OptiSal Salzwiesen im Klimawandel: Optimierung des hydrologischen Systems zum langfristigen Erhalt des Lebensraums an der Ostseeküste
Zuwendungsempfangende
Land Mecklenburg-Vorpommern
Maßnahmen
- Ermittlung von Grundlagen: Experteninterviews, Vermessungsarbeiten, hydrologische Analysen und Erarbeitung wasserbaulicher Maßnahme zur Pflege und Erhaltung von Salzwiesen
- Erneuerung und Erhaltung der Funktionstüchtigkeit der Priel- und Grabensysteme, um das Wachstum von Salzwiesentorfen zu fördern
- Dokumentation und Ermittlung des wassertechnischen Mehraufwands, um die freie Wasserdynamik (Zu- und Abfluss von Wasser) auf den Projektflächen zu optimieren
- Erstellen von Handlungsempfehlungen für vergleichbare Salzwiesenstandorte an der Ostseeküste
- Begleitendes Monitoring und Erfolgskontrolle
- Öffentlichkeitsarbeit und Veröffentlichungen als Open Source für Umweltbildung
Laufzeit
01.01.2025 bis 31.12.2030
Verortung
Mecklenburg-Vorpommern – Biosphärenreservat Südost-Rügen
Fördervolumen
1.438.758,00 €
Copyright: Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen
Welchen Beitrag leistet das Projekt zum Klimaschutz, zur Klimaanpassung und zur Förderung der biologischen Vielfalt?
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die wasserseitige Bewirtschaftung auf drei küstenbaulich unterschiedlich beeinflussten Salzwiesenstandorten zu verbessern. Dadurch sollen das Wachstum von Salzwiesen und der Erhalt des Lebensraums auch bei steigendem Meeresspiegel gesichert werden. Mit dem Wachstum wird zudem das Speichervermögen von Kohlenstoff verbessert und ein Beitrag zur Bindung von Treibhausgas-Emissionen geleistet. Das Projekt konzentriert sich darauf, wie eine freie Wasserdynamik, das heißt der Zu- und Abfluss von Wasser, optimiert werden kann. Durch die damit verbundene nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen für wichtige Tier- und Pflanzenarten leistet das Projekt auch einen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität.
Die Maßnahmen des Projekts im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) leisten auch Beiträge zur Umsetzung und Unterstützung europäischer und internationaler Vorgaben zum Meeresschutz, wie zu der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), den Natura 2000-Richtlinien, der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 und der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur sowie dem HELCOM BalticSea ActionPlan (BSAP) und dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD).
Wie sind die Ergebnisse des Projektes nachhaltig von Nutzen?
Das Projekt ist auf den dauerhaften Erhalt der positiven Leistungen von Salzwiesen für das Ökosystem auch unter den Bedingungen des Klimawandels ausgerichtet. Es hilft, die Küstenregionen widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu machen und verbessert langfristig die Fähigkeit der Salzwiesen, Kohlenstoff zu speichern.
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserverhältnisse werden gemeinsam mit den Landbewirtschafter*innen und Grundstückseigentümer*innen erarbeitet und umgesetzt. Das Vorhaben verfolgt einen praxis- und anwendungsorientierten Ansatz, der es ermöglicht, aus den gewonnenen Erkenntnissen allgemeine Handlungsempfehlungen abzuleiten. Es dient somit als Modellprojekt der Optimierung des hydrologischen Systems auf vergleichbaren Standorten an der Ostseeküste.
Das Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen ist für die Umsetzung des Projekts verantwortlich und steht im engen Austausch mit weiteren geförderten Vorhaben im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz. Ziel ist, eine standardisierte Methode zur Messung der Kohlenstoffspeicherung zu entwickeln, um die Ergebnisse vergleichbar zu machen.
Was leisten Salzwiesen für das Ökosystem an der Ostseeküste?
Salzwiesen tragen in Zeiten des ansteigenden Meeresspiegels auf natürliche Weise zum Küstenschutz bei und leisten damit einen Beitrag zur Klimaanpassung. Darüber hinaus sind sie für den natürlichen Klimaschutz wichtig. Denn Küsten- und Meeresökosysteme haben eine zentrale Funktion als natürliche Kohlenstoffsenken (Blue Carbon). Salzwiesen an der Ostseeküste etwa bauen Torfe auf und können dadurch große Mengen an Kohlenstoff binden.
Neben ihrer Bedeutung für Küstenschutz und Klimaregulierung bieten Salzwiesen Nahrung und Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Ihr Erhalt dient somit dem Schutz der biologischen Vielfalt und trägt entscheidend zum langfristigen Erhalt wertvoller Ökosystemleistungen bei.
Als Lebensraum, der den Übergang zwischen Land und Meer kennzeichnet, sind intakte Salzwiesen für den Menschen von großem Nutzen. An der Ostseeküste sind Salzgrünländer hauptsächlich durch extensive Beweidung auf Küstenüberflutungsmooren entstanden, also durch den Einfluss des Menschen.