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Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) – Meere und Küsten

Seegraswiesen im Meer

KoNaS-N Kohlenstoffspeicherung durch natürliche Salzwiesenentwicklung im Niedersächsischen Wattenmeer (Norderland)

Zuwendungsempfangende

  • Land Niedersachen

Maßnahmen

  • Rahmenplanung zur Erprobung und Umsetzung von Maßnahmen zum verbesserten Schutz bereits bestehender und neuer Salzwiesenflächen
  • Gewinnung wertvollen Salzwiesen aus Grünland durch Öffnung des natürlichen Zuflusses von Salzwasser auf Deichvorlandflächen
  • Wiederherstellung der natürlichen Überflutungs- und Sedimentationsdynamik
  • Verfüllung von wasserabführenden Gräben zur Wiederherstellung eines ausgeglichenen Wasser- und Bodenhaushalts

Laufzeit

laufend

01.04.2025 bis 31.12.2033

Verortung

Niedersachsen – Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Fördervolumen

11.520.959,97 €

Projektbeteiligte

  • Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Projektflächen zwischen Neßmersiel und Hilgenriedersiel.

Welchen Beitrag leistet das Projekt zum Klimaschutz, zur Klimaanpassung und zur Erhöhung der biologischen Vielfalt?

Das Projekt „Kohlenstoffspeicherung durch natürliche Salzwiesenentwicklung im Bereich von Vorlandflächen und Sommerpoldern im Norderland“ (KoNaS-N) zielt darauf ab, die natürliche Kohlenstoff-Speicherung von stark vom Menschen geprägten und abgebauten Salzwiesen des Deichvorlands im Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ zu verbessern. Beispielhaft soll eine weitgehend natürliche, eigendynamische Salzwiesenentwicklung für die Deichvorland- und die (durch einen Sommerdeich geschützten) Sommerpolderflächen entwickelt und langfristig ermöglicht werden. Zusammen mit bereits umgesetzten und derzeit in Planung befindlichen Wiederherstellungs-Maßnahmen gelingt es mit diesem Projekt, einen Küstenabschnitt von insgesamt rund 4,8 Kilometer Länge und bis zu einem Kilometer Breite naturnah zu entwickeln.

Schwerpunkt des Projekts ist es, die dem Sommerpolder vorgelagerten Salzwiesen wiederherzustellen und großflächige Salzwiesenverluste durch Erosion zu verhindern. In das Entwicklungskonzept werden zudem derzeit landwirtschaftlich genutzte und heute deutlich niedriger als die vorgelagerten Salzwiesen gelegene Sommerpolderflächen einbezogen, auf denen eine Salzwiese neu entwickelt werden kann. Diese Flächen sollen aktiv wieder an die natürlichen Überflutungsdynamiken der Gezeiten angeschlossen werden. Im circa 19 Hektar großen Teilgebiet I werden die in einem schlecht erhaltenen Zustand befindlichen Salzwiesen wiederhergestellt. Im 115 Hektar großen Teilgebiet II soll die Funktion des bestehenden Sommerdeiches durch Öffnung aufgehoben und der Anschluss an das natürliche Tideregime wiederhergestellt werden.

Die Maßnahmen des Projekts im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) leisten auch Beiträge zur Umsetzung und Unterstützung europäischer und internationaler Vorgaben zum Meeresschutz, wie zu der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), den Natura 2000-Richtlinien, der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 und der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur sowie der OSPAR-Konvention (Netzwerk von Meeresschutzgebieten im Nordostatlantik) und dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD).

Wie sind die Ergebnisse des Projektes nachhaltig von Nutzen?

Die Projektarbeiten tragen dazu bei, Expertise und Kompetenz im Bereich des Küstenmanagements zu erweitern. Das Vorhaben dient als Pilotprojekt für ein allumfassendes Entwicklungskonzept, welches darauf ausgerichtet ist, den dauerhaften Erhalt der Ökosystemleistungen an der Wattenmeerküste unter Klimawandelbedingungen zu verbessern.

In Kooperation mit dem Projekt „Kohlenstoffspeicherung durch natürliche Salzwiesenentwicklung im Bereich des Sommerpolders Wurster Küste“ (KoNaS-WK) soll eine Erfassungs- und Bewertungsmethodik entwickelt werden, um die kurz-, mittel- und langfristige Wirksamkeit der Maßnahmen auf den jeweiligen Flächen in Bezug auf den Kohlenstoffhaushalt zu erfassen.

Was sind die wichtigen Ökosystemleistungen von Salzwiesen und deren Gefährdung an der Nordseeküste?

Salzwiesen haben vielfältige positive Auswirkungen auf die Küstenlandschaft der Nordsee. Sie tragen dazu bei, die Küstenlinie zu stabilisieren, und schützen vor Erosion durch Wellen und Stürme. Dieser natürliche Klimaschutz ist in Zeiten des Klimawandels und eines ansteigenden Meeresspiegels ein wichtiger Faktor, um Inseln und Festlandküsten zu erhalten und zu schützen.

Salzwiesen sind zudem sehr effektiv bei der Speicherung von Kohlenstoff. Ihre nassen, salzigen und sauerstoffarmen Böden können Kohlenstoff viel besser speichern als viele andere Ökosysteme.

Neben ihrer Funktion für Küstenschutz und Klimaregulierung bieten Salzwiesen Nahrung und Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere wie z.B. Zugvögel. Sie sind somit wichtig für die biologische Vielfalt. Der verstärkte Schutz noch bestehender und die Renaturierung geschädigter Salzwiesen sowie deren naturverträgliche Nutzung können ihre ursprüngliche Klimaschutzfunktion sowie weitere Ökosystemleistungen erhalten und wiederherstellen.