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Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) – Meere und Küsten

Seegraswiesen im Meer

KliResDo Stärkung der Klimaresilienz Dollart über die Salzwiesenrenaturierung und Sedimentverbringung auf Moorstandorte im Binnenland

Zuwendungsempfangende

Land Niedersachsen

Maßnahmen

  • Renaturierung und Wiederherstellung von Salzwiesen, Brackwasserröhrichten und salzbeeinflussten Grünlandbiotopen auf rund 300 Hektar
  • Wiederherstellung des Zuflusses von Salzwasser auf Grünlandflächen zur Renaturierung von Salzwiesen auf seewärts des Hauptdeiches gelegenen Flächen (Deichvorland)
  • Planung einer nachhaltigen Nutzung der Flächen, die Entwicklung von Salzwiesen sowie nach Vorprüfung das gezielte Verbringen von Sedimenten auf geeignete Moorflächen im Binnenland

Laufzeit

laufend

01.01.2025 bis 31.12.2033

Fördervolumen

3.060.983,20 €

Projektbeteiligte

  • Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Das Projekt untersucht, wie der natürliche Klimaschutz in die Pflege und Verwaltung von Deichvorlandflächen im „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ integriert werden kann.

Welchen Beitrag leistet das Projekt zum Klimaschutz, zur Anpassung an den Klimawandel und zur Förderung der biologischen Vielfalt?

Das Projekt „Stärkung der Klimaresilienz und Kohlenstoffspeicherung Dollart“ zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Küste gegen den Klimawandel zu stärken und die natürliche Fähigkeit des Deichvorlandes im niedersächsischen Teil des Dollart und des Rheiderlands, Kohlenstoff zu speichern, zu verbessern. Es soll untersucht werden, wie der natürliche Klimaschutz in die Pflege und Verwaltung von Deichvorlandflächen im „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ integriert werden kann. Gleichzeitig wird die biologische Vielfalt im Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ gefördert.

Schwerpunkt des Projekts ist die Umsetzung eines integrativen Managements der Vorlandflächen. Dies umfasst Maßnahmen wie die Planung einer nachhaltigen Nutzung der Flächen, die Entwicklung und Wiederherstellung von Salzwiesen sowie gegebenenfalls das gezielte Verbringen von Sedimenten auf geeignete Moorflächen im Binnenland. Das Projekt dient auch dem Küstenschutz. Dazu gehören alternative Methoden zur Gewinnung und Nutzung von Klei, einem extrem feinen marinen Sediment, für den Deichbau sowie nach entsprechender Prüfung Maßnahmen, um Treibhausgasemissionen auf Moorstandorten zu verringern und Flächen zu erhöhen, um diese an den steigenden Meeresspiegel anzupassen.

Die Maßnahmen des Projekts im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) leisten auch Beiträge zur Umsetzung und Unterstützung europäischer und internationaler Vorgaben zum Meeresschutz, wie der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), den Natura 2000-Richtlinien, der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 und der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur sowie der OSPAR-Konvention (Netzwerk von Meeresschutzgebieten im Nordostatlantik) und dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD).

Wie sind die Ergebnisse des Projektes nachhaltig von Nutzen?

Das Vorhaben dient als Modellprojekt für eine integrierte Entwicklung. Es zielt darauf, die Ökosystemleistungen des Deichvorlandes im niedersächsischen Teil des Dollart und Rheiderland unter den Bedingungen des Klimawandels zu optimieren und dauerhaft zu erhalten. Die gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse werden genutzt, um weitere Maßnahmen zur Renaturierung und Wiederherstellung von Salzwiesen sowie zur Anpassung der Böden in bewirtschafteten, moorigen Flächen zu planen und umzusetzen.

Die Technische Universität Kaiserslautern-Landau begleitet das Projekt wissenschaftlich und entwickelt Methoden, um die kurz-, mittel- und langfristige Wirksamkeit der Maßnahmen in Bezug auf die Kohlenstoffspeicherung zu messen.

Schon 2019 haben das Land Niedersachen und die Niederlande vereinbart, eine gemeinsame Strategie für das Sedimentmanagement im länderübergreifenden Ökosystem Außenems und des Dollart (Ems-Ästuar) zu erarbeiten. Das Projekt trägt hierzu bei. Das ökologische Sedimentmanagement soll perspektivisch auf die gesamte Niedersächsische Küste ausgeweitet werden.

Was leisten Salzwiesen an der Nordseeküste für das Ökosystem?

Salzwiesen haben vielfältige positive Auswirkungen auf die Küstenlandschaft der Nordsee und deren Ökosysteme. Sie tragen dazu bei, die Küstenlinie zu stabilisieren, und schützen vor Erosion durch Wellen und Stürme. Dieser natürliche Klimaschutz ist in Zeiten des Klimawandels und eines ansteigenden Meeresspiegels ein wichtiger Faktor, um Inseln und Festlandsküsten zu erhalten und zu schützen.

Salzwiesen sind zudem sehr effektiv bei der Speicherung von Kohlenstoff. Ihre nassen, salzigen und sauerstoffarmen Böden können Kohlenstoff viel besser speichern als viele andere Ökosysteme.

Neben ihrer Funktion für Küstenschutz und Klimaregulierung bieten Salzwiesen Nahrung und Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Sie sind somit wichtig für die biologische Vielfalt. Der verstärkte Schutz noch bestehender und die Renaturierung geschädigter Salzwiesen sowie deren naturverträgliche Nutzung können ihre ursprüngliche Klimaschutzfunktion sowie weitere Ökosystemleistungen erhalten und wiederherstellen.