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Europäische Umweltschutzinitiative (EURENI)

Zwei Jugendliche vor einem Bergpanorama halten eine Europa-Flagge

Gesundheit schützen, sichere Chemikalien fördern Trilaterale Initiative zur Reduktion von PFAS

Zuwendungsempfangende

Bond Beter Leefmilieu

Laufzeit

abgeschlossen

15.07.2023 bis 30.06.2025

Verortung

Belgien, Deutschland, Niederlande

Fördervolumen

242.000,00 €

Thema

Chemikalienpolitik

Hintergrund des Projekts

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) oder „Ewigkeitschemikalien“, die auf natürlichen Weg in der Umwelt nicht abbaubar sind und hunderte von Jahren in dort verbleiben, sind in der europäischen Gesellschaft weit verbreitet und allgegenwärtig. Sie wurden im Wasser, in der Luft, im Boden und sogar im Blut nachgewiesen und stellen somit ein Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar. 

Die Risiken einer PFAS-Belastung sind in Regionen mit starken Industrieclustern besonders akut: Flandern, eine Industrieregion mit einem Hauptproduzenten von PFAS, ist seine PFAS-Krise durch Umwelt- und Bodenschutzgesetze, eine parlamentarische Untersuchung und einen PFAS-Aktionsplan angegangen. Die Niederlande verfügen über einen nationalen PFAS-Aktionsplan, der sich auf Beschränkungen, die Erforschung von Alternativen, die Vermeidung von Umweltverschmutzung und die Verringerung der Exposition konzentriert. 

In Deutschland, wo einige der weltweit größten Unternehmen der chemischen Industrie ansässig sind, setzen sich zuständige Behörden wie das Umweltbundesamt (UBA) für eine Beschränkung von PFAS ein. Dies wurde jedoch noch nicht in nationale Richtlinien umgesetzt. 

Gleichzeitig wächst in Europa die Unzufriedenheit über zusätzliche Umweltvorschriften, wodurch die Umsetzung der „Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit“ der Europäischen Union (EU) als ein zentrales Element des Green Deal gefährdet wird. Der ambitionierte Antrag mehrerer europäischer Länder zur Beschränkung von PFAS auf europäischer Ebene könnte ein Durchbruch sein, ist jedoch durch lange Übergangsfristen und Ausnahmeregelungen gekennzeichnet. 

Starke gesellschaftliche Signale für die Regulierung und den Schutz vor schädlichen Chemikalien können helfen, diesen Stillstand zu überwinden. Das Projekt soll die Forderungen nach ambitionierten Anträgen und nationalen Maßnahmen zur Beschränkung von PFAS verstärken. Es soll dazu beitragen, die Verbraucher*innen über PFAS-freie Alternativen aufzuklären, um die Notwendigkeit zu unterstreichen, auf PFAS-Belastungen und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken zu reagieren.

Projektziele und -maßnahmen

Das Projekt soll die Zivilgesellschaft auf nationaler und europäischer Ebene für Schutzmaßnahmen gegen PFAS sensibilisieren. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, Lösungsansätze zu beschleunigen, die frei von PFAS und besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHC) sind. Es wird eine ambitionierte Regulierung angestrebt, das Bewusstsein von Verbraucher*innen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen gestärkt, um die Nachfrage nach PFAS-freien Produkten zu steigern, und mit politischen Entscheider*innen zusammengearbeitet, die sich mit PFAS beschäftigen.

Um PFAS-freie Lösungsansätze voranzutreiben, richtet sich das Projekt an alle Stakeholder: Verbraucher*innen werden über die Risiken von PFAS in Produkten und der Umwelt informiert, die Industrie wird zur Entwicklung von Alternativen aufgerufen, und politische Entscheider*innen werden darin bestärkt, angemessene Beschränkungen für PFAS zu verabschieden. Zudem soll das Projekt zum Aufbau von Kapazitäten innerhalb der Zivilgesellschaft, zum Beispiel in Gesundheitsorganisationen, beitragen, um Falschdarstellungen entgegenzuwirken und die Nachfrage nach PFAS-freien Produkten anzuregen.

Im Rahmen des Projekts wird eine Kommunikationskampagne initiiert, um die Menschen durch Newsletter, Nachrichtenartikel, soziale Medien und Berichte für PFAS zu sensibilisieren. Gleichzeitig konzentriert sich das Projekt auf den Kapazitätsaufbau durch die Etablierung eines Netzwerks von Verbraucher-, Gesundheits- und Umweltorganisationen sowie Expert*innen. Der Austausch von Positionspapieren und Leitfäden für Bürger*innen über einen PFAS-Ausstieg und Lösungsansätze für die Umwelt wird ebenfalls gefördert. Erfolgreiche Praxisansätze und -beispiele werden durch Wissensaustausch auch auf andere EU-Regionen und Stakeholder ausgeweitet