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Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen

Kommune mit Bäumen und Wegbegrünung

Gemeinde Michendorf Wiederherstellung, Renaturierung und nachhaltige Entwicklung des Irissees im Ortsteil Wilhelmshorst der Gemeinde Michendorf

Zuwendungsempfangende

Gemeinde Michendorf

Maßnahmen

  • Entnahme von Seesedimenten
  • Einbau einer dichtenden Schicht Seegrund, um den Irissee dauerhaft vom sinkenden Grundwasserspiegel zu entkoppeln
  • Naturnahe Umgestaltung des Ufers
  • Etablierung eines Monitoringsystems mit analoger Pegellatte und digitalen Sensoren; Integration in ein öffentlich zugängliches Klimadashboard

Laufzeit

laufend

01.05.2025 bis 30.04.2029

Verortung

Michendorf – Potsdam-Mittelmark – Brandenburg

Fördervolumen

1.166.573,77 €

ANK-Handlungsfelder

  • Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen

Größe der Maßnahmenflächen

14.500 m²

Der Irissee in Michendorf trocknet immer häufiger aus – zukünftig soll er ökologisch stabilisiert und als Natur- und Erholungsort bewahrt werden.

Was ist die Herausforderung in Michendorf?

Der Irissee im Michendorfer Ortsteil Wilhelmshorst leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels. Seit 2013 sinkt der Grundwasserspiegel deutlich schneller als zuvor, wodurch der See in Hitzeperioden fast vollständig austrocknet. Betroffen sind damit nicht nur ein ökologisch wertvolles Niedermoorgebiet sowie der Lebensraum für Amphibien und Vögel, sondern auch ein Ort mit hoher kultureller und identitätsstiftender Bedeutung für die Gemeinde. Der See ist Teil eines historischen Gartendenkmals und war über Generationen hinweg ein beliebter Ort der Erholung, Inspiration und des Naturerlebens. Die drohende Verlandung bedeutet daher nicht nur ökologischen, sondern auch gesellschaftlichen Verlust. Bürger*innen engagieren sich bereits seit Jahren über den Irisseeverein für den Erhalt des Sees. Das Projekt zielt darauf, diesen Ort mit seiner Geschichte, Artenvielfalt und Erholungsfunktion nachhaltig zu bewahren.

Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?

Um den Irissee zu retten, wird er vom sinkenden Grundwasserspiegel entkoppelt. Dazu wird am Seegrund eine natürliche Abdichtung eingebracht und das Gewässer entschlammt. Eine naturnahe Umgestaltung des Ufers sowie die Erweiterung der Wasserfläche um rund 6.200 m² erhöhen das Volumen und schaffen Raum für ein ökologisch stabiles Gewässer. 

Die Gemeinde Michendorf arbeitet eng mit dem Irisseeverein sowie weiteren lokalen Akteuren wie der Ortsgeschichtsinitiative, Schulen, Kitas und engagierten Bürger*innen zusammen. Die Maßnahmen werden durch begleitende Monitoringmaßnahmen ergänzt. Regelmäßige Wasserstandsmessungen werden künftig auf einem digitalen Klimadashboard öffentlich einsehbar. Der Irisseeverein möchte zudem ehrenamtlich die Biotoppflege und Monitoringaufgaben übernehmen.

Welchen Beitrag leistet das Projekt künftig für den Natürlichen Klimaschutz?

Die erweiterte Wasserfläche erzeugt Verdunstungskälte, die an heißen Tagen das Mikroklima im Ort spürbar verbessert. Nachts begünstigt die größere Wasserfläche die Luftzirkulation in angrenzenden Wohnbereichen. Durch die Einleitung von gereinigtem Regenwasser aus dem umliegenden Straßennetz wird der See künftig nicht nur gespeist, sondern kann auch Starkregenereignisse puffern und so Überflutungen im Siedlungsbereich vorbeugen. Gleichzeitig entsteht ein wertvoller Lebensraum für Amphibien, Vögel und andere Arten, die auf ein intaktes Stillgewässer angewiesen sind. Schon heute lässt ein Artenschutzgutachten auf einen hohen Zuwachs an Biodiversität hoffen.