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Europäische Umweltschutzinitiative (EURENI)

Zwei Jugendliche vor einem Bergpanorama halten eine Europa-Flagge

Wissen bündeln, PFAS reduzieren Minimierung der chemischen Verschmutzung durch fluorierte Gase (F-Gase)

Zuwendungsempfangende

  • Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)

Laufzeit

abgeschlossen

15.09.2023 bis 14.09.2025

Verortung

Deutschland, Belgien, Schweden, EU-Länder aus dem NRO-Netzwerk der Durchführungspartner

Fördervolumen

379.438,00 €

Projektbeteiligte

European Environmental Bureau (EEB)
International Chemical Secretariat (ChemSec)

Thema

Chemikalienpolitik

Hintergrund des Projekts

Die Welt steht vor einer dreifachen Krise: Klimawandel, Verlust der Biodiversität und Verschmutzung durch Chemikalien. Im Hinblick auf die chemische Verschmutzung stellt die Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) einen wesentlichen Teil des Problems dar. PFAS werden auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet, da sie in der Umwelt nicht auf natürlichem Weg abgebaut werden können und sich somit zunehmend in unseren Ökosystemen anreichern. Expert*innen auf der ganzen Welt, einschließlich der Europäischen Umwelt- sowie Chemikalienagenturen, äußern ihre Bedenken und verweisen auf die negativen Auswirkungen von PFAS auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt.

Der größte Teil der PFAS-Emissionen stammt von fluorierten Gasen (F-Gasen), die hauptsächlich als Kältemittel in Kühl- und Heizsystemen eingesetzt werden. Im Gegensatz zu einigen PFAS-Anwendungen, die derzeit nur schwer zu ersetzen sind, können F-Gase leicht durch klima- und umweltfreundliche Lösungsansätze ersetzt werden, die auf natürlichen Alternativen wie CO2, Ammoniak, Kohlenwasserstoffen oder auch Wasser basieren. Diese alternativen Technologien stehen bereits für einen breiten Einsatz zur Verfügung, ihre Etablierung wird jedoch durch eine fehlende Sensibilisierung seitens der Entscheidungstragenden in der Politik sowie der Anwender*innen behindert.

Die spezifische Umweltproblematik von F-Gasen wird hauptsächlich durch ihr Abbauprodukt Trifluoracetat (TFA) verursacht. Insbesondere die F-Gase der nächsten Generation (Hydrofluorolefine) werden in großen Mengen zu TFA abgebaut und zunehmend in die Umwelt eingetragen. TFA ist ein sehr persistenter und mobiler Stoff, der die Integrität des Wasserkreislaufs bedroht und damit Ökosysteme und Trinkwasserressourcen beeinträchtigt. Aufgrund seiner Eigenschaften ist er unter Umweltbedingungen nicht abbaubar und es ist kaum möglich, ihn aus dem Wasser zu entfernen. Gemäß dem Vorsorgeprinzip ist es unerlässlich, die Anreicherung von TFA zu minimieren und so schnell wie möglich zu stoppen.

Projektziele und -maßnahmen

Der Ausgangspunkt des Projekts ist es, das Wissen und die Erfahrungen der Projektpartner*innen zu sammeln und sie in einem bestehenden, EU-weiten Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen (NRO) an andere Länder und Organisationen zu verbreiten. Auf diese Weise trägt das Projekt dazu bei, EU-weit Kapazitäten innerhalb von NRO aufzubauen, um das Problem der PFAS-Verschmutzung durch F-Gase anzugehen. Dies gelingt, indem Bewusstsein für das Thema geschaffen wird und es auf die Agenda Entscheidungstragenden auf nationaler und EU-Ebene gesetzt wird.

Das NRO-Netzwerk wird die im Projekt entwickelten Informationsmaterialien verwenden, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen: die Öffentlichkeit, Fachleute und Vereine, Investorinnen und Investoren, Wasserversorgungsunternehmen sowie Akteur*innen aus der Politik und der Industrie. Es werden Informationen zum Thema PFAS, verfügbare natürliche Alternativen und mögliche regulatorische Schritte vorgestellt. Darüber hinaus werden gängige Fehlinformationen widerlegt, die einen Übergang zu umweltfreundlichen Lösungsansätzen verhindern. Auf diese Weise wird eine wirksame und lösungsorientierte Kommunikationsstrategie das Bewusstsein und die Handlungsfähigkeit der Stakeholder stärken.