse Bewirtschaftung und Aufbau neuer Moor-Wertschöpfungsketten ist nicht möglich.

• Die Steuerung, Moderation und Koordination des Transformationsprozesses hin zu einer dauerhaften und weitgehenden Wiedervernässung von Moorböden. Gefördert wird „das Aufsetzen und die Steuerung komplexer und mehrjähriger Vorhaben zur Wiedervernässung im Rahmen flächenbezogener Fördermaßnahmen“. Mit der „Aufsetzung und Steuerung“ sind die strategische Anbahnung und die strategische Begleitung von Projekten durch Moorbodenschutzmanager*innen als Zuständige für die Steuerung, Moderation und Koordination des Transformationsprozesses vor Ort erfasst.
• Konkrete Planungen sowie die Umsetzung investiver Wiedervernässungsmaßnahmen, inklusive der dazugehörigen Personalausgaben, werden nicht im Rahmen der Förderrichtlinie InAWi gefördert (sondern für naturschutzbedeutsame Moore im Rahmen der Förderrichtlinie 1.000 Moore).
• Die federführende Koordinierung von investiven Wiedervernässungsmaßnahmen gehört nicht zu den Aufgaben von Moorbodenschutzmanager*innen.
• Die Aufgaben der Moorbodenschutzmanager*innen können u. a. die Unterstützung von Förderinteressent*innen bei der Anbahnung von Projekten, wozu auch die Antragstellung zählt, sowie die Unterstützung von Akteur*innen bei der Durchführung von Projekten, umfassen.
• Die Moorbodenschutzmanager*innen können die Zuarbeit, Unterstützung, Beratung und Vorarbeiten für die Erstellung von Anträgen leisten und somit Förderprojekte anstoßen. Das Schreiben und Stellen eigener Anträge durch die Moorbodenschutzmanager*innen zählt nicht zu den förderfähigen Aufgaben. Die Antragstellung ist eine Eigenleistung der Antragstellenden.
• Moorbodenschutzmanager*innen können selbst zu Themen des Moorschutzes fachlich-inhaltlich und methodisch-organisatorisch beraten, dazu gehört beispielsweise:
  • die allgemeine Beratung als Erstansprechpartner*innen zu den verschiedenen Aspekten der Moorbodenwiedervernässung für alle relevanten Akteur*innen der einschlägigen Zielgruppe. Diese bestehen aus Flächeneigentümer*innen und -nutzer*innen, Anwohner*innen, die lokale Bevölkerung sowie Akteur*innen aus der Wasser-, Land- und Forstwirtschaft, dem Naturschutz und der Verwaltung,
  • die Beratung und Kontaktaufnahme sowie Vernetzung von natürlichen und juristischen Personen,
  • die Beratung im Rahmen von Informations-, Fach- und Vernetzungsveranstaltungen (z. B. Workshops, Arbeits- und Netzwerktreffen),
  • die Beratung zu allgemeinen Möglichkeiten der Finanzierung von Moormaßnahmen,
  • die Dokumentation der erbachten Beratungsleistungen zur Information, Sensibilisierung, Akzeptanzsteigerung, Steuerung und Aktivierung.
• Flächen- und betriebsbezogene individuelle Beratungsdienstleistungen sind im Rahmen der Förderrichtlinie InAWi nicht förderfähig.
• Moorbodenschutzmanager*innen können öffentlichkeitswirksame Maßnahmen wie etwa Veranstaltungen durchführen, Pressemitteilungen und Social-Media-Posts verfassen, Interviews geben, Exkursionen und Veranstaltungen organisieren und leiten, Inhalte für Print Produkte und Webseiten erstellen. Sie können diese Aufgaben jedoch auch als Aufträge an qualifizierte Dritte vergeben.
• Moorbodenschutzmanager*innen können Moorbodenschutz-Konzepte erstellen oder die Erstellung von Konzepten in Zusammenarbeit mit Dritten koordinieren. Auch bei Auftragsvergaben, nehmen die Moorbodenschutzmanager*innen eine aktive Rolle ein.

Gefördert wird die „Erstellung eines Konzeptes, das räumliche und sachliche Wiedervernässungspotenziale in einer Moorregion identifiziert und Wege für die Erschließung dieser Potenziale aufzeigt“. Dazu gehören eine Bestandsaufnahme und Charakterisierung der regionalen Moorkulisse, um potenzielle Projektgebiete zu ermitteln und zu priorisieren. Hierfür werden Informationen aus bestehenden Datenquellen genutzt, wie z. B. digitale Geländemodelle, Moorbodenkarten, bereits installierte Messtechnik, Ergebnisse vorhandener Untersuchungen. Das Konzept soll die Entscheidungsgrundlage für eine sinnvolle Wiedervernässung vor Ort darstellen und ist in Zusammenarbeit mit den Betroffenen zu erarbeiten. Für die Entwicklung des Konzeptes sind grundsätzlich Beteiligungsprozesse durchzuführen. Die für die Erstellung von Moorbodenschutz-Konzepten notwendigen Arbeitspakete (u. a. Bestandsaufnahme und Analyse der Wiedervernässungspotenziale, Akteur*innen-Beteiligung), sind im Arbeits- und Meilensteinplan der Vorhabenbeschreibung (VHB) zu FSP 2 „Moorbodenschutz-Konzepte“ benannt. Primärdatenerhebung: Beispielsweise Datenerhebungen im Gelände, Kartierungen, Bodenansprachen, Messungen, wissenschaftliche Befragungen (Expertengespräche, Gruppeninterviews) und auch hydrologische Gutachten sind im Rahmen der Förderrichtlinie InAWi nicht förderfähig. 

Gefördert wird in FSP 2 die „Erstellung eines Konzeptes, das räumliche und sachliche Wiedervernässungspotenziale in einer Moorregion identifiziert und Wege für die Erschließung dieser Potenziale aufzeigt“. Dazu gehört eine Bestandsaufnahme und Charakterisierung der regionalen Moorkulisse, um potenzielle Projektgebiete zu ermitteln und zu priorisieren. Dafür sollen Informationen aus bestehenden Datenquellen genutzt werden, wie z. B. digitale Geländemodelle, Moorbodenkarten, bereits installierte Messtechnik, Ergebnisse vorhandener Untersuchungen. Relevante Geodaten, die auch von Dritten im Rahmen der Bestandsaufnahme zur Verfügung gestellt werden können und keiner weiteren Aufbereitung bedürfen, oder von den Dateninhaber*innen selbst aufbereitet werden können, sind bevorzugt zu nutzen.

Darüber hinaus sind alle weiteren Arbeitsschritte, die zur Aufarbeitung vorhandener Primär- und Sekundärdaten erforderlich sind, grundsätzlich förderfähig. Vor allem wenn es sich um relevante Geodaten handelt und die Inhaber der Datenrechte vorab eine Einverständniserklärung zur Nutzung ihrer Daten abgegeben haben. Die Erhebung von Primärdaten (einschließlich der dafür erforderlichen Ressourcen, wie z. B. Methodenplanung, Beschaffung von Messtechnik, Durchführung der Datenerhebung) ist nicht förderfähig.

Wenn zusätzliche Maßnahmen zur Datenaufbereitung im Rahmen der „Bestandsaufnahme und Analyse der Wiedervernässungspotenziale“ erforderlich sind, muss deren Notwendigkeit konkret begründet und die veranschlagten Ausgaben nachvollziehbar dargestellt werden – z. B. durch:

• vorab durchgeführte Recherchen in bestehenden Datenbanken,
• Anfragen bei Datenhaltern,
• und eine darauf basierende plausible Aufwandsschätzung.

Auch das Ableiten fehlender Daten (sog. Datenlücken) aus vorhandenen Geodaten ist förderfähig. In diesem Fall ist bei Antragstellung darzulegen:

• warum diese Daten unverzichtbar für die Charakterisierung der Moorkulisse oder für die Priorisierung potenzieller Projektgebiete sind,
• und ob die Ableitung machbar und sinnvoll ist – etwa im Hinblick auf die Aktualität der vorhandenen Daten.

Hydrologische Gutachten sind im Rahmen der Förderrichtlinie InAWi nicht förderfähig. Auch Primärdatenerhebung, wie beispielsweise Datenerhebungen im Gelände, Kartierungen, Bodenansprachen, Messungen und wissenschaftliche Befragungen (Expertengespräche, Gruppeninterviews) sind nicht förderfähig.

Eine Vorprüfung der Anträge vor Einreichung ist nicht vorgesehen. Ebenso ist eine Vorbesprechung bzgl. der Inhalte (z.B. des Finanzierungsplans) nicht vorgesehen, wenngleich eine generelle Beratung zur Antragstellung, per E-Mail oder Telefon, in Anspruch genommen werden kann. Nach der Einreichung des Antrags wird von unserem Team eine Vorprüfung auf Vollständigkeit aller erforderlichen Unterlagen durchgeführt und ggf. fehlende Unterlagen beim Antragstellenden angefordert. Im Laufe der Antragsprüfung werden fehlende oder unklare Angaben durch die zuständigen Ansprechpartner*innen direkt mit den Antragstellenden geklärt. Unser Team steht während dieser Zeit in engem Austausch mit den Antragstellenden.

Eine Bündelung mehrerer Akteur*innen (Verbundprojekte) ist in der InAWi-Förderrichtlinie nicht förderfähig. Antragstellende können aber im Rahmen von Kooperationen mit anderen Akteur*innen zusammenarbeiten. Eine reine Weiterleitung von Fördermitteln (auch über Zuwendungsverträge) ist nicht möglich.

Eine Bündelung mehrerer Projekte in einem Antrag ist nicht möglich. Darüber hinaus ist eine Kombination (parallele Förderung) zweier formal unabhängiger Vorhaben von zwei unterschiedlichen Bundesprogrammen (InAWi, 1.000 Moore, KlimaWildnis) grundsätzlich möglich.

Grundsätzlich ist das möglich. Im Folgenden werden ein paar Beispiele von Kombinationen beschrieben: Sollte sich etwa eine Kommune für eine Förderung im Förderschwerpunkt 1.2 b und eine Förderung im Förderschwerpunkt 2 interessieren, so sind zwei Anträge und zwei Vorhabenbeschreibungen einzureichen.

Sollte sich ein Verein für die Förderung von zwei Projekten im Förderschwerpunkt 1.1 interessieren, so sind zwei Anträge und zwei Vorhabenbeschreibungen einzureichen. 

In Förderschwerpunkt 3 sind Maßnahmen gemäß Förderschwerpunkt 1 und 2 förderfähig. Hier sind keine gesonderten Antragstellungen für die Förderschwerpunkte 1 und 2, neben dem Antrag und der Vorhabenbeschreibung in Förderschwerpunkt 3, notwendig. Die Maßnahmen gemäß Förderschwerpunkte 1 und 2 sind Bestandteil der Unterlagen zur Antragstellung für Förderschwerpunkt 3. 

In folgenden FSP sind Personalausgaben förderfähig bzw. nicht förderfähig:

• In FSP 1.1 ist zusätzlich notwendiges projektbezogenes Personal in begründeten Ausnahmefällen förderfähig. Antragstellende sollten im Projektantrag ausführlich begründen, warum dieses Personal notwendig ist.
• In FSP 1.2a ist zusätzlich notwendiges projektbezogenes Personal förderfähig.
• In FSP 1.2b sind keine Personalausgaben förderfähig.
• In FSP 2 „Moorbodenschutz-Konzepte“ ist zusätzlich notwendiges projektbezogenes Personal für die Begleitung und Koordinierung der Konzepterstellung förderfähig.
• In FSP 3 „Moorbodenschutzmanagement“ ist zusätzlich notwendiges projektbezogenes Personal förderfähig.
• In FSP 4 „Länderübergreifende Strategien zum Moorbodenschutz in Deutschland“ ist zusätzlich notwendiges projektbezogenes Personal förderfähig. Das Förderfenster für FSP 4 ist seit dem 01.05.2025 geschlossen.
• Bereits grundfinanziertes Personal ist für alle Förderschwerpunkte nicht zuwendungsfähig. 

Grundsätzlich sind nur Ausgaben für zusätzlich notwendiges projektbezogenes Personal zuwendungsfähig. Eine für das geförderte Vorhaben/Projekt neu geschaffene Stelle kann aber von Mitarbeitenden des Stammpersonals übernommen werden, sofern die Stelle des Stammpersonals von einer neu eingestellten Person übernommen wird. Wenn die projektbezogenen Aufgaben von einem Mitarbeitenden aus der Stammbelegschaft übernommen werden können, liegt die Vermutung nahe, dass die Antragstellenden das Projekt auch ohne Förderung umsetzen könnten.

Eigenmittel sind in Abhängigkeit des finanziellen Leistungsvermögens und als Ausdruck des Eigeninteresses der Antragstellenden in angemessener Höhe einzubringen. Prinzipiell können Antragstellende Drittmittel zur Mitfinanzierung des Eigenanteils heranziehen, solange dabei das Eigeninteresse in ausreichender Weise finanziell dargestellt werden kann. In der Förderrichtlinie wird kein Mindest-Betrag für die Eigenmittel vorgegeben und somit unterliegen grundsätzlich solche Finanzierungsmodelle der Einzelfallprüfung. 

Der Eigenanteil kann sich aus Eigenmitteln und Drittmitteln zusammensetzen. Eigenmittel müssen Geldmittel sein (Sachkosten wie Miete, Telefonkosten etc. sind nicht möglich, da sie Eigenleistungen sind). 

Gemäß Kap. 7.4 der Förderrichtlinie erfolgt die Auszahlung der Zuwendung im Rahmen des Anforderungsverfahrens. Die Zuwendungen werden in der Regel als Projektförderungen auf Ausgabenbasis gewährt. Weitere Hinweise finden Sie im Formularschrank für Zuwendungen auf Ausgabenbasis (AZA) des BMUKN. 

Es soll eine Frist zur alsbaldigen Verwendung von sechs Wochen gelten. D. h. die Zuwendungsempfänger*in ruft die voraussichtlich benötigten Fördermittel für die nächsten sechs Wochen für bestimmte Ausgabenpunkte ab. Nach Prüfung werden die Fördermittel von der Zuwendungsgeber*in überwiesen. Die bereitgestellten Fördermittel müssen von der Zuwendungsempfänger*in innerhalb von sechs Wochen verwendet werden – ansonsten fallen hierauf Zinsen für die Zuwendungsempfänger*in an. Da das Verfahren eng an das Zuwendungs- und Haushaltsrecht gebunden ist, besteht hierbei kein Ermessensspielraum.

Unterschied zwischen Abruf der Finanzmittel und Abrechnung der Ausgaben:

Die Abrechnung erfolgt einmal jährlich – bei der ZUG ungefähr im April. Zu der Zeit werden von der Zuwendungsempfänger*in sogenannte Zwischennachweise oder Verwendungsnachweise angefordert. Diese dienen einer laufenden Prüfung (in unterschiedlicher Tiefe), um nicht erst bei der Abschlussprüfung Unterlagen aus mehreren Jahren prüfen zu müssen.

Die Finanzmittel können von der Zuwendungsempfänger*in per Abrufverfahren nach Bedarf angefordert werden. Je nach Handhabung können Zuwendungsempfänger*innen dabei entweder gerne in Vorleistung gehen oder eine Zahlungsanforderung stellen, um die beantragten Finanzmittel anschließend ausgezahlt zu bekommen. Dabei ist zu beachten, dass Zahlungsanforderungen nicht in Echtzeit geschehen: Sie werden von der Zuwendungsgeber*in geprüft, an die Bundeskasse weitergeleitet und dort zur Auszahlung angewiesen. Es muss also in jedem Fall ein angemessenes Maß an Bearbeitungszeit berücksichtigt werden. Auch Unwägbarkeiten wie Krankheits- oder Urlaubszeiten können sich auf die Bearbeitungszeit auswirken. 

Abweichend von der Grundregel der Förderung auf Ausgabenbasis (AZA) kann bei Vorhaben im Förderschwerpunkt 3 (Einsatz von Moorbodenschutzmanager*innen) eine Projektförderung auf Kostenbasis (AZK) gemäß den Verwaltungsvorschriften zu § 44 BHO (insb. VV Nr. 13a) erfolgen, falls bestimmte Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind (siehe InAWi-Merkblatt Punkt 2.4.).

Ja, eine Verwaltungs- bzw. Overheadpauschale ist förderbar. Es gibt zwei unterschiedliche Pauschalen:

a) Verwaltungspauschale von max. 10 % auf Personalausgaben (F0824)

Sofern Ausgaben für die Positionen Verbrauchsmaterial (F0838), Geschäftsbedarf (F0839), Literatur (F0840) und Weitere Sachausgaben I (F0841) im AZA-Formular nicht bzw. nur mit erheblichem Verwaltungsaufwand im Einzelnen aufgeschlüsselt werden können, dürfen sie im Finanzierungsplan mit bis zu 10 % der Gesamtsumme der Personalausgaben (F0824) zusammengefasst bei den Sachausgaben (F0842) veranschlagt werden. Im Verwendungsnachweis sind diese Sachausgaben jedoch einzeln mittels Belegen nachzuweisen.

→ Einzelnachweis im Zwischennachweis / Verwendungsnachweis erforderlich

= unechte Pauschale (auch “Antragspauschale” genannt)

b) Overheadpauschale von max. 10 % auf Personalausgaben (F0824)

Darüber hinaus dürfen staatlich institutionell geförderte oder vergleichbar grundfinanzierte Einrichtungen (ausgenommen staatliche Hochschulen), die auf Ausgabenbasis abrechnen, zur Deckung der mit dem Zuwendungszweck zusammenhängenden Ausgaben für Infrastrukturleistungen (sogenannte Overheads) einen pauschalen Zuschlag bis zu 10% der Gesamtsumme der für das Vorhaben angesetzten Personalausgaben veranschlagen und abrechnen. Damit soll die vorhabenbezogene Inanspruchnahme der staatlich grundfinanzierten Infrastruktur abgegolten werden. Zuwendungsempfänger*innen müssen nachweisen, dass ihre tatsächlichen Infrastrukturkosten mindestens der angesetzten Pauschale entsprechen.

Ausnahmsweise darf dieser pauschale Zuschlag auch von Einrichtungen veranschlagt und abgerechnet werden, die nicht staatlich institutionell gefördert oder vergleichbar grundfinanziert werden, wenn sie die vorgenannten Kriterien erfüllen. Zusätzlich müssen diese Einrichtungen nachweisen, dass sie ihre staatlich gewollte Aufgabenstellung überwiegend mit öffentlicher Projektförderung und/oder öffentlichen Aufträgen existentiell absichern müssen.

→ kein Einzelnachweis im Zwischennachweis / Verwendungsnachweis erforderlich 

= echte Pauschale

Falls eine Verwaltungs- oder eine Overheadpauschale beantragt werden sollte, dann sollten die Positionen F0838 bis F0841 im AZA-Formular leer bleiben.