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Europäische Umweltschutzinitiative (EURENI)

Zwei Jugendliche vor einem Bergpanorama halten eine Europa-Flagge

Ökolandbau gegen Umweltverschmutzung Positionierung des ökologischen Landbaus als konkreten Lösungsansatz zur Verringerung der Verschmutzung durch Pestizide

Zuwendungsempfangende

  • IFOAM Organics Europe

Laufzeit

abgeschlossen

01.09.2023 bis 31.08.2025

Verortung

Europa

Fördervolumen

316.000,00 €

Thema

Chemikalienpolitik

Hintergrund des Projekts

Das Agrar- und Ernährungssystem in der Europäischen Union (EU) ist stark von externen Inputs wie synthetischen Düngemitteln und Pestiziden abhängig. Der Einsatz solcher Agrochemikalien, das heißt Pestizide und Düngemittel, in der Landwirtschaft trägt durch erhebliche Treibhausgasemissionen zum Klimawandel bei und schadet der Gesundheit sowie der Fruchtbarkeit der Böden.

Über 80 Prozent der Böden in Europa enthalten mittlerweile Pestizidrückstände, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht (Quelle: Wageningen University & Research, 2018). Agrochemikalien wirken sich zudem negativ auf die Wasserqualität aus: 38 Prozent der europäischen Gewässer sind durch Verschmutzungen aus der Landwirtschaft belastet (Quelle: Welternährungsorganisation (FAO), 2017). Darüber hinaus führen diese Chemikalien zu einem Rückgang der Biodiversität, denn sie verringern die Insektenpopulationen und bedrohen damit die Nahrungsmittelproduktion.

Um dieses drängende Problem anzugehen, hat die Europäische Kommission wesentliche Ziele festgelegt, um den Biodiversitätsverlust, die Verschlechterung von Ökosystemen und die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft anzugehen. Die Ziele der Biodiversitätsstrategie für 2030 und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch” der EU Kommission umfassen unter anderem eine 50-prozentige Reduzierung des Pestizideinsatzes und der damit verbundenen Risiken bis 2030.

Die Kommission hat die Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) vorgeschlagen, um die Umsetzung dieser Ziele zu fördern und eine verbesserte Überwachung der Verwendung von Pestiziden und Düngemitteln zu ermöglichen. Der ökologische Landbau spielt eine zentrale Rolle, um die 50-prozentige Pestizidverringerung zu erreichen und damit Ökosysteme und Biodiversität zu schützen. Dieser Ansatz setzt auf natürliche Stoffe und präventive Methoden zur Schädlingsbekämpfung statt auf synthetische Chemikalien.

Kürzlich lehnten einige Stakeholder den SUR-Vorschlag ab, der schließlich von der EU-Kommission zurückgezogen wurde. Dies ist ein herausfordernder Kontext: Wenn diese Thematik nicht angegangen wird, könnte dies zur Aufgabe von Umweltzielen und einem verstärkten Einsatz synthetischer Pestizide in der EU führen.

Projektziele und -maßnahmen

Das Projekt zielt darauf ab, den im ökologischen Landbau verbreiteten Ansatz der Pflanzengesundheit zu fördern, der auf der Verwendung natürlicher Substanzen basiert. Dieser ist einer der nachhaltigsten Lösungsansätze und so in der Lage die Verschmutzung durch synthetische Pestizide in der Landwirtschaft wirksam zu reduzieren.

Im Rahmen des Projekts sollen politische Entscheidungsträger*innen auf die bestehenden Gesetzeslücken aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig wird die Rolle des ökologischen Landbaus als eine zentrale Lösung zur Verringerung synthetischer Pestizide und Düngemittel hervorgehoben.

Ein weiteres Ziel ist es, ein positives Narrativ für die natürlichen Ansätze des ökologischen Landbaus als Schlüssel zur Reduzierung landwirtschaftlicher Umweltverschmutzung zu entwickeln. Dies soll sowohl an politische Entscheidungsträge*rinnen als auch die Zivilgesellschaft vermittelt werden.

IFOAM Organics Europe wird sein umfangreiches Netzwerk aus rund 200 Mitgliedern und zahlreichen Partner*innen aus der Zivilgesellschaft in ganz Europa einsetzen, um das Bewusstsein für den ökologischen Landbau als eine tragfähige Alternative zum Einsatz von synthetischen Pestiziden zu stärken.