KI-Leuchttürme zeigen Wege für Umwelt- und Klimaschutz: BMUKN würdigt 18 erfolgreich abgeschlossene Projekte
Copyright: ZUG /Toni Kretschmer
Thorsten Scholz, Abteilungsleiter der Zentralabteilung des BMUKN, würdigt 18 abgeschlossene Projekte auf dem vierten Vernetzungstreffens der Förderinitiative „KI-Leuchttürme“.
Am 25. September eröffnete Thorsten Scholz, Abteilungsleiter der Zentralabteilung im Bundesumweltministerium, das vierte Vernetzungstreffen der Förderinitiative "KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen". Insgesamt 90 Teilnehmende, darunter Vertreter*innen aus dem BMUKN und Projekten kamen im Impact Hub Berlin zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Synergien für die künftige Projektarbeit auszuloten.
Herzstück der Veranstaltung war die Würdigung von 18 erfolgreich abgeschlossenen KI-Leuchtturmprojekten. Sie gehören zu insgesamt 61 Vorhaben, die das Bundesumweltministerium mit einem Fördervolumen von rund 83 Millionen Euro in ihrer Arbeit unterstützt. Mit der Initiative fördert das BMUKN gezielt Projekte, die mit ihren KI-Innovationen ökologische Herausforderungen bewältigen. Hierzu zählen etwa Projekte, die zur Anpassung an den Klimawandel beitragen, die Energiewende vorantreiben oder die Artenvielfalt erhalten.
Thorsten Scholz: „Sie alle kennen die Herausforderungen, vor denen wir beim Umwelt- und Klimaschutz stehen. Innovative Technologien wie die Künstliche Intelligenz können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, diese Herausforderungen zu meistern. Mit der Initiative „KI-Leuchttürme“ fördern wir als Bundesumweltministerium seit 2019 gezielt den energie- und ressourceneffizienten Einsatz künstlicher Intelligenz. 18 Projekte schließen heute ab und ich bin wirklich beeindruckt von den Ergebnissen, die Sie in dieser Zeit erzielen konnten: KI-Tools, die Plastikmüll im Meer erkennen, spezielle Drohnensysteme, die Waldbrände frühzeitig vorhersagen oder effizientere Recyclingsysteme mittels moderner Sensorik und Robotik. Sie alle haben mit Ihrer Arbeit den Umwelt- und Klimaschutz in unserem Land weit vorangebracht.“
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Programm und Austausch
Nach einer Keynote von Chris Adams zum Stand nachhaltiger KI-Entwicklung präsentierten die Projektteams in kurzen Pitchsessions, wie mit KI Herausforderungen im Umwelt- und Klimaschutz gelöst werden können. In anschließenden Fachsessions vertieften die Teilnehmenden Themen wie KI-Forschung und Citizen Science, Robotik und Kreislaufwirtschaft sowie Ressourceneffizienz in Fachsessions.
Ausklang der Veranstaltung war ein lockeres Get-Together am Café des Impact Hubs.
Die 18 abgeschlossenen KI-Leuchtturmprojekte im Überblick
- AIR – AI-basierter Recommender für nachhaltigen Tourismus: KI analysiert Besucherströme und motiviert Reisende zu nachhaltigeren Reisezielen.
- AuSeSol-AI – KI-Methoden für solarthermische Kollektorsysteme: KI-Verfahren automatisieren den Betrieb von solarthermischen Kollektoranlagen und steigern damit den Ertrag und senken Kosten von Solaranlagen.
- CognitiveWeeding – Selektives Unkraut- und Beikrautmanagement: KI-gestützte Beikrautkontrolle senkt den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und erleichtert die mechanische Unkrautregulierung.
- DeepBirdDetect – Automatic Bird Detection: Erkennt gefährdete Vogelarten an Geräuschen, für eine umweltverträgliche Windkraftplanung.
- DESIRE4ELECTRONICS – Demontageautomatisierung von Elektrokleingeräten: Intelligente Sensorik ermöglicht effizienteres Recycling.
- EKAPEx – KI-Algorithmen für Extremwetterprognosen: Ressourcenschonende Modelle verbessern Niederschlags- und Extremwettervorhersagen.
- Eki – Energieeffiziente KI im Rechenzentrum: Spart Energie bei neuronalen Netzen durch Hardware-nahe Optimierung.
- FutureForest – KI für klimaangepassten Waldumbau: Liefert datenbasierte Empfehlungen für zukunftsfähige Waldstrukturen.
- GreenTwin – Grüner Digitaler Zwilling für Logistik im ländlichen Raum: Verknüpft KI, CO₂-Daten und regionale Logistikdienste für nachhaltige Lösungen.
- KIkKa – Künstliche Intelligenz für klimaneutrale Kläranlagen: Optimiert Abwasserreinigung für maximalen Gewässerschutz bei minimalen Emissionen.
- KIRA – KI-Referenzmodell für Energie- und Ressourceneffizienz: Entwickelt Kriterien und Metriken für eine nachhaltigere KI.
KIWA – KI-basierte Waldbrandfrüherkennung: KI-gestützte Drohnensysteme erkennen frühzeitig Feuer und Rauch zuverlässig aus der Luft. - NADIKI – Nachhaltigkeitsindikatoren für digitale Infrastruktur & KI: Macht den Energie- und Ressourcenverbrauch von KI-Anwendungen transparent.
- Natura Incognita – KI-basierte Artbestimmung: Die KI-Anwendung zur automatischen Bestimmung von Pflanzenarten aus dem „Flora Incognita“-Projekt wurde weiterentwickelt, sodass eine automatische Erkennung auch für andere Artengruppen, z.B. Pilze oder Schmetterlinge möglich ist.
- PlasticObs_plus – KI-gestützte Erkennung von Plastikmüll in Gewässern: Luftgestützte Multisensorik identifiziert Plastikquellen und -verbreitung in Meeren oder Küstenregionen.
- RESCALE – Resource Efficient Speech And Language Processing: Spart Energie bei Spracherkennung und maschineller Übersetzung.
- SmartRecycling-UP – KI für Abfallsortierung: Sensorik und Robotik verbessern Sortierung großstückiger Abfälle.
- WindGISKI – KI-basiertes Geoinformationssystem für Windenergieflächen: Bewertet potenzielle Flächen für Windkraftanlagen unter Berücksichtigung von Natur- und Klimaschutz.
Hintergrund
Die Förderinitiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ unterstützt Projekte, die KI einsetzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen. Die Förderinitiative ist ein Beitrag zur Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung. Sie verfolgt das Ziel, Deutschland und Europa zu einem führenden Standort für KI-Technologien zu machen und eine verantwortungsvolle sowie gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI voranzubringen. Sie ist eine von vier KI-Initiativen des BMUKN.