Iden Renaturierung des Seegrabens in Iden
Zuwendungsempfangende
Gemeinde Iden
Maßnahmen
- Entschlammung des Seegrabens zur Verbesserung der Wasserqualität und Wiederherstellung des natürlichen Wasserabflusses
- Gestaltung einer naturnahen Uferstruktur
- Schutz der Altbaumbestände im Uferbereich
- Verbesserung der natürlichen Bedingungen für die Ansiedlung von kleinen Wirbellosen (Makrozoobenthos)
Laufzeit
01.04.2025 bis 31.01.2028
Verortung
Gemeinde Iden, Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck – Landkreis Stendal – Sachsen-Anhalt
Fördervolumen
1.125.662,40 €
ANK-Handlungsfelder
- Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen
Größe der Maßnahmenflächen
22.000 m²
Copyright: Kathleen Fleschner, Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck
Was ist die Herausforderung in Iden?
Der Seegraben in der Gemeinde Iden liegt in der Wische – einer weitläufigen Niederungslandschaft im Landkreis Stendal, die durch ein verzweigtes Grabensystem, landwirtschaftliche Nutzung und hohe ökologische Bedeutung geprägt ist. Der Laubeintrag durch den dichten Baumbestand an einem aufgeweiteten Abschnitt des Seegrabens fördert die Schlammbildung im Gewässer. Zeitgleich ist das Gewässer den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. In zunehmend trockenen Sommermonaten sinkt der Wasserstand drastisch, während die Wassertemperatur steigt – mit negativen Folgen für das ökologische Gleichgewicht. Sauerstoffmangel und erhöhte Konzentrationen von Nähr- und Schadstoffen beeinträchtigen die Wasserqualität und gefährden Lebensräume. Die Gemeinde möchte dieser Entwicklung mit natürlichen Klimaschutzmaßnahmen begegnen und die Funktionsfähigkeit des Gewässers langfristig sichern.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Die Gemeinde Iden setzt auf eine gezielte Entschlammung des Seegrabens, um die Wasserqualität zu verbessern und den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen. So soll verhindert werden, dass sich das Gewässer weiter zusetzt und seine ökologische Funktion verliert. Ergänzende Landschaftsbaumaßnahmen erhalten die standorttypische Uferstruktur, die als Lebensraum für Tiere und Pflanzen dient. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Schutz der ökologisch wertvollen Altbaumbestände im Uferbereich – darunter auch Habitatbäume, die vielen Tierarten als Rückzugsort dienen. Ein natürlicher Flussabschnitt im Oberlauf des Seegrabens unterstützt die Selbstreinigung des Gewässers und reduziert so den Eintrag von Verunreinigungen.
Durch die Verbesserung der natürlichen Bedingungen für wirbellose Tiere sollen sich nach Abschluss der Arbeiten unter anderem Bachflohkrebse im Gebiet ansiedeln – eine Art, die herbstliches Laub zersetzt und zur biologischen Reinigung des Gewässers beiträgt. Der etwa 550 Meter lange, bewachsene Abschnitt der Seegrabenaufweitung bleibt als natürlicher Filter bestehen und ist für Besucher*innen nicht begehbar.
Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz?
Die Renaturierung des Seegrabens leistet einen aktiven Beitrag zum Natürlichen Klimaschutz, indem sie den Wasserhaushalt stabilisiert und das Rückhaltevermögen des Gewässers verbessert. Durch die Entschlammung wird dem Sauerstoffmangel und der Überdüngung entgegengewirkt. Gleichzeitig stärkt die Gemeinde mit den Maßnahmen die Selbstreinigungskraft des Gewässers und erhält Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten. Die Förderung der biologischen Vielfalt geht dabei Hand in Hand mit dem Natürlichen Klimaschutz. So bleibt der Seegraben langfristig ein stabiler, artenreicher Lebensraum und ein wichtiger Baustein für den natürlichen Wasserhaushalt der Region.